Mehr als 100 Wissenschaftler und weitere Experten aus aller Welt kommen diese Woche zusammen, um Forschungsinitiativen vorzuschlagen und zu erörtern, die zu einem besseren wissenschaftlichen Verständnis des Bakteriums Xylella fastidiosa sowie Lösungsansätzen zu dessen Kontrolle verhelfen sollen.
Neben den beiden Plenarveranstaltungen werden sich vier Parallelsektionen mit folgenden Themen befassen:
Überwachung und Erkennung
Die Vektoren: Identität, Biologie, Epidemiologie und Kontrolle
Die Pflanzen: Wirtsspektrum, Zucht, Resistenz und Zertifizierung
Der Erreger: Biologie, Genetik, Kontrolle
"Über niederländische Großhändler sind mit Xylella fastidiosa infizierte Pflanzen in die Schweiz gelangt. Dort melden die Behörden für Pflanzenschutz insgesamt vier Fälle, die in Coffea spp-Pflanzen auftraten."
"Die tropischen Pflanzen sollten eigentlich in Gartencentern in Wolhusen im Kanton Luzern und Dürnten im Kanton Zürich verkauft werden. In Wolhusten zeigte eine Solitärpflanze die Symptome von Xylella fastidosa subspecies sandyi. Ebenso ein Kafeegewächs in Dürnten. In dem dortigen Gartencenter wurden noch zwei weitere Pflanzen entdeckt, die mit Xylella Fastidiosa subspecias pauca infiziert waren."
"Aufgrund des Befunds wurden alle möglichen Wirtspflanzen in den Gartencentern überprüft, jedoch kein weiterer Befall festgestellt. Die schweizerische Behörde für Pflanzenschutz geht davon aus, einen großflächigen Ausbruch der Krankheit verhindert zu haben."
Pflanzen können enorm wirksame Überlebensstrategien entwickeln, schließlich haben sie, wenn ihnen Gefahr droht keine Möglichkeit davonzulaufen. Welches Geschick Gewächse dabei entwickeln, erforscht Jaume Seguí in seiner Doktorarbeit. [..]
[..] Die für seine Arbeit wichtigste Frage konnte erst im April beantwortet werden, als sich an der Pflanze weitere unscheinbare weiße Blüten bildeten, die sich gar nicht erst öffneten. Der Botaniker konnte daraufhin beweisen, dass das Mallorca-Veilchen zu den Gewächsen zählt, die sich durch sogenannte Kleistogamie vermehren, wie Botaniker die Selbstbestäubung einer Pflanze nennen. Die Staubbeutel entleeren dabei ihre Pollen auf die Narbe innerhalb der Blüte, die Samen reifen zu kugeligen Kapseln, die später aufspringen und ihren Samen verschleudern. Weder Wind noch Insekten beteiligen sich bis hierhin an diesem Vorgang.
Viele weitere Stunden in der Nähe der Felswände der – manchmal mit Wasser gefüllten – torrentes waren notwendig, um herauszufinden, wie die Samen, die zu Boden gefallen sind, in die Felsritzen gelangen. „Ameisen transportieren sie nach oben", sagt Seguí. Er konnte beobachten, wie die Samen, die von der Größe her wie für Ameisen gemacht sind, diese anlockten. Die Krabbler bringen die Körner in ihre Felsnester, fressen die ihnen schmeckenden Teile [Elaiosome] auf und lassen den Rest zum Keimen in Nestnähe nieder, wo sie ideale Wachstumsbedingungen vorfinden.
Die Trockensteinmauer, die auf der Finca Son Amer in der Gemeinde Escorca steht, wäre ein interessanter Fall zur Langzeitbeobachtung: Der rechte Teil des Mauerwerks ist von Gewächsen überwuchert und von allerhand Tieren bevölkert. Zwischen den Steinen im linken Teil der Mauer dagegen wächst kein Grün, und weder Schnecken, noch Vögel oder Eidechsen scheinen die Hohlräume für sich entdeckt zu haben. „Diesen Teil haben wir erst vor ein paar Jahren restauriert", erklärt Josep Antoni Aguiló, Leiter der Umweltabteilung beim Inselrat. Der rechte Teil des Bauwerks dagegen dürfte schon rund 200 Jahre alt sein. Er stellt sich nun die Frage, wie lange die Flora und Fauna brauchen wird, um in den Neubau einzuziehen.
Lang ist die Reihe der Stammgäste, je nach Lage haben sich unterschiedliche Zielgruppen niedergelassen. Mauern mit Ausrichtung nach Süden beherbergen etwa den Venusnabel aus der Familie der Dickblattgewächse, Kletterpflanzen oder Kakteen. Bei Ausrichtung nach Norden dagegen fühlen sich Farne wohl. Zwischen Steinen und Pflanzen tummeln sich je nach Lage und Größe der Zwischenräume Insekten aller Art, Würmer, Schnecken, Spinnen, Mäuse, kleine Schlangen, Geckos oder Eidechsen sowie auch Vögel.
Die Bauwerke [..] ermöglichen die Kondensation von Nebel und Feuchtigkeit [..].
Alarm in Artà gegen Raupen-Plage
Besonders auf die auf Mallorca heimische Garballó-Palme haben es die Paysandisia-Raupen abgesehen. [..]
"Die Situation würde die Palmen in existenzielle Gefahr bringen", so Caterina Amengual, Leiterin von "Espais Naturals". Die Raupe frisst die Blätter und dringt in den Stamm ein, sodass befallene Pflanzen sterben. In der kommenden Woche soll eine Infoveranstaltung Anwohner über die Gefahr und die Vorgehensweisen informieren. Betroffene Pflanzen müssten umgehend verbrannt werde. "Wir müssen nun schnell vorgehen, um die Berge Artàs zu retten", so Caterina Amengual, Leiterin von "Espais Naturals".
Artà ist nicht die einzige Gemeinde, in der die Paysandisia-Raupe für Unbehagen sorgt: Auch Pollença ist eine stark betroffene Zone, in Andratx ist die Raupe ebenfalls gesichtet worden. "Die Raupe kam 2002 vom spanischen Festland nach Formentor. Das Problem ist, dass damals nicht sofort eingegriffen wurde", bewertet Amengual. (somo)
Neue EU-Regeln zur Pflanzengesundheit rücken näher
Brüssel - Im Kampf gegen die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten und -schädlingen soll die Europäische Union künftig Listen von Pflanzen aufstellen, die nicht oder die nur unter bestimmten Bedingungen in die Gemeinschaft eingeführt werden können.
Mit den neuen Regeln wird ein Bewertungsmechanismus eingeführt, mit dem schnell Pflanzen und Pflanzenprodukte aus Nicht-EU-Ländern identifiziert werden sollen, die mit Pflanzenschädlingen befallen sein oder andere Gesundheits gefährdungen mit sich bringen können. Für Aufsehen hatte im Jahr 2013 das mutmaßlich aus Amerika eingeführte Feuerbakterium - Xylella fastidiosa - gesorgt, das in Italien zu großen Ernteverlusten bei Oliven geführt hatte.
usw...Mit dem geplanten Regelwerk wird die Kommission befugt, EU-Einfuhrverbote zu verhängen. Ausgeweitet werden sollen Zertifizierungsanforderungen zur Pflanzengesundheit für alle Pflanzen und Pflanzenprodukte aus Drittstaaten, egal ob sie direkt von Händlern, auf dem Postweg oder im Reisegepäck eingeführt werden. Ausgenommen von den Vorschriften bleiben nur Privatreisende, die geringe Mengen bestimmter Pflanzen in die EU einführen. „Der Bericht des Landwirtschaftsausschusses gewährleistet der EU, ein Gleichgewicht zwischen der Sicherstellung des Pflanzenhandels und der Antwort auf Bedrohungen“, so McIntyre.
- Auch kleine Mengen lebender Organismen haben die offenbar unerwartete Fähigkeit, sich zu vermehren.Ausgenommen von den Vorschriften bleiben nur Privatreisende, die geringe Mengen bestimmter Pflanzen in die EU einführen. „Der Bericht des Landwirtschaftsausschusses gewährleistet der EU, ein Gleichgewicht zwischen der Sicherstellung des Pflanzenhandels und der Antwort auf Bedrohungen“
Das einfache und kostenlose Programm für Mobiltelefone trägt den Namen "Vespapp" und gibt Nutzern die Möglichkeit, vermeintliche Exemplare oder Nester der Hornissen zu fotografieren und samt GPS-Daten an die Forscher der biologischen Fakultät zu schicken.
Die Biologen - Professoren und Studierende - können dann schnell feststellen, ob es sich tatsächlich um die für die heimischen Bienen gefährliche Tierart handelt und auf diese Weise die Verbreitung einschätzen.
Quelle: http://www.mallorcazeitung.es/tiere/201 ... 43663.html
Was bis jetzt kaum bekannt war: Auch in der Schweiz wurden vier infizierte Pflanzen gefunden. Drei davon im Gartencenter Meier in Dürnten – eine der schweizweit grössten Verkaufsstellen für Pflanzen und Blumen aller Art.
Die sterbenden Olivenbäume in Süditalien werden darin als «trauriges Beispiel» erwähnt. Die Warnrufe verhindern nicht, dass Xylella fastidiosa immer näher an die Schweiz rückt. Das Bakterium wandert jährlich rund 30 Kilometer aus Süditalien in Richtung Norden. Überträger ist die Zikade – ein grosses, pflanzensaugendes Insekt, das sich inzwischen dank Temperaturanstieg auch in der südlichen Schweiz ansiedeln konnte. Hierzulande würde das Bakterium auf genügend Nährboden stossen: Xylella fastitiosa, mit seinen vier Untertypen, befällt rund 300 Pflanzenarten: darunter Rosen, Zierpflanzen, Rebstöcke, Obstbäume oder Zitrusfrüchte.
Zurück zu Spinnentiere, Insekten, Reptilien
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste