Nest aus dem 3D Drucker

Hier können Fragen rund um Formicarienbau, Einrichtung und Zubehör gestellt werden.

Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon fehlfarbe » Dienstag 17. April 2018, 09:55

Hallo Leute,

meine Camponotus ligniperdus scheinen ja lieber unter einer Rinde im Formicarium, als in ihrem Holznest zu leben. Daher habe ich mich mal ran gemacht und eine Alternative für den 3D Drucker erstellt:

nest_flat_new2.png


_MG_5473.jpg


Das Nest wurde mit Holzfilament von Extrudr gedruckt: https://www.3djake.de/extrudr/fichte Ziemlich cooles Material, das beim Druck interessant nach Harz/Holz riecht :D Im Gegensatz zu Holz scheint es sich beim befeuchten auch nicht zu verziehen. Bei meinem Holznest hatte ich ja das Problem, dass es sich verzogen und damit die Plexiglasplatte gesprengt hat. Da ich noch nicht weiß, ob sich die Camponauten durch das Material fressen können, habe ich das Nest gestern Abend erst mal ins Formicarium rein gestellt. Heute waren schon einige Tiere drin, aber umgezogen sind sie noch nicht.

Das Modell ist natürlich OpenSource: https://www.thingiverse.com/thing:2865383

Die Stellen für die Schraublöcher müsste ich aber sicherlich noch mal anpassen, da die recht nah am Rand sind und es sich an den Ecken blöd in Plexiglas bohrt, ohne dass was abbricht.
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon Antspy » Mittwoch 18. April 2018, 15:50

Hi!

Welchen 3D-Drucker verwendest Du, und wie hoch sind die "Produktionskosten" grob? Oder benutzt Du einen der "Fremd-3D-Druck-Dienste", die auf der MakerBot-Seite verlinkt sind :)
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon fehlfarbe » Mittwoch 18. April 2018, 20:11

Heyho!

Ich verwende einen Geeetech prusa i3. Gibt's bei eBay als Bausatz in verschiedenen Ausführungen für 220-300€. Allerdings habe ich noch einige Sachen optimiert (Trapezgewindestangen, Motortreiber etc.) damit ich auch Feingewinde usw. drucken kann. Für das Filament braucht man allerdings eine recht große 0,5mm Düse, daher hat ein Freund das Nest auf seinem Eigenbau Drucker (MakerBot Clone) gedruckt. Die Kosten sind bei dem Filament mit ca. 10-12€ pro Nest recht hoch. Leider habe ich bisher noch kein günstigeres Holzmaterial gefunden. Alternativ kann man ja auch mit den üblichen Materialien (PLA, PET, ABS) für die Hälfte des Preises drucken.
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon Antspy » Mittwoch 18. April 2018, 21:56

Das Einsteigermodell von Geeetech gibt es anscheinend schon für ~150€, da wäre man mit "normalem" Filament zum herumspielen bei ca 200€ Anschaffungskosten. Hast Du Erfahrung mit dem Zusammenbau? Ich bin technisch jetzt nicht ungeschickt, kann aber den Schwierigkeitsgrad bei dieser Technologie überhaupt nicht einschätzen :)
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon LynnLectis » Mittwoch 18. April 2018, 22:44

Würde mich auch interessieren, auch in Bezug auf Kamerabau etc. Wenn sich jemand darin auskennt, dann am besten Selbstbau-Thread dazu. Bitte! :P
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon fehlfarbe » Donnerstag 19. April 2018, 13:43

Bei den eBay Angeboten sind meistens Videos für den Zusammenbau dabei. Sind manchmal etwas veraltet, da die Konstruktionen ja auch immer mal wieder verbessert werden, aber eigentlich kriegt man so ein Teil in einigen Stunden zusammen gebaut. Die Druckqualität ist dann immer etwas Glückssache, je nachdem wie stark die Gewindestangen und Führungen verbogen sind. Am besten vorher mal auf den Tisch legen und hin und her rollen. Aber für ein einfaches Nest aus PLA o.ä. sollte es ausreichen. Der Rest ist dann Erfahrung mit dem Drucker sammeln und die Druckeinstellungen anpassen (Geschwindigkeit, Temperatur etc.). Viele Teile zur Verbesserung des Druckers findet man auch auf Thingiverse zum nachdrucken. Zum Einstieg am besten mit PLA oder PET drucken (am besten einen Drucker mit Heizbett holen). ABS ist oft kritisch.

Falls ihr nur mal ein paar Teile drucken wollt, kann ich das auch gern machen und dann per Post zusenden. Das größte, was ich bisher gedruckt habe, war übrigens der nette Kerl hier https://www.thingiverse.com/thing:2513566 :D
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon Antspy » Donnerstag 19. April 2018, 16:20

Danke für das Angebot! Ich spiele derzeit mit dem Gedanken, mir den ~150€ Drucker zu kaufen ;) Welche Software nutzt Du für die Trockenentwürfe?
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon fehlfarbe » Donnerstag 19. April 2018, 20:22

Für meine Modelle nehme ich mittlerweile FreeCAD. Da ist neulich erst die Version 0.17 heraus gekommen wo sich einige Sachen im Part Design/Sketcher geändert haben, daher muss man bei einigen Tutorials aufpassen. Ist aber kostenlos, bietet eine Menge Möglichkeiten und ist für alle gängigen Plattformen verfügbar.
Um die Modelle dann druckbar zu machen (G-Code für den Drucker generieren), nehme ich Simplify3D...kostet 150$, ist sein Geld aber echt wert! Slic3r ist das Standard Programm, mit dem sich natürlich auch schöne Drucke erzeugen lassen.
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon Antspy » Dienstag 8. Mai 2018, 20:07

So, es wurde ein Prusa i3 Pro B Acrylic - Zusammenbau ist soweit abgeschlossen. Jetzt zickt die Z-Achse rum (die Führungsstangen scheinen etwas Zug zu haben/geben, deshalb blockieren die Motoren im unteren Viertel). Da werde ich wohl noch eine ganze Weile die Mechanik debuggen, bis ich zum Drucken komme... :) Damit die Z-Achse sich überhaupt bewegt musste ich sie schon mal komplett zerlegen, Teile justieren/sachte feilen und wieder assemblieren. Aber das gab wenigstens gleich eine Verbesserung von "Tut kaum bis gar nicht" zu "Läuft 75% der Strecke überraschend rund". Sobald ich übrigens die glatten Führungsstangen, bzw. eine davon unten ausklinke, läuft die Sache runder. Hast Du da irgendwelche Erfahrung mit dem Problem? Google habe ich natürlich schon bemüht. Geschmiert habe ich bisher auch noch nichts - werde morgen mal WD40 für die beweglichen Teile organisieren.

Ein sehr interessantes Projekt, so ein 3D-Drucker, aber man braucht auf jeden Fall Geduld, etwas technisches Geschick, Geduld, viel Werkzeug das nicht mitgeliefert wird, Geduld, Frusttoleranz und Zeit ;)
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon fehlfarbe » Dienstag 8. Mai 2018, 21:22

Ja bei den Stangen muss man leider etwas Glück haben. Sind denn wenigstens die Acrylteile dafür gerade gelasert? Das war bei mir z.B. ein Problem. Die Stangen kann man ja ganz gut testen, wenn man sie einfach mal über den Tisch rollt. Da sieht man ganz gut, wie gerade sie sind. Ansonsten hilft es evtl. auch ein paar Unterlegscheiben an den Lagern zu nutzen, damit die Stangen nicht so sehr verkanten. Nimm statt WD-40 lieber Silikonöl oder so was zum schmieren. WD-40 ist für den Alltagsgebrauch ganz OK, wenn Teile rosten o.ä. aber zum schmieren würde ich es nicht nehmen.

Wenn man mehr Geld auf den Tisch legt, dann kriegt man etwas weniger Geduld und Geschick, aber Plug&Play ist's meistens trotzdem nicht :D Wir haben gerade einen Ultimaker 3 von jemanden da, der trotz seines stolzen Preises auch nicht so rund läuft, wie er sollte.

edit: ich nutze übrigens diese Gewindestangen: https://www.amazon.de/Leitspindel-Schne ... pezgewinde
Allerdings haben die eine andere Steigung, was man aber in der Firmware ändern kann.
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon Antspy » Mittwoch 9. Mai 2018, 19:22

Danke für die Hilfe :) Habe die Z-Achse nochmal zerlegt und gründlich neu aufgebaut - dann noch etwas Silikonspray und nun tut es erst mal, wenn auch sicher noch nicht perfekt ;)

Allerdings soll ich laut Anleitung nun das Ding kalibrieren, und dafür den Knopf neben dem LCD drücken, um in die notwendigen Menüs zu kommen. Der tut allerdings bei mir gar nix, wenn man den drückt (auch haptisch kein Feedback). Drehen geht, ändert aber nur einen Prozentwert. Hmmmmmm :?:

lg

Edit/Update:
Problem hat vor dem Drucker gesessen :) Der Knopf war simpel zu nah an die Platte montiert, als dass er sich noch hätte drücken lassen können ;) Juhu, jetzt mal kalibrieren! :D
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon Antspy » Sonntag 13. Mai 2018, 18:18

@fehlfarbe:
Wenn ich deinen Nestentwurf mir Slic3r in gco umwandele (20% infill, 0.1mm resolution), geht er von 30 Stunden Druckzeit aus - das kommt mir etwas lange vor. Der angenommene Verbrauch von 1180 Metern Filament erscheint mir auch hoch - oder deckt sich das mit Deiner Erfahrung und die Werte stimmen? :) Mit res 0.3mm wären es immer noch 9.5 Stunden und 930 Meter Filament ...

Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich Dir einige Fragen stelle, da Du ja den selben Drucker im Einsatz hast :) z.B. bekomme ich bei einem x,y,z-Kalibrationswürfel die Z-Fläche (= Top layer) nie voll, sondern nur einen groben Raster. Filament multiplier hab ich von 1.0 bis 1.15 versucht, ohne Unterschied. Auch die filament rate erhöhen hatte hier keine Wirkung. Der Filamentauswurf sollte auch recht genau kalibriert sein ... hättest Du noch eine Idee, was es sein könnte?

lg
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon fehlfarbe » Sonntag 13. Mai 2018, 18:53

Heyho!

Kein Problem! Ich habe das Modell bei mir noch mal mit Simplify gesliced (mein PET Profil) und komme bei 20% infill und 0,2mm Layerhöhe (meine Standardeinstellung) auf ca. 16h und 73m Filament. Das sollte so weit passen. Ich habe ja auch eine 0,3mm Düse, mit der es etwas länger dauert. Größere Modelle, die keine feinen Details haben, drucke ich daher meist bei meinem Kollegen, der eine 0,5er Düse hat.
Wenn der top layer nicht ganz zu ist, verstelle ich bei mir im Simplify die "extrusion width" ein, z.B. 0,02mm kleiner. Ich schätze mal im Slic3r gibt's auch so eine Einstellung. Sollten die Wände auch immer mal Lücken haben, kann das an Verstopfungen im Extruder liegen. Das Filament wird ja über ein kleines Zahnrad nach unten gedrückt. Ich hatte bei mir den Druck noch etwas erhöht, damit nichts durch rutscht.
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon fehlfarbe » Sonntag 13. Mai 2018, 20:28

Das Nest braucht scheinbar auch noch ein, zwei kleine Öffnungen zur Befeuchtung. Vor einigen Tagen habe ich etwas Wasser rein gesprüht und wenige Stunden später ist ein Teil der Kolonie direkt eingezogen. Mit einem dünnen Bohrer kann man das aber auch nachträglich noch hinbekommen.
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon Antspy » Mittwoch 23. Mai 2018, 21:59

Sehr cool :D Wie sieht es mit Filamenthunger seitens der Ameisen aus? Gehen sie das Material an?

Kleines Update:
Das Hobby 3D-Drucker ist etwas eskaliert, inzwischen ist er schon ordentlich modifiziert und vor allem, viel besser eingestellt. Heute sind auch die Alternativ-Nozzles angekommen (0.2, 0.3 und 0.5) - bin schon sehr auf die Unterschiede bei kleinen und großen Objekten gespannt :D Sobald ich es dann mal schaffe, ein Nest zu drucken, gibt's auch Bilder... :)
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon fehlfarbe » Sonntag 27. Mai 2018, 15:32

Also ich höre sie recht laut knabbern, aber bisher scheint das Material deutlich widerstandsfähiger als Holz zu sein. Ich glaube, die machen sich hier nur ihre Mandibeln stumpf :D
Macht doch Spaß am Drucker zu basteln, oder? Wirklich erstaunlich, was man da mit etwas Zeit und paar Teilen optimieren kann.
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon Antspy » Sonntag 27. Mai 2018, 21:31

Jap, macht Spaß. Meistens. Habe beim Düse wechseln gleich mal das Hot-End geschrottet und auf den Ersatz warten müssen, aber zum Glück ist das Teil ja nicht teuer. Dann den Kopf gefühlte fünf mal falsch zusammengebaut -_- Inzwischen ist die 0.3mm Düse am Start, jetzt zeigen sich beim Druck von z.B. M3 Schrauben schon sehr deutlich die Auswirkungen der kleinsten Macken bei der mechanischen Feinabstimmung. Aber jedes Mal umbauen/zerlegen und wieder aufbauen ist der Lerneffekt sehr hoch und da die meisten Ersatzteile so günstig sind, sind auch Fehler leistbar :D

Denke mal demnächst kommen die besseren Gewindestangen auf die Wunschliste. Bin gespannt ob ich das rumpfuschen in der Firmware hinbekomme, aber da werde ich mich in Zweifelsfall an Dich wenden ;)

lg
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon Markowirtz » Dienstag 29. Mai 2018, 14:57

jetzt kostet ein sogenannten A8 upgradedes Modell 95 Euro bei einiger Ebay Händler . Es ist baugleich wie Anycubic I3, aber ganz günstig zum Halbpreis. Ich würde weiter Erfahrungsbericht lesen und kaufe einen wenn es genauso gut ist.
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon Antspy » Mittwoch 30. Mai 2018, 20:25

Danke für den Hinweis, der 95€ Nachbau ist alleine schon für Ersatzteile interessant... ;)
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Re: Nest aus dem 3D Drucker

Beitragvon Antspy » Dienstag 12. Juni 2018, 11:33

Die Neugier hat gewonnen - für 95€ + 10€ Versand ist der "Billigdrucker" bei mir aufgeschlagen. Das kann man ruhig halbwegs wörtlich nehmen: Ein oder zwei Teile sind etwas beschädigt, drei Kleinteile fehlten komplett. Kein guter erster Eindruck, aber sehen wir mal weiter.

Entgegen z.B. dem Bausatz des Prusa i3 Pro B, ist der günstige Nachbau zum Großteil bereits assembliert. Man hat einige große Teile zu verschrauben, montiert Kleinteile (Kopf, Lüfter, Motherboard, Netzteil) und verkabelt das Ganze. Die Anleitung kann man hierbei beinahe komplett ignorieren: Wer noch nie einen 3D Drucker gebaut hat und mindestens eine leicht höhere Begabung für technische Werke hat, dürfte ordentlich schwitzen. Etwa stimmt die Anleitung bei der Motherboardverkabelung einfach nicht, da ein ganz anderes Board geliefert wurde. Powerschalter wurde (nach Rückfrage des Anbieters) deshalb keiner geliefert, weil er eingespart wurde - stattdessen ist eben ein- und ausstecken angesagt. Für jene, die es interessiert: Kaltgerätebuchse + Schalter und Sicherung gibts beim großen Internetanbieter für etwa 6€ und ist schnell nachgerüstet ;)

Zum Glück habe ich ein großes Lager an Elektronikbauteilen und konnte daher den Drucker komplettieren während die Ersatzteile auf dem Weg sind (ich melde mich dann nochmal ob die auch wirklich ankommen - der Support des Anbieters ist jedenfalls schnell, sofern man auf Englisch schreibt).

Nach der initialen Eichung (Z-Achse offset einstellen, Heizbett nivellieren) habe ich einen Testdruck mit einem X/Y/Z-Calibration-Cube (20mm) gemacht. Das Ergebnis war besser als erwartet, hatte allerdings einen "Elephants foot" und over-extrusion. Die Temperatursteuerung ist wesentlich ungenauer als beim Pro B, d.h. die Einstellunge 215°C Nozzle und 70°C Heizbett hat beim Heizbett zu beinahe 90°C geführt, was die Deformation erklärt. Die Filament-Movement Variable habe ich von 105 auf 100 reduziert und den Würfel mit 200°C/60°C nochmal gedruckt. Ergebnis: Sehr schön, hatte ich so nicht erwartet. Ganz wenig Z-Wobble (~0.1-0.2mm).

Danach fingen allerdings die Probleme an: Mehrere Drucke musste ich abbrechen, da plötzlich die Abstände zum Bett nicht mehr stimmten. War mir ein Rätsel, aber nachdem ich das dritte mal alles kalibriert hatte, habe ich die Mechanik nocheinmal geprüft, und siehe da: Die Z-Achse links hat ein Problem, denn die Gewindestange rutscht manchmal durch die Nuss und die Achse fällt an dieser Seite 1-2mm ab. Sobald das 1-2 mal geschehen ist, ist Chaos vorprogrammiert. Gleich nochmal die Teile reklamiert, auch hier warte ich auf Ersatz.

Die bisher gelungenen Drucke sind allerdings unerwartet gut. Ein sehr, sehr großer Unterschied ist allerdings die Lautstärke: Wo ich den Pro B fast gar nicht hören kann, rattert, schleift und knattert der jüngere Kolllege wie wahnsinnig. Die Riemen etwas lockern und alle Lager großzügig schmieren hat etwas geholfen, aber besser wäre wohl gute Lager zu kaufen und diese zu tauschen.

Wenn man ein Bastler mit Geduld ist, der sich auch vor mehrfachen Reklamationen nicht scheut und einige Ersatzteile bereit liegen hat, kann man sich dieses Gerät als Zweitdrucker anschaffen. Wobei die Lautstärke dafür spricht, es eher im Keller zu betreiben als im Wohnzimmer ;)

Sobald die Ersatzteile da sind und die letzten Kinderkrankheiten beseitigt wurden, werde ich ein endgültiges Fazit abgeben. Anzumerken wäre noch, dass mit Versand und etwas 20€ für bessere Teile (Lager, Z-Koppler, ...) bereits fast der Preis eines qualitativ wesentlich höherwertigen Prusa i3 Pro B in der Holzausführung (149€) erreicht ist. Der ist zwar viel mehr Bastelarbeit, klingt aber dann nicht wie ein Kleinmotorrad beim Berg hochfahren ;)
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