Ameisenportal.eu - Das Ameisenforum für Ameisenhaltung, Beobachtung und Wissen

Aufregend bunt ...

… sind die Osterluzeifalter der Gattung Zerynthia. Entsprechend findet Google dazu zahllose hübsche Bilder. Die beiden hier habe ich in Südspanien fotografiert. Es handelt sich um Zerynthia rumina L., von der es einige m. o. w. umstrittene Unterarten gibt. Die Flugzeit (Ende März bis Mai) fällt allerdings nicht in die Haupt-Urlaubszeit. Den Falter kannte ich bisher nur aus Bestimmungsbüchern: Zum Sammeln der für unsere Forschung interessanten Ameisen haben wir höhere Berglagen (> 1500 m) aufgesucht, wo Anfang Mai meist noch Schnee lag. Z. rumina ist übrigens eine der wenigen Arten, die noch den von Linné ursprünglich gegebenen Namen tragen!


Das zweite Bild zeigt ein Pärchen in Kopula; das Männchen (unten) hat die Flügel zusammengeklappt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Spanischer ... uzeifalter

Pünktlich zum 1. Mai kam der Käfer herbei!

Gestern Abend saß er auf meiner Terrasse, ein Männchen vom Feldmaikäfer, Melolontha melolontha. Heute früh, als es schön kühl war, bat ich ihn zum Fototermin. Zwar ist er nicht der erste, in der Zeitung waren schon frühere abgebildet, aber er ist der erste, den ich in meinem Garten antraf, seit 32 Jahren!

Im Mai 2006 gab es im Hessischen Ried (Oberrheingraben) eine Massenvermehrung des Waldmaikäfers Melolontha hippocastani, über die ich seinerzeit berichtet hatte: http://ameisenschutzwarte.de/forum/view ... A4fer#p666
Seht Euch die eindrucksvollen Bilder dazu an!

Dabei ist auch ein Foto, auf dem Waldameisen (Formica polyctena) einen vom Fahrrad überrollten Maikäfer ausbeuten. Gut zu erkennen ist darauf der schwarze Rand der Deckflügel, worin sich der Waldmaikäfer vom Feldmaikäfer unterscheidet.

Noch ein Sperrgut-Transport

Messor cf. capitatus trägt eine Frucht unbekannter Herkunft zum Nest. Bis daraus „Ameisenbrot“ wird, haben sie ordentlich was zu Beißen!
Freilandaufnahme April 2015 an der Costa del Sol.

Eumigus rubioi Harz, 1973: Eine flügellose Heuschrecke aus der Sierra Nevada

Das urige Viech fiel mir auf: Eine so dicke Feldheuschrecke mit reduzierten Flügeln? Oder noch eine Nymphe? (Der rechte Stummelflügel scheint beschädigt zu sein, während der linke mit dem charakteristischen weißen Rand vollständig ist).
Es ist ein adultes Weibchen. Die Größe wird mit bis zu 7 cm angegeben, während das Männchen nur 3 bis 3,5 cm lang wird. Ein schönes Bild und eine Beschreibung (spanisch) findet sich hier: http://www.granadanatural.com/ficha_fauna.php?cod=107

Nach dieser Seite handelt es sich um einen Endemismus, eine nur in der Sierra Nevada auf 1000 bis 2700 m Höhe vorkommende Art, während eine andere Seite angibt, dass die Art „auf wenige Stellen im südspanischen Andalusien beschränkt (ist). In der Sierra Nevada ist sie beispielsweise recht verbreitet“: http://www.pyrgus.de/Eumigus_rubioi.html
Der Fund am 22. April ist früh, verglichen mit den Angaben, wonach man die Imagines ab Mai bzw. Juni antrifft.

Bild 2 zeigt das Habitat: Unterhalb einer älteren Kiefern-Aufforstung verläuft ein Bewässerungskanal, an dem man bequem entlang wandern kann. Die unterhalb anschließende heiße und trockene Fläche (mit vielen Ameisen!) wird als Viehweide genutzt. Im Hintergrund sind die höchsten Berge der Sierra Nevada zu erkennen, jetzt Ende April noch weit herab mit Schnee bedeckt. Gefunden haben wir das Tier oberhalb Capileira, auf ca. 2000 m, am 22. 04. 2015.

Ob diese Messor sich im Florettfechten üben?

Beim Samentransport kann man sich schon mal in die Quere kommen! - Freilandfotos Andalusien, April 2015.

Camponotus cruentatus als Blütenbestäuber

Eine Arbeiterin beim Besuch der Blüten einer Wolfsmilch (Euphorbia sp.). Offensichtlich haftet Blütenstaub an dem Tier, der so auf benachbarte Blüten gebracht werden kann. - Freilandaufnahme in Andalusien, April 2015.

Ameisenfischchen bei spanischen Messor sp.

Fast immer findet man sie in Nestern von Messor-Arten. Im Mittelmeergebiet sind es allerdings nicht die goldfarbenen Atelura formicaria wie bei uns, sondern eine größere und mehr gelb-braun gefärbte Art. Hier ein Bild aus Andalusien, aufgenommen im April 2015: Je ein Individuum links oben und unten.


In den Ameisenforen wurden sie schon öfter erwähnt und abgebildet, so auch in diesem Thread von 2008:
https://www.antstore.net/forum/topic10101.html

Hat hier jemand einen längeren…?

Natürlich ist der Schwanz gemeint, und da es sich um ein Weibchen handelt, ist die Frage auch unzweideutig.

Fotografiert im April 2015 in Andalusien.

Die Bestimmung gelang nach dieser Seite: http://anfibios-reptiles-andalucia.org/especies.htm
Hier ist neben dem farbenprächtigen Männchen z.B. im 3. Bild auch das Weibchen gezeigt:
http://anfibios-reptiles-andalucia.org/ ... umero=1700

Anmerkung: Eidechsen-Männchen haben zwei sog. Hemipenes, die wahlweise zum Einsatz kommen: Man weiß ja nie, ob man von rechts oder links einem Weibchen näherkommt. So ist man eben für Rechts- und Linksverkehr eingerichtet.

Geschützt, selbst vor den eigenen Bodyguards:

Die Rasenameisen aus der Tetramorium caespitum-/ impurum- Gruppe hätten sich bestimmt gerne über den Inhalt des Eikokons hergemacht. Doch eher genießt der Nachwuchs der Gottesanbeterin unter dem Stein noch zusätzlichen Schutz durch die wehrhaften Ameisen. Was aber geschieht, wenn die Kleinen schlüpfen? - Beten wird dann auch nicht viel helfen!
Die großen, gelblichen Larven von Tetramorium dürften kurz vor der Verpuppung stehen.
Fotografiert am 21. April 2015 in Andalusien, auf ca. 1200 m Höhe.

Messor cf. capitatus Alate im April

Im AWiki hatte ich die Kopula von Messor capitatus in Sizilien gepostet. Das war am 26. Okt. 2011 und entsprach in etwa den Literaturangaben, wonach die Art von November bis Januar schwärmt. Der Ort, Selinunt, liegt wenige m über Meereshöhe. Das Bild übertrage ich bei dieser Gelegenheit mal hierher ins AP.


Nun fand ich am 24. April 2015 in der Sierra Nevada, Andalusien, in ca. 2.000 m Meereshöhe geflügelte Gynen in einem Nest, die offenbar noch nicht geschwärmt hatten, wohl aber den Winter als Adulte im Nest verbracht hatten.


Zwischen den zahlreichen Geflügelten waren auch ein paar entflügelte Weibchen, die ich jedoch nicht für reproduktiv hielt. Ob sie im Nest begattet wurden, oder nahe dabei, kann ich nicht sagen. Eine dieser Gynen setzte ich auf die Hand meiner Begleiterin, um sie richtig fotografieren zu können. Ganz scharf wurde sie nicht, denn ihre Bemühungen, ihr Nest oder was auch immer zu verteidigen, riefen doch etwas Protest hervor.


Vorausgesetzt dass es sich in allen Fällen um Messor capitatus handelt (ich habe keine Probe zur Bestimmung mitgenommen), muss man davon ausgehen, dass der Schwarmflug dieser Art je nach Meereshöhe und damit Klima zu recht variablen Zeiten stattfindet. Entsprechend dürften der Jahreszyklus und die Anpassung an bestimmte Klimate bei Tieren unterschiedlicher Herkunft doch verschieden sein. – Ein Grund mehr, beim Kauf solcher Tiere vom Verkäufer eine wirkliche genaue Herkunftsangabe zu verlangen!