Bilder/Videos des Tages

Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Antkönig » Sonntag 9. August 2015, 15:58

Heute nur zwei Schnappschüsse.

Waldameisen.JPG
IMG_2610.JPG
Das bleibt übrig von erbeuteten Lasius-Gynen
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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Merkur » Dienstag 11. August 2015, 20:07

Wildpferde und Amazonen

Da erreichte mich dieser Tage eine Anfrage der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde: Man habe in einem neuen Naturschutzgebiet einen Raubzug der Amazonenameise Polyergus rufescens beobachtet und gefilmt. Zwei sehr gute Bilder von Amazonen waren dabei, und ich konnte wunschgemäß bestätigen, dass es sich klar um diese Art handle.
Die Beobachtung erfolgte auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Babenhausen (Hessen), der nach Abzug der Amerikaner in den Besitz des Bundes überging. Man hat 2014 auf der Fläche (86 ha, also fast 1 qkm) eine Gruppe Przewalski-Wildpferde eingesetzt (Equus ferus przewalskii). Die Unterart war fast ausgestorben und wird in einem Zuchtprogramm wieder vermehrt, um sie später evtl. wieder auszuwildern.
Wer sich näher informieren möchte, findet unten ein paar Links dazu.

Ich nahm die Anfrage zum Anlass, mir die Sache mal persönlich anzusehen. Natürlich hatte ich nicht die Gelegenheit, auf einen Amazonen-Raubzug zu warten. Es war heute auch etwas sehr heiß, um länger am Ort zu verweilen. Aber ich konnte mich vergewissern, dass das ausgedehnte, sandig-trockene Gebiet für unser Ameisen-Highlight ganz gewiss bestens geeignet ist! Die paar Wildpferde dürften die Population nicht gefährden. Im Gegenteil, durch die Beweidung wird die Vegetation im Zaum gehalten, was auch Zweck der Übung ist..
Und die Pferde sind wunderschön! – Wir hatten das Glück, gleich zu Beginn eines angelegten Rundweges auf die kleine Herde zu stoßen:

1Wildpferde_5388.jpg
Przewalski-Wildpferde

2Wildpferde-5398.jpg
Der Bürstenhaarschnitt ist Natur!

Links:
http://www.op-online.de/region/babenhau ... 27153.html !!!

https://de.wikipedia.org/wiki/Przewalski-Pferd
Zitat: „Przewalski-Pferde sind Kulturflüchter,..“ - (Hintergedanke: „Ob sie sich deshalb auf einem amerikanischen Gelände so wohl fühlen?“ ;) )

https://www.ladadi.de/bauen-umwelt/natu ... edern.html
MfG,
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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Merkur » Donnerstag 13. August 2015, 09:59

Harmonia in Harmonie

Harmonia_5401.jpg
Synusie in der Birne
Heute früh im Garten: In einem von Hornissen und Wespen gefressenen Loch in einer Holzbirne am Baum haben sich vier Marienkäfer versammelt.
Es dürfte sich um die in Färbung und Zeichnung sehr variable eingeschleppte Harmonia axyridis handeln. Hier finden sie wohl eine etwas höhere Feuchtigkeit als außerhalb dieser Höhlung.

Es gab einmal Bemühungen in der Ökologie, solche Ansammlungen von Tieren bzw. Pflanzen, oft auch verschiedener Arten, nach dem "Zweck" in Kategorien einzuteilen. Ein Überbegriff ist die "Synusie", gemeinsame Nutzung einer Ressource, etwa zu Überwinterungszwecken.
https://de.wikipedia.org/wiki/Synusie
…. wird der Begriff der Synusie auch in der Ökologie verwendet; er bezeichnet hier eine Gemeinschaft an Organismen mit einem charakteristischen Artenbestand meist gleicher oder ähnlicher Lebensformen, die in einem Syntop, also einem kleinen und abgrenzbaren Biotopausschnitt, lebt; es handelt sich dabei um Teilsysteme ohne eigenen Stoffkreislauf oder Energiefluss, die in das Gesamtökosystem eingebettet sind. Der Begriff der Synusie wurde 1918 von Helmut Gams in die Lehre von den Pflanzengemeinschaften, die Phytozoenologie eingeführt.
Beispiele für Synusien sind in Laubwäldern die Baumschicht, die Strauchschicht, die Krautschicht, die Synusie der Flechten an den Baumstämmen und die Moos-Synusie an der Basis von Stämmen oder auf Baumstümpfen….

MfG,
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Edit: Marienkäfer sind nicht leicht zu bestimmen. Eine farbenfrohe Übersicht findet sich auf einer Seite, von der ich speziell die Variationen von Harmonia axyridis direkt verlinke. ;) http://www.kerbtier.de/Pages/Themenseit ... a-axyridis
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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Merkur » Freitag 14. August 2015, 19:21

Urlaub

Urlaub-0034.jpg
Ohne Worte
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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Radiergummi » Sonntag 16. August 2015, 07:07

Ameisenhügel mit Penthouse Restaurant (inkl. Panorama Blick)

Ameisenhuegel - Tetramorium.JPG

Ameisenhuegel - Tetramorium_(1).JPG

Ameisenhuegel - Tetramorium_(2).jpg

https://vid.me/J1I3
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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Merkur » Sonntag 16. August 2015, 10:06

Video: Ameisenumsiedlung

http://www.daserste.de/information/wiss ... g-100.html
15.08.15 | 07:37 Min. | Verfügbar bis 13.08.2020

Ameisen sind wichtige Akteure im Ökosystem eines Waldes. Forstwirtschaft, Pestizide und raumgreifender Straßen- und Siedlungsbau bedrohen aber zunehmend die Millionenvölker. Es gibt aber auch Menschen, die sich um den Fortbestand kümmern.

Siehe auch: „Mehr Informationen zur Sendung“!
(Die Darstellung ist etwas populär, sie wendet sich eben an normale Bürger. „Soldaten“ gibt es jedenfalls nicht als morphologische Kaste bei Waldameisen, und im Bildtext unter „Gesunder Appetit“ ist das Waldameisenfolk natürlich ein unschöner Schnitzer.
Aber man gewinnt auch einen Eindruck von den Dimensionen, mit denen man es bei einem so großen Volk zu tun hat: Verbrauch von 200 Litern Honigtau pro Jahr, und 28 Kilo Insektenbeute.

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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Merkur » Sonntag 16. August 2015, 17:04

Totenkopfschwärmer

Acherontia.jpg
Acherontia atropos
Das Bild ist etwas älter. Der eindrucksvolle Falter wurde mir mal ins Labor gebracht.
In diesem Jahr flog er anscheinend recht zahlreich nach Deutschland ein. Zurzeit wird immer mal wieder von Funden der stattlichen Raupen berichtet.

Über das auffällige Tier sind im Internet natürlich viele Bilder und Berichte zu finden, z. B.in der Wikipedia:
Der Totenkopfschwärmer (Acherontia atropos) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Schwärmer (Sphingidae), dessen Hauptverbreitung in den Tropen Afrikas liegt und der in Europa nur im äußersten Süden bodenständig ist. Er fliegt als Wanderfalter jedoch auch nach Mittel- und Nordeuropa ein. Die Art ist gemeinsam mit ihren beiden Verwandten aus der Gattung Acherontia innerhalb der Schwärmer einzigartig, da sie durch einen Mechanismus in der Mundhöhle pfeifende Geräusche erzeugen kann. Auch die Lebensweise der Falter, die sich von Honig ernähren und dafür in Bienenstöcke eindringen, ist sehr ungewöhnlich.

MfG,
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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Merkur » Dienstag 18. August 2015, 15:39

Eine stachelige Angelegenheit,

Cactus-Peru-0674.jpg
Ein Kaktus aus eisigen Anden-Höhen

obwohl es sich bei den Kakteen um abgewandelte Blätter handelt, also Blattdornen, während die „dornige“ Rose sich mit Stacheln wehrt, Auswüchsen der Epidermis. Fotografiert an einer Passstraße zwischen Titicacasee und Arequipa. Der "Pelz" dürfte außer zur Verteidigung hier auch als
Verdunstungs- und Strahlungsschutz dienen.
Kakteen wachsen in den peruanischen Anden bis auf über 4.000 m Höhe, wo sie natürlich im Winter strengem Frost und viel Schnee ausgesetzt sind.
Auch Ameisen gibt es noch in diesem Bereich; beim Drehen einiger weniger Steine (die Reiseteilnehmer froren und waren ungeduldig, obwohl sie sich sonst gerne allerlei Tiere von mir zeigen ließen) fand ich eine Camponotus-Königin in Koloniegründung. Natürlich habe ich sie nicht mitgenommen. Die dort herrschenden „tropischen“ :) Klimabedingungen hätte ich ihr zu Hause ohnehin nicht bieten können.

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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Merkur » Mittwoch 19. August 2015, 11:19

Tropische Wespen, die Honig produzieren

Hier verlinke ich mal ein interessantes Foto von Alex Wild: http://www.alexanderwild.com/Insects/In ... i-s5pFvGJ/

Ein riesiges Nest einer tropischen Wespenart, Brachygastra mellifica (Mexikanische Honigwespe), die Honig im Nest speichert. Daher das Artepithet „mellifica“, „die Honigmachende“, ähnlich wie bei der Honigbiene (Apis mellifera – die „Honigtragende“). (Der Gattungsname ist leider sehr ähnlich dem einer Gattung von parasitoiden Wespen z.B. der Ootheken von Schaben, Brachygaster. Beide Namen beziehen sich auf die vergleichsweise kurze Gaster der Tiere).

Die Honigwespen gelten als nützliche Vertilger von Schadinsekten, und sie betätigen sich auch als Bestäuber von Nutzpflanzen wie Avocado.
Mit vielen tropischen Wespen ist nicht zu spaßen; sie können äußerst aggressiv sein und sehr empfindlich und schnell zustechen. Die Vermummung der Person auf dem Bild spricht Bände! Doch werden die Wespen samt Brut in Mexiko „geerntet“ und als luxuriöse Nahrungsmittel verspeist.
https://en.wikipedia.org/wiki/Brachygastra_mellifica (nicht in der dt. Wikipedia enthalten).

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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Merkur » Freitag 21. August 2015, 17:20

Höhenrekorde – Rekorde in der Höhe

Auf einem Andenpass in Peru, in 5.000 m Höhe, erwartete uns eine geradezu unwirklich erscheinende Vegetation: Mächtige, dichte Polsterpflanzen dominieren das Bild. Es handelt sich um die Yareta, eine durch ihre Wuchsform an die eisigen Höhen angepasste Pflanze.

1-Yareta-0718.jpg
Tropische Gebirgswüste in den Anden auf 5.000 m Höhe;
es war saukalt!
2-Yareta-0716.jpg
Die Yareta bildet sehr feste Polster
3-Yareta0717.jpg
Die Früchte der Yareta

Die folgenden Textauszüge habe ich Wikipedia entnommen https://de.wikipedia.org/wiki/Yareta

Yareta (Azorella compacta), auch Llareta geschrieben, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Die langsamwüchsige Wüstenpflanze ist heimisch in den Anden. Dort wurde und wird sie unter anderem als Brennstoff gebraucht, weshalb ihre Bestände stark zurückgegangen sind….
Sie wächst hauptsächlich in alpinen Wüsten der Hochanden im Süden Perus, Boliviens, Nordost-Chiles sowie im Nordwesten Argentiniens zwischen 3500 und 5200 m Höhe, bevorzugt an temperaturausgleichend wirkenden Steinhaufen oder Felsblöcken.... Die Pflanzen kommen in einer mittleren Dichte von 70 Pflanzen pro Hektar vor und bedecken rund 10 bis 15 % des Areals….

Yareta zeichnen sich durch einen extrem langsames Wachstum aus, ihre Wachstumsrate beträgt im Jahr nur rund 1,4 Millimeter radial. Ein solches Wachstum zugrundegelegt, lässt sich anhand ihrer Größe für besonders große Pflanzen ein Alter von bis zu 3000 Jahren errechnen….

Die Pflanzen blühen ganzjährig, immer aber nur in bestimmten Abschnitten der Pflanze, Blühbereiche wie auch vegetatives Wachstum finden sich verstärkt auf den stärker besonnten östlichen und nördlichen Seiten der Pflanzen. Von der Blütenöffnung zur Fruchtreife vergehen rund fünfzehn Wochen, als Bestäuber dienen wahrscheinlich Insekten, da auf den Blüten Ameisen, Mücken, kleine Wespen und Fliegen beobachtet wurden…..

In besonders drastischer Weise verstärkte sich die Nutzung als Brennstoff durch Eisenbahnen und die Anlage von Bergwerken. Die Bergwerksbetreiber bezuschussten die Verwendung, so dass bis 1958 allein von den Angestellten der Chuquicamata-Kupfermine rund 1000 Tonnen Yareta pro Monat verbraucht wurden, zwischen 1915 (Eröffnung der Mine) und 1958 verbrannten so rund eine halbe Million Tonnen der Pflanzen. Der so betriebene Gebrauch ist ein extremer Fall von Raubbau, da er aufgrund des langsamen Wuchses der Pflanzen nicht nachhaltig war.


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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Merkur » Samstag 22. August 2015, 09:01

Ein nicht so recht bequemes Sitzpolster

Gleich noch ein eindrucksvolles Bild aus derselben Region, in den Anden von Peru:

Ein-dorniges-Polster-0713.jpg
Kaktus als Polsterpflanze
Die Art konnte ich leider nicht herausfinden, aber das Interesse der Reisegruppe war groß. Ich hatte Mühe, einen Moment zu erwischen, wo gerade mal kein Schatten von Mitreisenden darauf fiel! ;)

MfG,
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Zuletzt geändert von Merkur am Samstag 22. August 2015, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Anon » Samstag 22. August 2015, 10:12

Gelegentliches "abtauchen" in andere Welten kann ganz Wunderbar sein!

So geschehen vor kurzem, anläßlich eines kleinen Familientreffens auf der Karibik-Insel St. John, U.S. Virgin Islands:

Bild Bild Bild

Entdeckt jemand den (gut) getarnten Barracuda?

Hier noch ein Blick auf Coral Bay, eine Bucht im Osten der Insel:

Bild
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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Merkur » Sonntag 23. August 2015, 15:22

Perfekte Tarnung

Heuschrecke-0162.jpg
Schade, dass man Stein nicht essen kann!
Eine Heuschrecke (vermutlich noch Nymphe) im Urubamba-Tal, Peru.
Nur zum Futtern muss sie sich wohl in die Vegetation bewegen; aber die war da auch ziemlich vertrocknet und sandfarben.

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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Reber » Sonntag 23. August 2015, 19:26

Eine nicht ganz gewöhnliches Habitat hat sich dieses Weibchen der Punktierte Zartschrecke Leptophyes cf. punctatissima freiwillig ausgesucht: Hier klettert es vom "Lehrbuch der Entomologie" auf den Laptop und damit quasi ins Ameisenportal...
Punktierte Zartschrecke Leptophyes cf. punctatissima 2.JPG
Punktierte Zartschrecke Leptophyes cf. punctatissima.JPG
Inzwischen steht das Tier wieder draussen im Regen.
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„Doch vor allen Dingen:
Das worum du dich bemühst,
möge dir gelingen.“
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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Radiergummi » Montag 24. August 2015, 15:36

Ich wurde kürzlich gefragt, wo unsere heimischen Tetramorium sp. Hügel (siehe Beitrag oben) über ihren Nestern bauen. Weil ich mir nicht sicher bin, ob der User nur mehr Detail-Information zu dem entsprechenden Bild haben wollte, oder ob tatsächlich nach dem Phänomen "Hügel" gefragt wurde, stelle ich mal ein paar weitere Terramorium Nest-Hügel bzw. -Ringwälle ein:
DSCN5129s.JPG

DSCN6145s.JPG


: jeweils Wien, Bezirk Simmering


Vor einer Woche bin ich noch wie blöd hinter einem Bläuling hergerannt, weil ich diesen im Flug fotographieren wollte. Gestern dann in der Abendsonne:
bläuling_1s.JPG

bläuling_2s.JPG

bläuling_3s.JPG

bläuling_4s.JPG

bläuling_paar_2s.JPG

bläuling_fem_1s.jpg

bläuling_paar_1s.JPG


Es gibt zwar schon tausende Bilder von Bläulingen im Internet, aber noch keine von mir.
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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Merkur » Freitag 28. August 2015, 17:00

Bürstenbinder-Raupe aus Ohio

Raupe-026.jpg
Bürstenbinder-Raupe
Die Art gehört wahrscheinlich zur Gattung Orgyia, aus der bei uns (und in Nordamerika)
der Schlehenspinner mit seiner sehr bunten Raupe vorkommt.

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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Merkur » Samstag 29. August 2015, 17:15

Doch, ich hab' auch Bilder von Ameisen ;)
Aber es gibt halt außer diesen noch sooo viel Sehenswertes in der Natur!

F.pol.Odenwald-006.jpg
Formica polyctena im Odenwald
Ein Riesennest, im Oktober 2004 fotografiert.
Es war ca. 2012 verlassen, aber in der Nähe waren ein paar jüngere Nester entstanden.
Die "Sukzession", das Höher- und Dichterwerden der Bäume, hat den Neststandort wohl so verändert,
dass ein Umzug den Ameisen "sinnvoll"erschien. ;)
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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Merkur » Sonntag 30. August 2015, 15:03

Tintenfischpilz (Clathrus archeri)

Tintenfischpilz-2004-Fr.Cr..jpg
Tintenfischpilz, Okt. 2004 im Odenwald

Dieses lecker aussehende, doch deutlich weniger gut riechende Exemplar habe ich im Oktober 2004 im Odenwald fotografiert. Zu der Zeit traf man den Pilz häufiger an, aber seither bin ich ihm allenfalls noch ein- oder zweimal begegnet.

Wikipedia: Der Tintenfischpilz ist in Australien, Tasmanien, Neuseeland und den Malayischen Inseln heimisch, eventuell auch in China, Süd- und Ostafrika. Nach Europa wurde er mit Woll- oder Militärtransporten eingeschleppt. Als Erstfund in Europa wird 1913 in den Vogesen bei La Petite-Raon angegeben. In Deutschland wurde er zum ersten Mal 1934 bei Karlsruhe gefunden, in der Schweiz 1942 im Kanton Aargau.

Der Pilz ist anscheinend nirgends als schädlich aufgefallen und hat sich wohl in unsere einheimische Pilzflora integriert. Ob er nun wieder im Rückgang begriffen ist? (Wikipedia nennt einen Fund aus 2014, der sogar eine Zeitungsnotiz wert war).

Falls jemand aus dem AP in jüngerer Zeit den Tintenfischpilz gefunden hat, wäre es jedenfalls schön, wenn das hier mitgeteilt würde. :)

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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Merkur » Montag 31. August 2015, 14:29

Temnothorax minutissimus (MAYR, 1866)

T.minutissimus-MW.jpg
Männchen (oben) und entflügelte Gyne von T. minutissimus

Die Art ist ein ziemlich selten gefundener, arbeiterinloser Sozialparasit bei einer der „acorn ants“, Temnothorax curvispinosus, im östlichen Nordamerika.

Tim Linksvayer, damals an der Indiana University in Bloomington, Indiana, und ich haben uns zwischen 2002 und 2004 darum bemüht, die kaum bekannte Lebensweise dieser tatsächlich sehr kleinen Art aufzuklären. Dabei konnten wir auch das bis dahin nicht wissenschaftlich beschriebene Männchen morphologisch bearbeiten.
Ich habe seinerzeit zahlreiche Fotos von den Tierchen angefertigt, wovon ich hier mal zwei Bilder, von Männchen und Weibchen, vorstelle. Die Tierchen wurden für die Fotos bewusst nicht auf die traditionellen Art mit der Ventralseite auf Kartonplättchen geklebt: Das Ankleben mit der Dorsalseite der Gaster lässt den Blick auf wichtige morphologische Details auch der Stielchen,Beine usw. zu.
Die optische Ausrüstung, eine normale Digitalkamera und ein Wild-M5-Präpariermikroskop, war nicht optimal; inzwischen wären bessere Aufnahmen möglich. Aber dazu müsste man erst mal die Ameisen wieder haben! ;)
Über unsere Ergebnisse kann man sich in der Zeitschrift „Myrmecological News“ informieren. Interessant war unter anderem, dass die Männchen im Vergleich zu denen der frei lebenden Wirtsart gewisse „verweiblichte“ Züge tragen. So sind die Augen längst nicht so groß wie bei den Männchen der selbständigen Arten, die Epinotaldornen sind fast so lang wie beim Weibchen und die Fühler haben eine reduzierte Anzahl an Gliedern. Ähnliche „Feminisierung“ der Männchen kommt bei weiteren Sozialparasiten vor, sowie einigen anderen Arten, die im Nest kopulieren.
Wie bei einigen der europäischen sozialparasitischen Myrmoxenus-Arten verbringen auch bei T. minutissimus die begatteten Weibchen ihren ersten Winter im Mutternest (wir haben das"IMOH" genannt, intranidalmated offspring hibernation. Erst im Frühjahr machen sie sich zu Fuß auf die Suche nach Wirtsnestern, wo sie dann mit der Eiablage beginnen.

Literatur:
Buschinger, A., Linksvayer, T.A. (2004): Novel blend of life history traits in an inquiline ant, Temnothorax minutissimus, with a description of the male (Hymenoptera: Formicidae). Myrmecologische Nachrichten 6, 67-76.
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Re: Bilder/Videos des Tages

Beitragvon Merkur » Dienstag 1. September 2015, 11:08

Temnothorax minutissimus im Kunstnest

TminFFTcu-8.04-0113.jpg
Temnothorax minutissimus im Nest von T. curvispinosus
Hier noch ein Blick in ein Kunstnest mit Temnothorax curvispinosus (die große Königin sowie die Arbeiterinnen – ihre Größe entspricht der von europäischen Temnothorax unifasciatus oder T. nylanderi).
Die geflügelten Jungweibchen von T. minutissimus sind zum Teil kleiner als die Wirtsart-Arbeiterinnen.

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