Mysteriöses [Blau-] Meisensterben

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Mysteriöses [Blau-] Meisensterben

Beitragvon Emse » Freitag 10. April 2020, 15:10

Gerade in Corona-Zeiten lässt einem diese Meldung das Blut in den Adern gefrieren:

Derzeit grassiert eine bis jetzt unbekannte und scheinbar ansteckende Krankheit in der Vogelwelt, vor allem Blaumeisen scheinen betroffen zu sein. Ab 11. März wurden erste Fälle aus Rheinhessen in Rheinland-Pfalz und den angrenzenden Regionen am Mittelrhein in Hessen bekannt. Bis zum 8. April wurden über 60 Fälle mit über 150 toten Meisen aus einer Region zwischen dem Westerwald in Rheinland-Pfalz über Mittelhessen bis ins westliche Thüringen bekannt. Um die Ausbreitung dieses neuen Phänomens und seine Auswirkungen auf Vögel zu erfassen und zu bewerten, bittet der NABU um die Meldung kranker oder toter Blaumeisen und das Einsenden von Proben zur Untersuchung.
Die beobachteten Symptome und die gehäuft gefundenen Blaumeisen – oft werden bis zu fünf tote Meisen aus einem Garten gemeldet – lassen vermuten, dass es sich um eine hochansteckende Infektionskrankheit handelt. Leider wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts über die Krankheit oder den Erreger. Es liegt nahe, dass die Krankheit besonders dort übertragen wird, wo viele Vögel aufeinandertreffen, worauf der übliche Fundort in der Nähe von Vogelfütterungen hinweist. Daher rät der NABU grundsätzlich dazu, bei Beobachtungen von mehr als einem kranken Vogel an Fütterungen, diese Fütterung und die Bereitstellung von Tränken sofort einzustellen – sozusagen als „Social Distancing“ für Vögel.
Auffällige Beobachtungen bitte melden! Helfen Sie uns, die Ausbreitung dieser neuartigen Krankheit bei Blaumeisen nachzuvollziehen, indem Sie uns Beobachtungen über das Meldeformular auf dieser Seite zukommen lassen. Über dieses Formular sollten Sie melden, wenn Sie kranke oder vermutlich an einer Krankheit gestorbene Blaumeisen in Ihrer Umgebung feststellen. Bitte machen Sie dabei möglichst genaue Angaben zu Fundort, Funddatum und den näheren Fundumständen und zu den Symptomen der Vögel. Der NABU sammelt alle Daten, wertet sie aus und stellt sie weiteren Wissenschaftlern zur Verfügung. Diese einfache Methode hilft uns, das Ausbruchsgeschehen zu verfolgen, geografisch zuzuordnen und mögliche Ursachen und Auswirkungen zu identifizieren.


Textquelle u. Meldeformular: NABU / https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/ ... erben.html

Was ist da los? :?:
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Emse
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Re: Mysteriöses [Blau-] Meisensterben

Beitragvon Emse » Samstag 11. April 2020, 17:39

Ergänzung zum vorherigen Post:

Momentanes Verbreitungsgebiet:
Ab 11. März wurden erste Fälle aus Rheinhessen in Rheinland-Pfalz und den angrenzenden Regionen am Mittelrhein in Hessen bekannt. Bis zum 8. April wurden über 60 Fälle mit über 150 toten Meisen aus einer Region zwischen dem Westerwald in Rheinland-Pfalz über Mittelhessen bis ins westliche Thüringen bekannt.

Symptome:
Die erkrankten Vögel werden meist in der Umgebung von Futterstellen in Gärten beobachtet und fallen dadurch auf, dass sie nicht mehr auf ihre Umwelt reagieren. Es wurde beobachtet, dass Blaumeisen, die kurz darauf starben, apathisch und aufgeplustert auf dem Boden saßen und keine Fluchtversuche bei sich nähernden Menschen unternahmen. Weitere mutmaßliche Symptome der Krankheit sind, dass die Vögel wirken, als hätten sie Atemprobleme, Teile des Kopfgefieders sind ausgefallen, die Augen wirken verklebt. Sie nehmen kein Futter mehr auf oder können anscheinend nicht mehr schlucken. Manche Meisen wirken, als hätten sie unstillbaren Durst.

Ausschlüsse:
Angesichts der besonderen Betroffenheit von Blaumeisen und der Jahreszeit des Auftretens passt keine der bekannten kursierenden Vogelkrankheiten zum neuen Phänomen. Das von Stechmücken übertragene Usutu-Virus tritt im Sommer auf und befällt vor allem Amseln. Das in Deutschland neue West-Nil-Virus ist ebenfalls auf den Hochsommer beschränkt. Trichomoniasis benötigt ebenfalls sommerliche Temperaturen und äußert sich vor allem in einem Sterben von Grünfinken. An ungepflegten Futterstellen regelmäßig auftretende Salmonellen-Vergiftungen wirken ebenfalls nicht spezifisch auf Blaumeisen und sind bereits bundesweit verbreitet.

Zitatquellen: NABU / https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/ ... erben.html

Was ich nicht verstehe:

Wenn man auch (Haus-)Tiere anscheinend relativ problemlos (und schnell) auf Corona testen kann, warum wurde das im Fall der Blaumeisen nicht schon längst getan und (im "guten" Fall) bereits Entwarnung gegeben? Die Medien berichten schon seit 2 - 3 Tagen über die Funde, bisher gibt es aber keinerlei offizielle Statements einer Behörde oder wissenschaftlichen Institution zu den (möglichen) Ursachen. Laut NABU sollen die Kadaver erst nach Ostern an die zuständigen Veterinär-ämter übergeben werden.

An die Finder erkrankter (verendeter) Vögel und Haustierbesitzer:

Vorsicht bei Kontakt! Nicht anfassen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Wenn ihr die Kadaver an den NABU (oder eine andere Stelle) senden wollt: Latexhandschuhe tragen, sicher verpacken, Verpackung von außen desinfizieren, den Inhalt auf der Verpackung deutlich sichtbar benennen und als infektiös kennzeichnen, Hände waschen (etc.). EDIT: Es sollten bereits genug Proben vorhanden sein. Besser die Vögel schnellstmöglich mindestens auf Spatentiefe vergraben, vorher Foto machen und den Fund dann an den NABU per E-Mail melden.

Und achtet auch darauf, dass eure Hunde (oder eure Katzen) euch die Vögel nicht in´s Haus schleppen, bzw. erst am Vogel schnüffeln (o.ä.) und dann mit euch in Körperkontakt kommen.

Vielleicht wäre es besser, die Vogelfütterung während der "Blaumeisengrippe" vorerst ganz einzustellen.
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Re: Mysteriöses [Blau-] Meisensterben

Beitragvon Emse » Dienstag 14. April 2020, 16:39

Aktueller Zwischenstand:
Allein im Südwesten seien bislang mehr als 500 erkrankte oder tote Vögel gemeldet worden, bundesweit seien es mehr als 8200 Exemplare, teilte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) am Dienstag mit. [..] Bosch geht von einer hohen Dunkelziffer aus: «Ich erwarte, dass die Zahl der Fälle rasch ansteigt.» Quelle: https://www.welt.de/regionales/baden-wu ... eisen.html

Und (nochmal):
Da die meisten der kranken oder toten Tiere in der Nähe von Vogelfütterungen gefunden worden seien, rät der Nabu, kein Futter und Wasser mehr anzubieten, wenn mehr als ein kranker Vogel an einer solchen Stelle beobachtet werde.


Die genaue Ursache für das Meisensterben ist immer noch unklar.
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Re: Mysteriöses [Blau-] Meisensterben

Beitragvon Merkur » Dienstag 14. April 2020, 20:23

@ Emse:

Was ich nicht verstehe:
Wenn man auch (Haus-)Tiere anscheinend relativ problemlos (und schnell) auf Corona testen kann, warum wurde das im Fall der Blaumeisen nicht schon längst getan und (im "guten" Fall) bereits Entwarnung gegeben? Die Medien berichten schon seit 2 - 3 Tagen über die Funde, bisher gibt es aber keinerlei offizielle Statements einer Behörde oder wissenschaftlichen Institution zu den (möglichen) Ursachen.

Evtl. ist hierin der Grund zu finden: Das Problem mit den Blaumeisen dürfte ähnlich schwierig sein wie mit dem Covid-19: Viren mutieren unglaublich schnell!
Wer genügend Englisch versteht und Geduld hat, kann sich davon ein Bild machen in dieser Twitter-Debatte:
https://twitter.com/spwells/status/1249870067677851649
Bemerkenswert die Antworten von Spencer Wells.
(Und, da es um das „neue“ Corona-Virus geht: ziemlich beängstigend!)
Ich habe mich durchgearbeitet, sehe mich aber nicht in der Lage, den Inhalt kurz und verständlich wiederzugeben. :(

MfG,
Merkur
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Re: Mysteriöses [Blau-] Meisensterben

Beitragvon Emse » Mittwoch 15. April 2020, 00:32

Hallo Merkur,

danke für den sehr informativen Twitter-Link, selbst wenn er wenig Hoffnung auf baldig funktionierende Impfstoffe macht.

Und: (Der mir bisher unbekannte) Spencer Wells hat eine angenehm direkte Art, gemischt mit einer guten Portion Galgenhumor.

Nun bin ich aber immer noch gespannt auf die Laborbefunde, und ob die "Blaumeisengrippe" eine bakteriell bedingte Erkrankung ist oder durch einen Virus verursacht wird. Bei Letzterem wird sich dann ja wohl hoffentlich auch sagen lassen, ob (und inwieweit) sich das Virus zur Familie der Coronaviren zählen lässt und sich evtl. sogar (mutiert oder nicht) von fütternder Menschenhand auf die Vögel übertragen haben könnte. - Falls zutreffend, können wir uns wohl schon mal auf einige weitere (böse) Überraschungen gefasst machen.

Update, 21:25:

Die Symptome könnten laut NABU zu einer für den Menschen ungefährlichen bakteriellen Infektion passen, die zu Lungenentzündungen bei den Tieren führen. Das werde zurzeit im Labor untersucht, die Ergebnisse stehen aber noch aus. / Quelle: https://www.butenunbinnen.de/nachrichte ... u-100.html

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Re: Mysteriöses [Blau-] Meisensterben

Beitragvon Emse » Donnerstag 16. April 2020, 13:19

Entwarnung! :redface:

Derzeitiger Kenntnisstand:

„Wir können bis jetzt höchstens mutmaßen. Wir warten aber noch auf erste eindeutige Laborergebnisse. Das Einzige, was wir sagen können, ist: Dass von den Symptomen her es auf jeden Fall eine Krankheit ist, die Blaumeisen dahinrafft im Moment. Allerdings kann es alle möglichen Erreger dafür geben, infrage kommen Viren, Bakterien, oder auch einzellige Erreger.“


SARS-CoV 2/Coronavirus als Ursache der Vogelkrankheit wohl ausgeschlossen:

„Das Coronavirus und alle Coronaviren kann man bei Vögeln durchaus ausschließen, denn Coronaviren sind, soweit bekannt, bis jetzt reine Säugetierviren, sind bis jetzt in keinem Fall auf Vögel übergesprungen.“ (**)


U.a. wird derzeit eine bakterielle Infektion als Ursache der "Meisenseuche" in Betracht gezogen:

„Es gibt eine Krankheit, die aus Großbritannien seit etwa 1996 bekannt ist, die speziell Blaumeisen befällt, dort allerdings bis jetzt zwar weit verbreitet ist, aber dort jeweils nur in kleinen Fallzahlen aufgetreten ist. In dem Fall ist das eine bakterielle Lungeninfektion der Vögel.“

Vor zwei Jahren sei dieser Erreger in Deutschland erstmals festgestellt worden, so Lachmann. Nicht weit von der jetzigen Ausbruchsregion.

Nur ein Teil der deutschen Blaumeisen fliegt in den Wintermonaten weg. Die britischen Blaumeisen bleiben auf ihrer Insel. Trotzdem hält Lachmann eine Infektion für möglich, weil schon ein einziger Kontakt reichen könne, um solch eine Erkrankung über Grenzen hinweg auszubreiten.


Quelle u. vollständiger Text: DLF / https://www.deutschlandfunk.de/raetselh ... _id=474764

------------

Sollte es sich bei dem Erreger tatsächlich um das Bakterium Suttonella ornithocola (*) handeln, wurden lokale Ausbrüche der Lungeninfektion in Deutschland schon vor zwei Jahren beobachtet. Hier ein Pressebericht dazu aus April 2018: https://www.ikz-online.de/staedte/mende ... 43833.html

(*) Suttonella ornithocola infection in Garden Birds / https://www.gardenwildlifehealth.org/wp ... et_GWH.pdf

(**) Das RKI sieht das allerdings etwas anders (Stand: 24.01.2020):

Coronaviren wurden erstmals Mitte der 1960er Jahre identifiziert. Sie können sowohl Menschen als auch verschiedene Tiere infizieren, darunter Vögel und Säugetiere.

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Re: Mysteriöses [Blau-] Meisensterben

Beitragvon Emse » Montag 20. April 2020, 19:49

Update:

Während der NABU noch immer auf Laborbefunde wartet:
Labordiagnosen zum Auslöser stehen noch aus und können voraussichtlich ab 27. April erwartet werden.

liefert die Allgemeine Zeitung Ergebnisse:
Auch im Kreis Steinfurt ist die Vogelwelt vom Meisensterben betroffen. Nachdem eine Frau aus Ladbergen dem Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises Steinfurt rund ein Dutzend toter Blaumeisen in ihrem Garten gemeldet hatte, ließ dieses vier der Vögel im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe untersuchen. Das Ergebnis liegt nun vor: Bei allen Meisen wurde das Bakterium Suttonella ornithocola nachgewiesen und als Ursache für das Meisensterben diagnostiziert.


Quellen:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/ ... erben.html
https://www.azonline.de/Muensterland/41 ... Blaumeisen
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Re: Mysteriöses [Blau-] Meisensterben

Beitragvon Teleutotje » Mittwoch 22. April 2020, 12:01

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Re: Mysteriöses [Blau-] Meisensterben

Beitragvon Emse » Mittwoch 22. April 2020, 12:50

Jetzt ist es "amtlich":

Untersuchungen bestätigen NABU-Verdacht / Bakterium Suttonella ornithocola verursacht Blaumeisensterben

Quelle, weitere Informationen: https://www.nabu.de/news/2020/04/27990.html
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Re: Mysteriöses [Blau-] Meisensterben

Beitragvon Merkur » Donnerstag 23. April 2020, 09:50

OT: Im Zusammenhang mit dem „Blaumeisensterben“ fiel mir auf, dass unsere altbekannte Parus caeruleus Linnaeus 1758 aufgrund einer molekularbiologischen Untersuchung in 2005
in eine eigene Gattung Cyanistes gestellt wurde. https://de.wikipedia.org/wiki/Cyanistes . Sie soll also nun Cyanistes caeruleus (Linnaeus 1758) genannt werden.
Es ist ein weiteres Beispiel für die meiner Meinung nach sinnlosen Umbenennungs-Orgien bei so vielen Organismengruppen. :mad:
Da hat so mancher Taxonom wohl 'ne Meise, wobei dieser Meisen-Species wahrlich eine Seuche an den Hals zu wünschen wäre. :roll:

MfG,
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Re: Mysteriöses [Blau-] Meisensterben

Beitragvon Antspy » Mittwoch 27. Mai 2020, 16:34

Ich bin nicht sicher, ob es einen Zusammenhang gibt, aber zur eventuellen späteren Referenz:
Derzeit sehe ich in den letzten Tagen sehr viele tote Vögel herumliegen, allerdings hauptsächlich Tauben. In Öterreich, genauer: Burgenland und im südöstlichen Niederösterreich.
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Re: Mysteriöses [Blau-] Meisensterben

Beitragvon Boro » Mittwoch 27. Mai 2020, 16:53

Hallo Antspy!
Die Vögel könnten gebeiztes Saatgut aufgenommen haben.......................
L.G.
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Re: Mysteriöses [Blau-] Meisensterben

Beitragvon Emse » Mittwoch 27. Mai 2020, 17:30

... und aus Basel/Schweiz gibt es seit ein paar Wochen Berichte über eine derzeit grassierende Taubenpest ...
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Re: Mysteriöses [Blau-] Meisensterben

Beitragvon Reber » Donnerstag 28. Mai 2020, 08:19

...dazu kommt noch der Nahrungsmangel, wegen den "Lockdowns". Gerade in Städten, liegen deutlich weniger Essensreste herum.
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„Doch vor allen Dingen:
Das worum du dich bemühst,
möge dir gelingen.“
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Re: Mysteriöses [Blau-] Meisensterben

Beitragvon Merkur » Donnerstag 28. Mai 2020, 09:48

Man kann und soll ja nicht Einzelfälle verallgemeinern. Trotzdem möchte ich anmerken, dass bei uns in diesem Frühjahr/Frühsommer einige Kleinvogel-Bruten durchgekommen sind, teils im eigenen, teils in Nachbargärten:
Je einmal Blaumeise, Kohlmeise, Haussperling, Grünfink, Buchfink, und mindestens zweimal Hausrotschwanz und Amsel. Verluste konnte ich diesmal nicht feststellen!
Nachdem mir letztes Jahr je eine Brut von Blaumeise, Kohlmeise und Hausrotschwanz kurz vor dem Ausfliegen gestorben sind (Vermutung: Hunger wg. Insektenmangel), füttere ich durch, u.a. mit vom NABU empfohlenen Futterblocks mit Insekten sowie Wildvogel-Körnermischung von Hornbach. Der Zuspruch ist ausgesprochen gut. Sie vom Esstisch aus zu beobachten ist zudem recht unterhaltsam. :)
Leider bedienen sich auch zwei Ringeltauben. Deren Futterverbrauch stört mich weniger; den kann ich bezahlen. Nur wenn sie ihr sehr fettiges Gefieder im Teich waschen, sehe ich das mit gemischten Gefühlen: Danach treibt geradezu ein Ölfilm schillernd auf dem Wasser! - Am Teich bedienen sich natürlich auch die Kleinvögel, Feldwespen, und zeitweilig sehr viele Honigbienen (aus Bienenstöcken in anscheinend weiterer Entfernung). Es seinihnen gegönnt.
Sowohl die Meisen als auch die anderen Kleinvögel besuchen abwechselnd zu der Futterstelle auch die Bäume und Sträucher, wo sie eifrig Blattläuse u.a. absammeln. Insektenfutter ist ja auch für die "Körnerfresser" wichtig, insbesondere bei der Aufzucht der Jungen. Sehr störend ist allerdings, dass 2-3 Katzen aus der weiteren Nachbarschaft ihren sichtbaren Beitrag zum Vogelsterben leisten. :(

MfG,
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Re: Mysteriöses [Blau-] Meisensterben

Beitragvon Emse » Donnerstag 28. Mai 2020, 11:10

Dieser Thread mischt sich allmählich mit dem hier: Vogelfütterung in der Brutzeit? - Ja!, in dem ebenfalls zu einer ganzjährigen Fütterung der Gartenvögel geraten wird.

Beispiel:
Und, für Fans der Piepmätze: Immer mehr Ornithologen empfehlen, auch im Sommer durchzufüttern! Was es dabei noch zu beachten gibt: https://www.deutschlandfunk.de/ornithol ... _id=474990

Kaum verinnerlicht, liest man aber schon Gegenteiliges, der NABU schreibt:
Ganzjahresfütterung kein Mittel gegen Vogelschwund / Vogelfütterung im Garten erreicht selten mehr als 10 bis 15 Vogelarten. Diese [aber] haben stabile oder wachsende Populationen, keine ist in ihrem Bestand gefährdet. Futterstellen werden also kaum von denjenigen Vögeln genutzt, die Schutz brauchen. [..] / https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/ ... 06331.html

Wie man´s auch macht, es ist irgendwie immer falsch, bzw. nie richtig.... :(

EDIT / Der oben zitierte NABU-Artikel scheint ohne Datum zu sein, ist also evtl. schon etwas älter (Danke für den Hinweis in der Bewertung!). Gut möglich, dass die Vorteile der Ganzjahresfütterung aktuell (2020) eben doch überwiegen.... EDIT 2 / Meine Bedenken haben sich mittlerweile zerstreut. Hier eine aktuelle(re) Betrachtung (Januar 2020) des NABU: Ein Plädoyer für die Ganzjahresfütterung / https://nabu-guetersloh.de/ein-plaedoye ... uetterung/
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