Ameisenportal.eu - Das Ameisenforum für Ameisenhaltung, Beobachtung und Wissen

Wollen die etwa schwärmen?

Dieses Bild zeigte sich mir gestern beim Umsetzen meines Komposthaufens im Garten.
Hunderte von Asseln strebten aus dem frisch umgesetzten Material nach oben, kletterten auf herausragende Halme, purzelten wieder herunter und krabbelten erneut hoch. – So hatte ich das noch nie gesehen! (es erinnert an den Betrieb, wenn aus demselben Komposthaufen Lasius niger zum Abflug startet)

Der Blick senkrecht von oben zeigt die wimmelnden Massen. Etwa eine halbe Stunde später war der Spuk vorbei, man hatte sich wieder in die geschützte, nahrhafte Tiefe des Komposts verkrochen.

Nostoc

Mein Garten wird immer mehr zum Mini-Naturpark.


Diese Cyanobakterien namens Nostoc leben da an manchen feuchteren Stellen, meist auf offenem Boden.
Erstmals in diesem Jahr hat der Verband der Mikrobiologen (Vereinigung für allgemeine und angewandte Mikrobiologie, VAAM) eine „Mikrobe des Jahres“ gekürt, um auf die große Bedeutung der Mikroorganismen in der Natur aufmerksam zu machen. Es ist der in den Bildern gezeigte grünliche Glibber! Bei Trockenheit schrumpft er zu dünnen, bröckeligen Blättchen, die aber bei Befeuchtung gleich wieder aufquellen.
Nostoc ist eine Gattung von Bakterien, die Photosynthese betreiben, und deren Vorfahren bereits vor dreieinhalb Milliarden Jahren lebten. Sie fixierten Kohlendioxid, und reicherten die Atmosphäre mit Sauerstoff an. Als Endosymbionten gelangten sie in Pflanzenzellen und wurden zu Chloroplasten. Damit ermöglichen sie den Pflanzen die Photosynthese. Sie sind sozusagen die Grundlage für alles höhere Leben, Pflanzen und Tiere, auf der Erde!

Besetzt!

Ein Bild aus sonnigeren Tagen (zum Ausgleich des heutigen Novemberwetters).
Waldameisen (eine der alpinen Formica- Arten) haben es sich auf einer schlichten Sitzgelegenheit im Wallis gemütlich gemacht.

Ob sie den atemraubenden Anblick genießen wollen?

πάντα ῥεῖ - panta rhei - alles fließt


Manchmal muss man den Blick heben, auch wenn es noch so interessant ist, hier im Wallis am Gornergrat auf 3.100 m nach Leptothorax acervorum zu suchen, einem ihrer höchstgelegenen Vorkommen. Sie lebt weit überwiegend in Totholz, doch wo dieses fehlt, nimmt sie mit Steinspalten vorlieb, und das nicht nur in der baumfreien Mattenzone, sondern ausnahmsweise auch in Südschweden, praktisch auf Meereshöhe!

Der Blick fällt auf den nach rechts, Richtung Zermatt, ziehenden Gornergletscher mit seiner breiten Mittelmoräne, und auf die beiden ihm zuströmenden Schwärze- und Breithorngletscher. Den Horizont bilden (v. links) die beiden weißen Spitzen von Castor (4.226 m) und Pollux (4.091 m), das Breithorn mit 4.165 m, und ganz rechts die schwarze Spitze des Kleinen Matterhorns (3.883 m).

Beim Blick auf das Blatt Mischabel der Landeskarte der Schweiz (1:50.000) mit Berichtigungsstand von 1960 (!), nach dem ich 1966 erstmals bei Saas Fee auf die Jagd nach Teleutomyrmex und Anergates ging, ist der seitdem erschreckende Rückgang der Gletscher leider allzu deutlich erkennbar.

Puppenspiele

Zu diesem Thread viewtopic.php?f=23&t=738#p5078 über Myrmica rubra und ihre Mikrogynen habe ich ein paar s-w-Bilder von Puppen eingescannt.


Sie stammen aus einem gemischten Volk (meine Ref.-Nr. 16.035), gesammelt am 27. August 2002, an einem Altrheinarm nahe dem NSG „Kühkopf“ in Südhessen.
Oben von links: Eine normale Arbeiterinnenpuppe (ohne Ocellen); eine Mikrogynen-Puppe (mit Ocellen auf dem Kopf und bereits grau gefärbten Flügelscheiden); eine Arbeiterinnenpuppe mit Ocellen. Unten: Frontalansichten links der Mikrogynen-Puppe, rechts der Arbeiterinnenpuppe mit gleich gut entwickelten Ocellen.
Die Probe (es war ein sehr großes Volk!) enthielt neben 47 adulten Arbeiterinnen und 28 Arbeiterinnenpuppen ohne Ocellen drei Arbeiterinnen und nicht weniger als 21 Arbeiterinnenpuppen mit solchen wohlentwickelten Ocellen.
Neben einer makrogynen Königin waren in der Probe zwei entflügelte und drei geflügelte Mikrogynen sowie sechs Mikrogynen-Puppen.

Eingeigelt...

und dann bemüht er sich noch, im Boden zu versinken, der Ameisenigel, den wir mal aus seinem Versteck gekitzelt haben.
Wie gerne wäre ich jetzt bei ihm, wo der Sommer gerade beginnt!

Nicht die Seele*), aber vielleicht das Gehirn der „Weißen Ameise“?

Sehr oft nisten auch Ameisen verschiedener Arten in den Wänden solcher Termitenbauten.
*) In Anlehnung an Eugène N. Marais (1939): Die Seele der weißen Ameise. 249 S.

Wer in alten Dias stöbert...
... stößt auch schon mal auf einen echten Drachen!

Eine von vielen schönen Erinnerungen an unsere Wanderungen auf der Cape-York-Halbinsel im tropischen Nordosten von Australien. Es war ein ausgesprochener Glückstreffer.
Für 2015 wünsche ich Euch allen viele solch' eindrucksvolle Erlebnisse, mit Ameisen und anderen Schönheiten der Natur!

Geduld ist die wichtigste Tugend des Ameisenhalters!

Es kann alles noch werden:

Der Winter hat gerade erst begonnen!

Weil wir gerade dabei sind, und weil's so schön schneit:

Jetzt gibt es Delikates für Blattschneiderpilze, Rosenblätter mit Eis und Sahnehäubchen!

Vernalisation

Die Bilder zeigen einen Zierstrauch, eine Zaubernuss (Hamamelis sp., Zuchtform), die ich im Februar 2014 blühend aus dem Gartencenter in meinen Garten gepflanzt habe.


Heute früh (28. 12. 2014), nach Schneefall und bei minus 4°C, sieht sie so aus wie auf dem zweiten Bild.
Schon jetzt freue ich mich darauf, wie sie in ein paar Wochen wieder blühen wird. Blütenknospen hat sie jedenfall reichlich!

Schlaraffenland!


Marienkäferlarve in einer Kolonie von Kirschenblattläusen.

Nur ihre Tischsitten lassen zu wünschen übrig.
Alle Essensreste fallen einfach runter.