von Steffen Kraus » Donnerstag 1. März 2018, 19:47
Hallo Pandi,
die Beschreibung zum Aussehen, hat Dir Reber schon treffend gegeben!
Da ich mit beiden schon Erfahrungen seit Jahren habe, versuche ich mal meine Meinung zu diesen recht interessanten Ameisen in der Haltung zu geben.
Bei Harpegnathos saltator ist die Haltung einfacher, als bei Harpegnathos venator,
dies kann daran liegen, alle Kolonien in Europa stammen von einer Kolonie ab und sind abgespaltene Kolonien die mit einer Gamergate funktionieren.
Hier ist der Preis sehr hoch und kann schon in die Richtung der australischen Myrmecia gehen. Hier muß jeder selbst entscheiden, ob und wieviel er/sie ausgeben möchte.
Bei Harpegnathos venator habe ich eine andere Meinung, was die Haltung angeht.
Hier bekommt man jedes Jahr über den asiatischen Handel, Kolonien, die teilweise schon recht groß sind und/oder kleine Kolonien mit einer sichtbaren Königin und einigen wenigen Arbeiterinnen.
Ob diese funktionieren, ich meine damit die Haltung über ein Jahr mit stetigem Wachstum, ist zwar möglich, aber nicht die Regel!
Daher würde/kann ich diese Ameise, auf keinen Fall für Anfänger empfehlen. Dies kann daher rühren, in der Natur, werden meistens größere Kolonien gefunden, dies hat mir nicht ein Händler mitgeteilt, sondern ein mir sehr vertrauenswürdiger Biologe, der nicht damit handelt, sondern einen Freund hat, der mit/an Ameisen forscht. Nur so nebenbei!
In diesen Kolonien, befinden sich immer mehrere Königinnen, auch welche die als Arbeiterinnen funktionieren. Da mir bei Harpegnathos venator nicht bekannt ist, ob diese mit Gamergate funktionieren?, gehört natürlich für mich Glück dazu, die begattete Königin inkl. Kolonie zu bekommen.
Auch ist die Haltung nicht so einfach, wie es manchmal erklärt wird, es ist sehr schwierig, eine hohe Luftfeuchtigkeit und gleichzeitig einen trockenen Bodengrund zu bekommen.
Hier hat es sich bei mir bewährt,
Sand-Lehm zu nehmen, eine Mulde zu formen und darüber eine Acrylglasplatte zu legen. Darüber lege ich einen flachen Stein und kann ab und zu nachsehen.
Nur so, werden sie die Gründung, wie in der Natur in einer Nestkammer beginnen. Damit ist gewährleistet, daß sie ihren Müll nicht im Nest lagern und sich dadurch ein recht hohes Risiko ergibt, einen Milbenbefall zu bekommen.
Daher kann ich diese Ameise auch überhaupt nicht, für künstlich Nester, ob Kunststoff oder Ytong empfehlen.
Zusätzlich benötigt diese Ameise Microheimchen als Nahrung, die ihnen lebend, ständig zur Verfügung stehen sollte! Aber nicht viele Futtertiere eingeben, denn sonst ergeben sich Störungen, die diese Ameisen damit bekämpfen, in dem sie ihr Nest verschließen. Dann hat man zwar Futter im Becken, aber die Ameisen fressen immer wieder nur ihre Brut.
So oder so gesehen, interessante Tiere, die aber ständige Beobachtung und Fingerspitzengefühl verlangen!
Bei Hölldobler, Die Welt der Ameisen, ist meines Erachtens, der beste beschriebene Bericht über Harpegnathos saltator gegeben.
Wie ich die Haltung gestalte, kannst Du auf meinem Kanal auf Youtube, dir noch mal ansehen.
Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen,
Gruß, Steffen
,,es ist nicht wichtig, was andere denken wenn man kommt, es ist wichtig was sie denken, wenn man geht!