Leider hatten wir am gestrigen Ausflug kein "Ameisenwetter", dennoch gerieten mir einige interessante Tiere vor die Linse.
Etwa der
Alpensteinbock, der in der Schweiz wieder dichte Bestände ereichen konnte, nach dem er vor über hundert Jahren praktisch ausgerottet wurde. Die Geschichte seiner Wiederansiedlung ist äusserst widersprüchlich. Denn einerseits war es die Jagd, die das Tier fast ausrottete, anderreseits waren es gerade Jäger und Wilderer, die die Art retteten:
Als der Steinbock um 1850 in den Alpen praktisch verschollen war und es vermutlich nur noch im Gebiet des "Gran Paradiso" Exemplare gab, erliess das Haus Savoyen ein Jagdverbot fürs gemeine Volk - weil die Könige das alleinige Recht auf die Jagd des Alpensteinbockes geniessen wollten.
Die Geschichte geht nicht weniger "dialektisch" weiter: In der Schweiz waren es an erster Stelle die Jäger, die den Steinbock wiederansiedeln wollten und den Bund dazu drängten, entsprechende Schritte zu unternehmen. Der italienische König allerdings, dachte nicht daran der Schweiz Steinböcke zu verkaufen. Was wiederum dazu führte, dass ein schweizer Wildtierparkleiter junge Alpensteinböcke von Wilderern kaufte, die diese in Italien stahlen und illegal in die Schweiz schmuggelten. Aus solchen Tieren wurden die ersten Freilandkolonien ausgewilder, später folgten koordinierte und legale Projekte.
Mittlerweil kann man den Tieren an allen geeigneten Orten wieder begegnen, so eben auch im Jura bei
Creux du Van, wo uns eine Gruppe aus Weibchen und (vermutlich) jungen Männchen buchstäblich über den Weg lief.