Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

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Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Dienstag 21. Februar 2017, 21:43

Nach längerem Zögern habe ich ich nun doch entschlossen einen Haltungsbericht zu Solenopsis fugax zu machen. Die Königin der "Gelben Diebesameise" bzw. "Diebischen Zwergameise" ist mir im September 2016 buchstäblich zugeflogen. Ich entdeckte sie auf meinen Balkon und habe ich sie daraufhin in ein als Wassertank gebrauchtes Reagenzglas gesteckt. Darin wirkte die Gyne allerdings irgendwie geschwächt, sie kippte mehrmals um - möglicherweise, weil sie schlechten Halt am Glas fand? Zwecks besserem Untergrund steckte ich ein Stück Eichenblatt ins Reagenzglas. Damit habe ich sie überwintern lassen.

Bei der "Frühjahreskontrolle" Anfang Februar lag die Gyne seitlich auf dem Reagenzglas Boden. Ich machte mir wenig Hoffnung und nahm das RG ins Warme. Kurz darauf bewegte sich die Königin - eher ungeschickt. Mitte Februar entdeckte ich ein Eipaket am Behälterboden, die Gyne kippte wegen meiner Störung wieder zur Seite und das Eipaket blieb an ihrer Gaster kleben. Sie drehte sich mehrmals und bog das Hinterteil nach vorne, konnte aber nicht an die Eier gelangen. Ich habe noch nie eine so tollpatschige Ameise gesehen, fuhr es mir durch den Kopf.

Heute nun hatte sie das Eipaket, als ich – behutsam – nachsah, wieder zwischen den Mandibeln. Ein gutes Zeichen, wie mir scheint. Ich bin zwar immer noch nicht ganz sicher, ob das Tier nicht plötzlich doch endgültig umkippt, aber ich habe das jetzt so oft gedacht, dass ich nun zum Trotz einen Haltungsbericht starte:

Im Reagenzglas hat sich leider eine Kalkschicht gebildet, die keine besseren Fotos zulässt. Sollte die Gründung gelingen, werde ich die Kolonie in ein kleines Gipsnest umziehen lassen.
Solenopsis fugax Gyne.JPG


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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Freitag 24. Februar 2017, 11:59

Auf Boros Rat hin, für griffigen Untergrund zu sorgen, habe ich nun schon früher als geplant ein kleines Gipsnest ans Reagenzglas angeschlossen.
Bisher habe ich bei jeder gründenden Gyne die Erfahrung gemacht, dass sie ein abgedunkeltes Holz- oder Gipsnest dem Reagenzglas vorzieht, wenn sie die Wahl hat. Ich bin zuversichtlich, dass es bei Solenopsis fugax auch so vonstatten geht - auch wenn mir durchaus bewusst ist, dass dies von Art zu Art verscheiden sein kann. Von einer Zwangsumsiedlung will ich absehen, weil ich der bereits geplagten Königin erneuten Stress und möglichen Brutverlust ersparen möchte.

Das schnell improvisierte Nest besteht zum grössten Teil aus Gips und etwas Lehmzusatz, hat aber einen Boden aus Fugenkleber (daher die dunklen Flecken am Kammerboden), diesen habe ich eingearbeitet, weil in der im Diskussionsthread erwähnten Arbeit von K. Hölldobler darauf hingewiesen wird, dass sich die Arbeiterinnen der Diebesameise offenbar mühelos und gerne durch Gips nagen. Zusätzlich habe ich darauf geachtet, dass die 5 mm starke Plexiglasscheibe gut eingepasst ist und ohne Zwischenräume aufliegt. Zwischen den Kammern habe ich neben Durchgängen von einigen Millimetern Breite auch ganz schmale Messerschnitte angelegt. Der Zugangsschlauch hat einen Aussendurchmesser von 6 mm.

Improvisiertes Gipsnest.JPG
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Montag 6. März 2017, 23:04

Die Königin hat das angeschlossene Nest bisher ignoriert. Möglich, dass der Schlauch einfach zu lang ist. Allerdings konnte ich zu keinem Zeitpunkt beobachten, dass sie auch nur den Versuch unternommen hätte, den angeschlossenen Schlauch zu erkunden. Auch wenn das "glatte" Reagenzglas für die Gründung subobtimal zu sein scheint, will ich weiterhin von einer Zwangsumsiedlung absehen. Ich störe einfach möglichst wenig und bewege das Reagenzglas nicht mehr.
Zur Entwicklung: Das Eipaket ist gewachsen, ansonsten ist noch keine Veränderung zu erkennen.
Solenopsis fugax Gründung.JPG
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Samstag 18. März 2017, 15:24

Die Gyne lebt noch. Zu meiner Überraschung scheint sich aus dem ganzen Eipaket nur eine einzige Larve entwickelt zu haben. Mir stellen sich folgende Fragen: Sind einige Eier - bei der Brutraubenden Art - sowieso nur zum Verzehr gelegt worden? Hat die Königin sie aufgrund der Störungen gefressen? Liegen weitere Larven einfach versteckt in der Watte?
Ich bin jedenfalls gespannt, wie die weitere Entwicklung verläuft.

Solenopsis Larve.JPG
Durch das verkalkte Glas gerade noch eine einzige winzige Larve zu erkennen...
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Sonntag 9. April 2017, 12:52

Die Gründung verläuft nicht ganz problemlos. Die grosse Larve ist verschwunden, dafür gibt es jetzt wieder mehrere kleine. Da ich befürchte, dass die Königin mit Brutfrass auf Störungen reagiert haben könnte, verzichte ich die nächsten Wochen komplett auf Kontrollen.
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Freitag 12. Mai 2017, 14:04

Rund ein Monat ist seit der letzten Kontrolle vergangen, die Gyne verharrt weiter im Reagenzglas. Sie scheint sich kaum zu bewegen. Erfreulicherweise verfügt sie über zwei kleine Häufchen mit Brut. Eines scheint wenige "grössere" Larven zu enthalten, das zweite Eier oder kleine Larven...
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Donnerstag 29. Juni 2017, 18:35

Es ist zum Verzweifeln: Die Gyne verfügt noch immer über keine Puppen oder Arbeiterinnen. Es gibt mindestens eine (für Solenopsis fugax) grosse Larve. Mehr konnte ich nicht erkennen, weil ich nicht länger stören wollte, aus Angst, dass die Königin die Brut fressen könnte.
Die Gründung dauert nun schon über vier Monate (ohne Winterruhe) und ich habe wenig Hoffnung, dass es gut ausgeht. In einem Monat wissen wir mehr, dann "störe" ich die Gründerin wieder...
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Montag 17. Juli 2017, 19:42

Eine schlechte Vorahnung liess mich schon früher als geplant nachsehen. Das befürchtete Resultat ist eingetreten: Aus die Maus, die Gyne ist tot. Von einer Larve oder anderer Brut war keine Spur mehr im Reagenzglas zu entdecken. Die Königin hat (inkl. Winterruhe) fast 9 Monate ohne zusätzliche Nahrung überlebt, allerdings immer wieder die eigene Brut gefressen. Woran es lag, ist schwer zu sagen. Sicher war das Reagenzglas nicht optimal (Haftung) und entweder war die Gyne extrem störungsempfindlich oder anderweitig angeschlagen.

Ich werde es im nächsten Jahr wohl noch einmal versuchen, die Art ist ja nicht selten.
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Montag 16. September 2019, 12:07

Neuer Versuch eines Gründungsberichtes mit Gynen von 2019

Da es heuer ein ausgesprochen gutes Jahr für Solenopsis fugax zu sein scheint (mir sind in der vergangenen Woche fast täglich Schwarmflüge aufgefallen), hab ich mich entscheiden, noch einmal einen Gründungsversuch zu dokumentieren.
Ich habe vier Gynen eingesammelt und einzeln in Reagenzgläsern untergebracht. Zwei Gynen habe ich inzwischen bereits in den Kühlschrank gepackt, anfangs zur Angewöhnung nur während der Nacht, später rund um die Uhr. Die geschah aus der Überlegung, dass die Art ja sowieso erst im Folgejahr ihre Eier legt und mit der Absicht den Königinnen die Möglichkeit zu geben, Ressourcen zu sparen und nach einer unmittelbar einsetztenden und kürzeren Winterruhe bereits Anfang Januar in die Wärme zu holen. Die anderen beiden Gynen dienen als Referenz und werden momentan noch bei Zimmertemperaturen gehalten, bevor sie den Winter in der dafür vorgesehenen Kiste auf dem Balkon verbringen und erst im Frühjahr mit ihrer Gründung starten können.
Die Gynen im Kühlschrank liegen bereits seitlich, leicht zusammengerollt, die im Zimmer stehen noch, sind aber ebenfalls schon in einer Art Ruhestellung.
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Mittwoch 25. Dezember 2019, 17:45

Fast genau drei Monate nachdem ich die Königinnen in die Winterruhe geschickt hatte, habe ich am 20. Dezember zwei Tiere aus dem Kühlschrank ins Warme geholt. Das Ergebnis ist auf den ersten Blick erstaunlich. Zuerst sind - wie von mir erwartet - beide Königinnen kurz aufgestanden und haben ihre Position verändert. Nach nun fünf Tagen bei rund 22 C° liegen sie wieder zusammengerollt auf der Seite - man könnte sie für tot halten. Sie leben aber, denn bei mechanischer Störung bewegen sie sich langsam.
Das Verhalten macht aber durchaus Sinn. Denn die Tiere müssen über eine "innere Uhr" verfügen. Einige warme Tage im Dezember dürfen die Art in der Natur nicht dazu veranlassen, mit der Gründung zu beginnen und mit verfrühter Aktivität wertvolle Energie zu verbrauchen.
Bei Hummelnköniginnen ist es angeblich möglich, sie durch relativ kurzes künstliches Herunterkühlen, zu verfrühter Gründung zu veranlassen. Bei Solenopsis fugax bin ich mir nicht so sicher!
Eine Gyne kommt nun zurück in den Kühlschrank, die Zweite halte ich weiterhin bei Zimmertemperatur, um zu sehen, ob sich nach längerer Wärmeperiode doch noch etwas tut...
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Freitag 14. Februar 2020, 15:35

Schlechte Nachricht: Bei meiner Kontrolle musste ich feststellen, dass sowohl die Gyne im Kühlschrank als auch die im Zimmer verstorben ist. Am Exemplar im Kühlschrank hatte sich Schimmelpilz entwickelt.
Der Grund ist für mich unklar, es kann an den Störungen liegen, die ich verursacht habe (wobei diese im "normalen" Rahmen der Ameisenhaltung verliefen - andere Ameisen überstehen sie problemlos). Die Gyne, die ich ans Warme holte, hat nie Anstalten gemacht, mit der Gründung zu beginnen. Hier kommt vielleicht in Frage, dass sie bei Zimmertemperatur zuviel Energie verbraucht hat. Wobei, bewegt hat sich das Tier kaum.

Mir bleiben noch zwei Tiere, die weiterhin in der Styroporkiste auf dem Balkon ihre normale Winterruhe verbringen...
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Montag 24. Februar 2020, 19:38

Heute, bei Sonne und 18°C, habe ich alle meine Ameisen ausgewintert. Ich scheine wirklich extrem wenig Glück mit der Art zu haben: Auch in der Überwinterungskiste auf dem Balkon ist mir ein Tier eingegangen. Mir bleibt eine einzige Solenopsis-Gyne von vier Stück aus dem Vorjahr. Sonst sind keine abnormalen Winterverluste zu verzeichnen. Alle anderen gründenen Gynen (Lasius spp.) und diverse Völklein verscheidener Arten haben den Winter in der Kiste lebend überstanden. Die Gyne stand bei der Kontrolle auf allen Sechsen und bewegte sich bei Lichteinfall. Die Warmen Temperaturen hat sie offenbar auch im Winterquarier wahrgenommen, sie schien schon "wach".
Gyne solenopsis fugax 1.JPG
Gyne Solenopsis fugax 2.JPG
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Freitag 6. März 2020, 17:46

Wenigstens bei dieser Gyne scheint die Gründung gut zu verlaufen. Ein erstes Eipaket ist bereits zwei Wochen nach dem Ende der Winterruhe zu erkennen.

Solenopsis Gyne mit Eiern.JPG
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Sonntag 29. März 2020, 19:28

Das Eipaket wächst und die ersten Larven sind etwa 3 Wochen nach dem Auftauchen der ersten Eier zu erkennen

20200329 Solenopsis fugax erste Larven.JPG
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Freitag 17. April 2020, 08:50

Weitere zweienhalb Wochen später gibt es nur noch Larven und die sind entsprechend gewachsen. Aber nicht alle, es gibt einige wenige grosse Larven und viele kleine:

2020 Solenopsis grosse und kleine Larven.JPG
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Mittwoch 29. April 2020, 13:45

Fast zwei Wochen sind seit dem letzten Eintrag vergangen, inzwischen gibt es erste Puppen. Eine hat sich schon leicht ins Gelbliche gefärbt.

20200429 Solenopsis fugax Puppen1.JPG
20200429 Solenopsis fugax Puppen2.JPG
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Samstag 9. Mai 2020, 23:26

Die ersten Arbeiterinnen sind geschlüpft - inkl. der Winterruhe hat die Gründung ab Schwarmflug 8 Monate gedauert. In der gesamten Zeit hat die Gyne keine Nahrung aufgenommen.

20200510 Solenopsis erste Arbeiterinnen.JPG
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Sonntag 28. Juni 2020, 19:47

Das rasante Wachstum, wenn einmal die ersten Arbeiterinnen da sind, ist bei Solenopsis fugax schon ausgeprägt. Die Monate der langsamen Entwicklung sind jedenfalls vorbei. Im Aussendienst sind die Arbeiterinnen nur selten anzutreffen, vielleicht schaue ich auch immer zum falschen Zeitpunkt. Die Versorgung der Kolonie scheint jedenfalls gewährleistet.

202006 Solenopsis.JPG
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Mittwoch 9. September 2020, 18:44

Die Kolonie ist noch einmal gewachsen - und obwohl sie noch immer vergleichsweise klein ist, ist von der anfänglichen Zurückhaltung beim Furagieren in der Arena nichts mehr zu bemerken. Waren anfänglich kaum Arbeiterinnen ausserhalb des Nestes auszumachen, sind sie nun regelmässig anzutreffen. Sie sind immer gruppenweise unterwegs vom Nesteingang zu den Nahrungsquellen und zurück. Die Art scheint auch mit kleinen Kolonien zu mobilisieren - und tritt selbstbewusst auf.

Solenopsis Arbeiterinnen beim Nesteingang.JPG
Arbeiterinnen beim Nesteingang
Solenopsis beim Futter.JPG
Die Arbeiterinnen sind winzig - das macht der Vergleich mit den Fruchtfliegen und dem Heimchenkopf deutlich.
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Re: Solenopsis fugax - Haltungserfahrungen

Beitragvon Reber » Samstag 26. September 2020, 12:31

Ich habe nun bei mehreren Fütterungen versucht, kleine Raubzüge zu simulieren. So habe ich Stückchen von Heimchen und Wachsmottenlarven jeweils ca. 2 cm vom Nesteingang entfernt hingelegt und darauf gewartet was passiert. Das ernüchternde Ergebnis: nicht viel! Jedenfalls fand keine Rekrutierung statt, die man als Imitation eines Raubzuges durchgehen lassen könnte.
Die ersten Späherinnen habe ich leider jeweils verpasst (oder es gibt sie so nicht). Je nach Versuch sind mir 30 min – 1,5 h nach der Fütterung erste Solenopsis fugax Arbeiterinnen begegnet. Immer in Zweier- bzw. Dreiergruppen unterwegs. Sowohl in Richtung Futter, als auch in Richtung Nest. Die anrückenden Ameisen blieben dann recht lange beim bzw. im Futter. Sie schienen sich alle Zeit der Welt zu lassen, bevor sie zurückkehrten um Nahrung einzutragen oder Nestgenossinnen zu mobilisieren.
Bei den winzigen Arbeiterinnen kann man bereist jetzt Grössenunterschiede, aber keine Farbunterschiede feststellen.

20200926 Solenopsis fugax.JPG

Des Weiteren verbleiben fast immer zwei bis drei Ameisen in den alten, vertrockneten Futterresten zurück. Auch ein fünf Tage alter Heimchenkopf, enthielt noch zwei Arbeiterinnen. Beim Entfernen von Futter ist also Vorsicht geboten. Ich lege die Resten immer zuerst auf Haushaltspapier, bevor ich sie entsorge. Meistens sind auf dem weissen Papier schon nach wenigen Minuten die ersten Winzlinge zu sehen, die verstört nach dem Heimweg suchen...
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