Studie: Negative Wirkungen von Neonikotinoiden auf Ameisen

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Studie: Negative Wirkungen von Neonikotinoiden auf Ameisen

Beitragvon Reber » Montag 3. August 2020, 12:08

Forschende des Instituts für Bienengesundheit der Universität Bern haben in einer Studie nachgewiesen, dass schon geringe Rückstände von Neonikotinoiden die Entwicklung bei Lasius niger nachhaltig beeinträchtigen, die Wirkung des Giftes tritt dabei verzögert ein.

https://www.unibe.ch/aktuell/medien/med ... x_ger.html

https://www.scinexx.de/news/biowissen/n ... h-ameisen/
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Re: Studie: Negative Wirkungen von Neonikotinoiden auf Ameis

Beitragvon Unbeliver » Montag 3. August 2020, 18:20

Danke für die Nachricht, die Links.

Das erinnert mich an eine Doku die ich vor kurzem gesehen habe, dabei ging es um Gemüse aus China, welches nach Europa importiert wird und herkunftstechnisch nicht mal Kennzeichnungspflichtig ist. Die verwenden dort Pestizide welche hier schon seit 20-30 Jahren verboten sind und somit doch auf unsere Teller kommen, von den Belastungen mit Schwermetallen etc. durch die Industrie mal abgesehen...
Den Link habe ich auch gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=ChkpkXAlIyw&t=30s Das Hauptthema waren Tomaten, es geht aber auch um Pilze z.B.

Um die Kurve zum Thema zu bekommen, ich finde es wirklich sehr schlimm wie alles vergiftet wird. Ich masse mir nicht an zu beurteilen was alles für eine rentable Landwirtschaft notwendig ist aber ich liege glaube auch nicht ganz falsch wenn ich sage, vieles davon muss wahrscheinlich nicht sein oder ist einfach nur der leichte weg.
Die Entwicklung kann nicht gut sein, Bienen, Hummeln, Ameisen und viele andere Insekten werden wie viele andere Tiere aber auch der Mensch einfach so vergiftet, wann kommt da ein Umdenken? ... wahrscheinlich wenn es fast oder schon zu spät ist.
Ich muss auch zugeben, bis vor ca. 10 Jahren war mir vieles von dem was so läuft auch nicht bewusst bzw. braucht man einen Zugang zu den Themen und eben dieser wird nicht wirklich gefördert. Hi und da mal ein kleiner Bericht aber was aufrüttelndes für die "Masse" gibt es erst wenn die Katastrophe quasi schon gegeben ist. Ich denke da sollte man ansetzen wenn man etwas ändern/verbessern will, auch wenn gegen die Windmühlen der industriellen Interessen ein schweres ankommen ist.

Ok, so meine ganz groben Gedanken dazu, Sorry wenn es ein wenig zu viel ist aber das ist auch kein leichtes Thema...

Grüße Unbeliver
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Re: Studie: Negative Wirkungen von Neonikotinoiden auf Ameis

Beitragvon Reber » Dienstag 4. August 2020, 13:06

Auf die Gefahr hin vom Thema abzudriften: Es ist 5 vor Zwölf - und eigentlich gibt es niemanden mehr, der das abstreitet. Es gibt immer wieder zweifelhafte Studien, die keinen negativen Effekt von Neonicotinoiden auf Bienen etc. nachweisen. Von wem die gesponsert werden, muss ich nicht erwähnen. Hand aufs Herz: Neonikotinoide sind hochwirksamen Insektengifte, sie werden in der Landwirtschaft und in privaten Gärten seit den 80ern massenhaft eingesetzt. Das soll nichts zu tun haben mit dem Insektensterben? Und die diversen Rückstände im Grundwasser und in den Lebesmitteln sind natürlich völlig unbedenklich für den Menschen...

Aber dann geht es halt - in Europa wie in China - um die Ressourcen schlechthin: Geld und Macht... Vor diesen menschgemachten "Sachzwängen" muss die reale Lebensgrundlage, die Natur, so scheints hinten anstehen...
Es wird sich rächen, auch das ist jedem halbwegs gebildeten Menschen klar, aber "nach mir die Sintflut". Leider kann heute schon keiner mehr sicher sein, dass die Sintflut wirklich erst nach ihm kommt.

Andererseits, es gibt schon Hoffnung. Denn das von dir angesprochene Umdenken findet ja statt. Eben nicht nur bei der Jugend. "Klimaerwärmung", "Biodiversität" und "Artenschutz" sind längst keine Fremdwörter mehr, die nur "grüne Spinner" und "Käferfreunde" interessieren. Bereits sind staatliche und halbstaatliche Massnahmen am Laufen (Direktzahlungen/Subventionen, Renaturierung, verdichtetes Bauen etc.) und viele Konzerne und Grossverteiler sind auf den Trend aufgesprungen. Natürlich fürs Image und um den Leuten noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Aber wenns einer intakten Natur etwas hilft?!

Klar stehen immer noch wirtschaftliche Interessen im Vordergrund und "bio" oder "Demeter" muss man sich auch leisten können - oder wollen. Rentabele "alternative" bzw. "ökologische" Landwirtschaft ist zumindest in unserer Region längst möglich. Der Boom z.B. von Gemüse-Abos und Märkten in den Städten zeugt davon. Wirklich rentabel in dem Sinne ist klassische Landwirtschaft in Ländern wie der Schweiz sowieso schon lange nicht mehr zu betreiben. Wie sollten schweizer Kleinbetriebe oder auch die deutlich grösseren EU-Betriebe billiger produzieren können, als die Riesenbetriebe in Brasilien, China, USA etc.? Unsere Bauern sind mit all den Schutzzöllen und Direktzahlungen mehr Staatsangestellte als Unternehmer. Ein weiterer Grund warum ich nicht verstehe, dass man nicht konsequent über gezielte Subventionierung hin zu umweltverträglich und weniger Gift steuert, statt nur ein bisschen.

Was ich beschreibe betrifft vorallem Mitteleuropa, die "erste Welt". Wer kann es den aufstrebenden Erdregionen auch verübeln, dass die Umweltfrage nicht im Zentrum steht? Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral. Aber vielleicht brauchen die weniger lange als der Westen um herauszufinden, dass es nicht enfach um Moral geht. Sondern um Lebnesqualität, Gesundheit, materiellen Fortschritt...
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