Colophonius im AF hat geschrieben:
Ich bin im Übrigen mittlerweile davon überzeugt, dass die "Panik" im Nest der Ameisen nach dem Heben der Folie nicht mit dem plötzlichen Lichteinfall zu tun hat, sondern vielmehr auf die Vibrationen, die mit dem Anheben verbunden ist, zurückzuführen sind.
Ich kann meine Ameise allesamt mit Blitz fotografieren oder mit einer hellen LED an meiner Lupe ausgiebig anstrahlen. Wenn ich jedoch eine Pinzette auf ihr Brett lege, gibt es immer Panik. Vielleicht schadet der Halter seinen Ameisen ja am Ende sogar mehr durch das Anheben der gut gemeinten Folie, als sie den Ameisen am Ende nutzt.
NIPIAN hat geschrieben:Hoi,
hm, ich dachte immer, dass sich eine schwarze Fläche besser erwärmt als eine gläserne. .
Ich gehe einfach davon aus, dass das schwarze Material die Lichtenergie in Wärmeenergie umwandelt und diese direkt auf das Glas einerseits überträgt, welches warm wird, und die Luft innerhalb des Glases erwärmt und andererseits in den freien Raum in Richtung Lampe abstrahlt. Beim nicht bedeckten Glas: die Lichtstrahlen treten hindurch - ansonsten kann es hinter einem dreifach-verglasten Fenster bei Sonneneinstrahlung nicht warm werden.
Wichtig ist, dass zwischen den beiden zur Wahl stehenden Nistgelegenheiten außer in der Helligkeit keinerlei Unterschied in Temperatur, Feuchtigkeit, Nistraum (-größe, -höhe usw.) besteht.
Merkur hat geschrieben:Auch die jetzt aufgekommene Diskussion geht fälschlicherweise davon aus, dass es sich um einen „Versuch“ gehandelt habe!
Merkur hat geschrieben:Wenn sich das einrichten lässt, ist die „Sortieranlage“ sogar für kleine Schülerversuche geeignet
Merkur hat geschrieben: Vielleicht ist es nicht allgemein bekannt, dass direkte Sonneneinstrahlung doch deutlich mehr Licht und Wärme liefert als eine 40-60-W Glühbirne. Beim Arbeiten am Schreibtisch benutze ich jedenfalls weder Sonnenmilch mit Lichtschutzfaktor x noch Sonnenbrille.
Merkur hat geschrieben:Dunkel ist nicht gleich dunkel! In Erdnestern, unter Steinen, im Holz dürfte es tatsächlich dunkel sein.
Es war ja gar keine Zeit für die Tiere, das verdunkelte Röhrchen als Nest auszubauen! - Im übrigen sollten sie ja vom Hellen ins Dunkle flüchten.
die Lichtstrahlen gehen DURCH das Glas und treffen auf DUNKLEN Boden, INFRAROTSTRAHLUNG entsteht und wird von Glas besser reflektiert als Lichtstrahlen.
Dreck ist in RGs erst nach einigen Tagen in Form von Ausscheidungen zu sehen.
Den ganzen Dreck, der beim Aufsaugen aus dem Nest mit ins Sammelröhrchen gelangt war, hatten sie säuberlich zurück gelassen, dabei aber sorgfältig jedes Ei, jedes kleine Lärvchen ausgebuddelt und mitgenommen.
Ich habe über meinen Aufbau geschrieben, wie kommst Du darauf, dass ich den von Merkur meine?
unter dem schwarzen Material ist es bei diesem Aufbau wärmer, als im durchsichtigen Glas.
Reber hat geschrieben:Ich verstehe die Diskussion hier ernsthaft nicht (dafür den Grund nur zu gut).
Es ist doch unbestritten, dass sich die allermeisten Ameisen in dunklen Nestern wohler fühlen, als in beleuchteten. Jeder Halter kann diese Beobachtung selber machen, wenn er zwei ansonsten identische Nester anbietet, die sich nur bezüglich Abdunkelung unterscheiden. Genau das ist Merkurs Aussage und die kann ich 100% durch eigene Beobachtungen unterstützen!
Wenn man jetzt meint, die Ameisen besser halten zu können, wenn man sie tagsüber dauerhaft einer Lichtquelle aussetzt um beim Abheben der Folie nicht das Nest zu erschüttern, kann ich nur lachen: Mal das Verhalten beobachtet, wenn die Lampe angeht? Oder mit einer Taschenlampe ins Nest gezündet?
Also um was geht es hier? Um möglichst tiergerechte Haltung? Um Erkentnisse über das Verhalten von Ameisen?
Oder um die ewige und peinliche Hetze gegen Merkur aus der immer gleichen Ecke?
Wenn man zum Schluss kommt, dass die Ameisen eine dunkle Kammer auf jeden Fall bevorzugen werden, wäre es sicherlich auch gut zu wissen, ob es den Ameisen schadet.
NIPIAN hat geschrieben:
Worauf bezieht sich das "schadet"? Dass sich das Volk in der dunklen Kammer befindet und das schadet, oder dass sich die Ameisen in heller Umgebung befinden und das schadet? Geht aus dem Satz nicht eindeutig hervor.
Joah - prinzipiell braucht man das nicht zu diskutieren. Ameisen legen Nester nicht in offener Lichteinstrahlung an -> ergo: offene Lichtexposition für Nester ist nicht normal. Wenn dann doch, dann setzt das die Fitness herunter. Stress bleibt Stress.
Versuchsaufbau: 100 Völker Lasius niger über 3-5 Jahre in permanenter Lichtexposition gegen 100 Völker Lasius niger in Dunkelheit mit freier Entscheidung zur Lichtexposition. Permanente Feuchtigkeits-/Temperatur-/Zufütterungskontrolle. Nach Ablauf der Frist Auszählen der Volksstärke und Verlustvergleich. Viel Spaß bei der Umsetzung.
Der Versuchsaufbau entspricht im Übrigen dem Grundgedanken hinter einer Versuchsanordnung zur Rachitisprophylaxe. Vor mehr als 100 Jahren sind einige Dutzend Heimkinder vor direkter Sonneneinstrahlung in abgeschotteten Räumlichkeiten über Jahre hinweg isoliert worden. Einige haben Lebertran bekommen, die anderen nicht. Die Gruppe ohne Lebertran hat deutliche Rachitiszeichen entwickelt, sowie eine handvoll Todesfälle verzeichnet. Aus der Gruppe mit Lebertran sind weder äußere Zeichen der Rachitis, noch Todesfälle aufgetreten. Von Vitamin D wussten die Ärzte noch nichts, haben aber einen Zusammenhang zwischen Rachitis und mangelnder Sonneneinstrahlung vermutet, sowie den Verdacht, dass Fischleber Rachitis vorbeugt.
Mit der These "Ameisen macht permanente Nestbeleuchtung nichts aus" schickt ihr die Ameisen in eine permanente, unnatürliche Stressumgebung, - ebensowenig wie die Umgebung für die Heimkinder natürlich gewesen ist, egal, wie viele Teddybären denen an den Kopf geworfen worden sind.
Reber hat geschrieben:Für mich ist klar, die meisten Ameisen bevorzugen dunkle Nester, also kriegen sie die auch!
Danke für die Info. Ist schon interessant, wie sich die Moralvorstellungen geändert haben. Schlag heute mal vor, mit 100 Heimkindern Experimente mit Todesfolge durchzuführen.
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