Rätsel-Thread

[Reber]

Wer baut hier?

[Trailandstreet]

Auf den ersten Blick würde ich sagen eine solitäre Wespe. Da ich mich mit denen aber nicht so auskenne, müsste ich erst nachsehen, welche.

[Merkur]

Der saubere, glatte Rand der Öffnung mit anscheinend irgendwie fixierten Sandkörnern und anscheinend "tapeziertem" Eingang der Röhre lassen mich an eine Spinne denken.

MfG,
Merkur

[Bob]

Der gemeine Wanderstock?

[Reber]

Ich gebe zu: Alles im Bereich des Möglichen. Aber Trailabdstreet kam der Sache bisher am nächsten: Die Ordnung stimmt bei ihm schon mal.

[Reber]

Dann löse ich mal auf: Es handelt sich um einen Brutstollen einer Sand- bze. Erdbiene, die ich leider nicht bestimmen konnte, da sich die Tiere immer nur kurz und nie ganz an der Oberfläche zeigten. Stören oder ausgraben wollte ich nicht.
Trailandstreet kam der Sache mit "solitärer Wespe" also recht nahe. Aber auch Merkur hat mit den "tapeziertem" Eingang der Röhre" einen entscheidenden Hinweis geliefert. Viele der erdbewohnenden Solitärbienen kleiden ihre Nester und Brutzellen aus, manche Arten tapezieren es regelrecht: http://www.wildbienen.info/nistweise/bauweise.php

[Reber]

Kleiner Nachtrag zum obigen Rätsel:
Heute ist es mir gelungen, eine der Wildbienen abzulichten. Es handelt sich wahrscheinlich um Anthophora plumipes, die Gemeine Pelzbiene.

Ein weiters kleines Rätsel: Was tun diese Honigbienen hier bloss? Warum stehen sie nur auf Platz, statt wegzufliegen?

[Antkönig]

Mir würde nur einfallen das das Gitter das ihr Nest im Winter verschließt, jetzt bei dem warmen Wetter geöffnet wurde und sie nun zum ersten Mal in diesem Jahr wieder fliegen dürfen.

[Merkur]

Ventilatoren.

MfG,
Merkur

[Reber]

Merkur liegt wieder einmal absolut richtig: Bienen regeln ihre Nesttemperatur und können sowohl heizen als auch kühlen bzw. die Luftfeuchtigkeit beeinflussen! Zum Beispiel in dem sie mit ihren Flügeln vor dem Flugloch und im Inneren des Nestes ventilieren und damit einen Luftstrom erzeugen!

[Merkur]

Man kann's noch etwas weiter ausführen: Ich nehme an, das Bild ist aktuell. Jetzt mit beginnender Baumblüte sind die Honigwaben voll mit dünnflüssigem Blütennektar. Vor dem Verdeckeln der Zellen muss der künftige Honig eingedickt, d. h. entwässert werden. Auf den Waben sorgen solche fächelnden Bienen für Luftbewegung Richtung Flugloch, wo die auf dem Flugbrettchen schwirrenden Bienen die warme, feuchte Luft nach draußen befördern. Frische, trockene Luft strömt nach.

MfG,
Merkur

[Reber]

Auf einer "Insel" die aus Schotter, Sand und Treibholtz besteht habe ich 3 grössere Ameisenarten (3 verschiedene Gattungen) gefunden. Zwei sind typisch für das Auen-Gebiet. Eine hat mich überrascht. Entdeckt wurde sie durch Zufall.
Die "Insel" liegt in 800m Höhe im Schweizer Mittelland, auf ihr wachsen einige junge Bäumchen, etwas Gras etc.. Sie ist auf beiden Seiten vom Bach umschlossen und wird wohl von Zeit zu Zeit überflutet, der Verlauf des Baches ändert sich.

Auf welche Gattungen/Arten bin ich gestossen?

[Trailandstreet]

Da fällt mir jetzt spontan Manica rubida ein. Bei den anderen müsste ich jetzt nachschauen, da bin ich jetzt aber am falschen Gerät.

[Reber]

Manica rubida ist - wie in der Bewertung angegeben - richtig. Wer hat einen weiteren Verdacht?

[Isi]

Hallo reber,

Serviformica fuscocinerea und
Camponotus vagus

passen gut in dieses Habitat.

Gruß,
Isi

[Merkur]

Die zweite charakteristische dürfte eine Formica (Serviformica) aus der cinerea-Gruppe sein, evtl. F. selysi.
Die dritte Gattung ist auch mir ein Rätsel. Evtl. in Treibholz angespülte Lasius fuliginosus?

Beschrieben ist Stenamma debile unter Steinen auf Flussinseln (ich glaube, der Isar), aber das ist eine kleine Art.
In dürren, aufrecht stehenden Trieben von Weiden etc. fand ich Leptothorax gredleri, in den franz. Alpen, aber auch die ist klein und unscheinbar.

Bin gespannt,
Merkur

[Reber]

Hallo Isi und Merkur!
Ihr seid beide auf dem rechten Weg. Die Formica (Servivormica) Art konnte ich zwar nicht auf Artniveau bestimmen, sie gehören aber sicher zur cinerea-Gruppe.

Auch der Hinweis mit dem Treibholz stimmt, Isi hat mit Camponotus sogar die Gattung getroffen! Es sind aber sogar Camponotus herculeanus! Obwohl das Gebiet scheinbar komplett zwischen Manica und Formica aufgeteilt scheint und von Zeit zu Zeit überflutet wird, kann sich die Art behaupten. Beweisbilder folgen, sobald ich wieder vor der Kiste sitze..

Edit: In diesem Schwemmholzstück hat sich eine grössere Kolonie Gebildet. Aufgefallen ist sie uns nur per Zufall, als sich ein Kollege am Holz zu schaffen machte spliterte eine Scheitchen ab und die Brut in den Äusseren Nestkammern kam zum Vorschein.
Vorher waren uns keine fouragierenden Camponotus aufgefallen. Möglich, dass sie ihre Aktivitäten in die zeit verlegen, in denen die von Manica und Formica zurückgehen?

[Merkur]

Wem schwimmen da die Felle...- äh: Fässer davon?

Was wird hier gemacht?

Ölbohr-Plattform? Oder doch was ganz Anderes?
Fotografiert im November 2010 in der Ägäis, vor der griechischen Küste.

MfG,
Merkur

[hormigas]

Gibt es denn Tiere die sich von einem Fass magisch angezogen fühlen?
Zumindest ist meine Vermutung, dass hier was gefangen werden soll.

[Bob]

Ich würd auf ne Muschelzucht tippen.