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Holzbiene Xylocopa cf. violacea

BeitragVerfasst: Donnerstag 18. Dezember 2014, 19:13
von Boro
Über die imposanten Holzbienen hatte ich schon im alten AF 2011 berichtet, dort sind aber leider die Bilder verschwunden. Ich fand damals eine Holzbiene am Boden sitzend und ich dachte es gehe mit ihr zu Ende. Da diese Insekten hervorragende Flieger sind und auf die Annäherung des Menschen sofort mit Flucht reagieren, holte ich rasch meine Kamera. Es dürfte sich um Xylocopa violacea handeln, zu verwechseln wäre sie mit Xylocopa valga. Eine dritte Art kommt (bisher) in Mitteleuropa vor: Xylocopa iris, die angeblich von den beiden zuerst genannten Arten leichter zu unterscheiden ist. Die Insekten werden bis etwa 2 cm lang, hier handelt es sich um ein Weibchen.
Die (solitäre) Holzbiene gehört zu den Echten Bienen und baut ihre Nest in etwas angemorschtem Totholz, in welches sie Gänge gräbt um dort ihre Brut aufzuziehen. Ab März kann man sie wieder beobachten, bei mir im Garten besucht sie nur die Blüten des Mittelmeerginsters Spartium junceum.

Ach ja, wie ist die Sache ausgegangen? Ich habe sie vorsichtig mit etwas Honig gefüttert und nach etwa 10 Minuten ist sie plötzlich wieder gestartet. Ich vermute, sie war benommen, viell. durch einen Zusammenprall mit einem Auto!

Re: Holzbiene Xylocopa cf. violacea

BeitragVerfasst: Donnerstag 18. Dezember 2014, 19:41
von ratti
Mein erster Gedanke bei den Bildern : Wow sieht die schön aus. Die schillernden flügel kombiniert mit dem schwarzen Körper und den großen Augen. Echt ein hübsches Tier.

Re: Holzbiene Xylocopa cf. violacea

BeitragVerfasst: Freitag 19. Dezember 2014, 14:54
von Reber
Hallo Boro
Danke für die Fotos! Ich hab noch etwas nachgelesen: Holzbienen sind offenbar die "Hummeln" unter den "solitären" Bienen und können sogar bis zu 28 mm lang werden (Bienen Mitteleuropas von Amiet und Krebs). Die einzeln oder in kleinen Gruppen überwinternden Tiere sollen selten sogar an warmen Wintertagen umherfliegen.

Das Weibchen lebt bis zu seinem Tod mit den Nachkommen im Nest zusammen. Ob es in so einer Kleinstkolonie zu sozialem Verhalten kommt (Nahrungsaustausch etc), ist bisher unerforscht.