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Formica (Serviformica) lemani - Gründungsbericht

BeitragVerfasst: Freitag 20. April 2018, 18:35
von Reber
Die Gyne konnte ich letztes Jahr am 22. August am Rande eines Bergwaldes auf rund 2000 m.ü.M. einfangen. Das Tier hat bei mir in einem kleinen Gipsnest überwintert. Es ist schnell und wendig und bewegt sich für eine Gründerkönigin auffällig gerne. Anfangs war ich mir auch deshalb nicht sicher, ob die Königin überhaupt begattet ist. Dazu kam, dass sie im vergangenen Jahr keinerlei Anstalten machte, eine Kolonie zu gründen. Bei Formica-Arten, die noch dazu ohne Brut überwintern, dürfte dieses Verhalten allerdings gerade für hochmontane Populationen absolut Sinn machen.

Heuer nach der Winterruhe hat die Gyne jedenfalls mit der Gründung begonnen. In der ganzen Zeit hat sie keine Nahrung zu sich genommen. Die Brut hat sich m.E. sehr schnell entwickelt, schon zwei Wochen nach dem ich die ersten mini Larven entdeckt hatte, waren 3 Puppen vorhanden. Verpuppungsbereite Larven werden mit Erd- und Gipsklümpchen zugedeckt.

Formica lemani ersetzt im Gebirge ihre "Schwester-Art" Formica fusca, die Arten kommen nur selten gemeinsam vor. F. lemani ist gut an das Leben in grossen Höhen angepasst, sie ist frosthart, weniger thermophil als F. fusca, dafür mag sie es feuchter.
Formica lemani Gründung.JPG

Re: Formica (Serviformica) lemani - Gründungsbericht

BeitragVerfasst: Montag 30. April 2018, 21:03
von Reber
Die ersten zwei Pygmäen sind geschlüpft. Die genaue Dauer des Puppenstadiums kann ich bisher nur ungefähr abschätzen, da ich nicht genau weiss, wann sich die ersten zwei Larven verpuppt haben. Sollte ich aber die dritte beim Schlüpfen erwischen, könnte ich die Dauer genau festlegen.

Formica lemani erste Pygmäen.JPG

Re: Formica (Serviformica) lemani - Gründungsbericht

BeitragVerfasst: Dienstag 8. Mai 2018, 11:04
von Reber
Mit diesem Beitrag endet dieser Bericht auch schon wieder. Zwar sind weitere Arbeiterinnen geschlüpft und wohlauf, was immerhin Aufschluss betreffend des Puppenstadiums gibt: Bei Zimmertemperatur dauert es vom Verpuppen bis zum Schlüpfen ca. 17 Tage.
Leider ist aber die Gyne umgekippt. Wie so oft in der Ameisenhaltung bleibt der Halter darüber etwas ratlos zurück... Als Haltungsfehler kommen die kurzen, aber in letzter Zeit alle zwei Tage durchgeführten Störungen (zur Beobachtung der Brut) in Betracht. Andererseits konnte ich auch nie eine Pygmäe am Futter antreffen und angebotene Essigfliegen wurden nicht eingetragen. Vielleicht haben letztendlich die Reserven nicht gereicht? Schade, jedenfalls.