Re: Messor barbarus / Haltung in einem modularen Nestsystem
Verfasst: Sonntag 30. Dezember 2018, 15:39
Habe mir die Frage gestellt, ob claustral gründende Gynen überhaupt in der Lage sind "feste" Nahrung (Körnerfutter) zu sich zu nehmen; oder ob sie auf die Fütterung von vor-verdauter Nahrung (Flüssigkeiten, "Breie") aus den Sozialmägen der Arbeiterinnen angewiesen sind. Vor genau einer Woche habe ich daher der Gyne genau 8 Grassamen in die Winterkammer gegeben:
.. und zähle heute nur noch 7 Grassamen:
Zusätzlich wurden von der Gyne die übrig gebliebenen Samen in der (linken) Futterkammer etwas verlagert, anscheinend möchte sie sie aber nicht in "ihrer" Kammer haben. Auch am winzig kleinen Tropfen Honig scheint sie ordentlich genascht zu haben (sofern er nicht komplett verdunstet ist).
Ob ihr die eigentlich ja un-nötige Fütterung im kommenden Frühjahr wohl einen (kleinen) Vorteil bei der Ei-Ablage verschafft?
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edit, aus einem Kommentar in der Bewertung (Danke an Merkur!): ""Vielleicht kann sie die Stärke im Samen mittels Amylase im Speichel vorverdauen. Spelzen müssten aber übrigbleiben."" - Von einer Spelze, Samenhülle o.ä. war leider nichts zu sehen... / edit2: Genau genommen macht die fehlende Spelze den Versuch ungültig! Habe ich nicht gut genug hingeschaut und die Samenhülle übersehen? Oder gar den ganzen Samen? Das lässt sich wohl nicht mehr aufklären, die Futterkammer wurde (bis auf den Wassernapf) von mir ausgeräumt. Als letzte Möglichkeit bleibt höchstens, dass noch "etwas" unter dem Gummistopfen liegt, der das Nest verschließt (linke Seite mittig). - Werde am nächsten Sonntag (beim wöchentlichen Kontrollblick) danach suchen und ansonsten den Versuch ggf. wiederholen, im März, (idealerweise) während der Gründung.
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Eigennotiz: Über Messor barbarus, die in freier Natur "Eimerketten" bilden (gestaffelt nach Körpergröße und Laufgeschwindigkeit), um gesammelte Samenkörner schneller ins Nest transportieren zu können (mehr Ernteeintrag/Tag): "Sequential co-operative load transport in the seed-harvesting ant Messor barbarus" / Paper, Text- u. Bildquelle: https://www.researchgate.net/publicatio ... M_barbarus
Figure 1.
Schematic diagram of a transport chain. Three workers are involved in the transport of a load to the nest. In areas marked with an asterisk
(*), the load is transferred from one worker to another. This transfer is accompanied by a degree of “struggle” between workers, which causes the route
followed to become erratic
.. und zähle heute nur noch 7 Grassamen:
Zusätzlich wurden von der Gyne die übrig gebliebenen Samen in der (linken) Futterkammer etwas verlagert, anscheinend möchte sie sie aber nicht in "ihrer" Kammer haben. Auch am winzig kleinen Tropfen Honig scheint sie ordentlich genascht zu haben (sofern er nicht komplett verdunstet ist).
Ob ihr die eigentlich ja un-nötige Fütterung im kommenden Frühjahr wohl einen (kleinen) Vorteil bei der Ei-Ablage verschafft?
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edit, aus einem Kommentar in der Bewertung (Danke an Merkur!): ""Vielleicht kann sie die Stärke im Samen mittels Amylase im Speichel vorverdauen. Spelzen müssten aber übrigbleiben."" - Von einer Spelze, Samenhülle o.ä. war leider nichts zu sehen... / edit2: Genau genommen macht die fehlende Spelze den Versuch ungültig! Habe ich nicht gut genug hingeschaut und die Samenhülle übersehen? Oder gar den ganzen Samen? Das lässt sich wohl nicht mehr aufklären, die Futterkammer wurde (bis auf den Wassernapf) von mir ausgeräumt. Als letzte Möglichkeit bleibt höchstens, dass noch "etwas" unter dem Gummistopfen liegt, der das Nest verschließt (linke Seite mittig). - Werde am nächsten Sonntag (beim wöchentlichen Kontrollblick) danach suchen und ansonsten den Versuch ggf. wiederholen, im März, (idealerweise) während der Gründung.
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Eigennotiz: Über Messor barbarus, die in freier Natur "Eimerketten" bilden (gestaffelt nach Körpergröße und Laufgeschwindigkeit), um gesammelte Samenkörner schneller ins Nest transportieren zu können (mehr Ernteeintrag/Tag): "Sequential co-operative load transport in the seed-harvesting ant Messor barbarus" / Paper, Text- u. Bildquelle: https://www.researchgate.net/publicatio ... M_barbarus
Figure 1.
Schematic diagram of a transport chain. Three workers are involved in the transport of a load to the nest. In areas marked with an asterisk
(*), the load is transferred from one worker to another. This transfer is accompanied by a degree of “struggle” between workers, which causes the route
followed to become erratic