Französisches Projekt

Hier können Fragen rund um Formicarienbau, Einrichtung und Zubehör gestellt werden.

Französisches Projekt

Beitragvon Hopfensack » Montag 4. Mai 2015, 12:31

Ich habe auf Facebook in den letzten Wochen ein französisches Projekt beobachtet, welches ich sehr interessant finde.

Das Ganze lief über http://de.ulule.com/ , wo man Projekte vorstellt um Leute zu finden, die bereit sind Geld in das Projekt zu stecken.

Es ging darum ein Formicarium zu bauen .....und scheinbar hat man es auch finanziert bekommen, da erste Prototypen existieren.
Über den Entwickelungsstatus wurde immer auf Facebook berichtet.

https://www.facebook.com/viedefourmis/timeline

Hier mal ein paar Design-Ideen, die der Herr vorgeschlagen hat.

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Dies ist der fertige Prototyp.
Angeblich kann man die Temperatur von +4 - +30 C mit einer integrierten Kühlung/Heizung regeln. (Nie wieder müssen Ameisen zur Winterruhe in den Keller :D )
Auch die Luftfeuchtigkeit soll in 10 Prozent Schritten regulierbar sein.

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Was haltet ihr davon ? ....
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Re: Französisches Projekt

Beitragvon Rbn » Montag 4. Mai 2015, 13:06

Rein vom Design sieht es natürlich dekorativ, modern und für die breite Masse ansprechend aus, aber...
...ich zweifle an der Artgerechtheit (Stichwort Bodenbeschaffenheit und Nestfeuchte).
...ich zweifle an der Umsetzbarkeit und den Nutzen dieses Designs bei einer Langfristigen Haltung (Stichwort Erweiterbarkeit bei wirklich großen Völkern), da die einzelnen ,,Elemente" nicht wirklich funktional und Platzsparend sind, in Relation zu dem Platz, den die Tiere finden.
....ich frage mich ob ein Eingriff ins Nest, der mitunter notwendig sein kann, überhaupt möglich ist, ohne das Nest vollkommen zu zerstören :/

Daher: Sieht schön aus, aber wenn mehr als Optik und Klimaregelung nicht dahinter steckt, dann verzichte ich auf das zugegeben sehr schöne Design.
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Re: Französisches Projekt

Beitragvon hormigas » Montag 4. Mai 2015, 13:15

Hey, vielen Dank für diese Informationen.
Ich finde es ist eine schöne Phantasievolle Arbeit deren praktischen Wert aber doch sehr fraglich ist.
Meiner Meinung nach wurde mehr Augenmerk auf das Design, und weniger auf die Bedürfnisse der Ameisen gelegt.
Da hat Rbn schon die wichtigsten Punkte angerissen.
Alles wurde aus Plastik gefertigt und die Oberflächen scheinen sehr glatt zu sein :crazy:
Technisch wurden wohl fast alle Register gezogen um die Natur zu imitieren.
Also spannend ist es allemal!
LG
hormigas
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hormigas
 

Re: Französisches Projekt

Beitragvon Trailandstreet » Montag 4. Mai 2015, 13:24

Ehrlich gesagt, sieht es mir eher nach Spielzeug aus und das ganze Design ist mir schon zu kitschig. Da mag die Technik noch so ausgeklügelt sein.
Es scheint auch nur für kleine Völker geeignet und die haben in einer der Nestkammern Platz. Siehe Temnothorax.
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Re: Französisches Projekt

Beitragvon Krabbeltierfan » Montag 4. Mai 2015, 13:47

Hey,

trotz allem eine tolle Idee und eventuell bereitet es ja den Weg für andere Produkte die besser funktionieren. Die enthaltene Technik kann man sicherlich auch in anderen Haltungssystemen verbauen.
Oder man baut sich so eine Sache einfach um, da haben sich Ameisenhalter schließlich schon oft sehr kreativ gezeigt.

Grüße
Krabbel
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Re: Französisches Projekt

Beitragvon Trailandstreet » Montag 4. Mai 2015, 14:48

Um sich die Sache umzubauen erscheint mir das Teil doch etwas zu kompakt verbaut. Die Technik dazu existiert allerdings bereits (Mess- Steuer- Regeltechnik) Da ist es sicher einfacher, sich die entsprechenden Teile zu besorgen und einzubauen. Da ist es wahrscheinlich sogar einfacher, sich die Technik aus anderen Geräten auszubauen und zweckzuentfremden.
Was das Design angeht, das könnte vermutlich eher dazu beitragen, dass sich auch Ottonormalverbraucher mal sowas ins traute Heim holt. Eventuell hält dadurch die Ameisenhaltung auch Einzug in die allgemeine Haustierhaltung.
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Re: Französisches Projekt

Beitragvon Hopfensack » Montag 4. Mai 2015, 15:09

Also abgesehen von der Optik finde ich schon recht viele praktische Eigenschaften .

Das es wohl kein Nest gibt was von Gründung bis zu einem ausgewachsenen Volk allen Ansprüchen genügt ist mir mittlerweile klar .
Ohne Nestaustausch gehts kaum .
Die größe ist also nur optional .
Dieses reicht vll die ersten zwei Jahre .

Das man nicht an das Nest kommt finde ich eigentlich sogar gut . Ich hab mir am anfang auf immer Gedanken gemacht wie ich möglichst leicht im Nest hantieren kann .
Mittlerweile sind die ersten Kolonien aber bei über 1000 Tieren ....
Egal wo ich am Nest irgendeine Klappe oder sonstiges öffne.... es stömen duzende verärgerte Ameisen heraus die mir ans Leder wollen .
Abgesehen von meiner Gesundheit :D .... ist es immer mit Stress für die Ameisen verbunden . Wenn man sich Völker in der Natur anschaut .....die meisten ziehen um nachdem ein Nest mal geöffnet wurde . ( Auch wenn man den Stein wieder aufs Nest legt ) . Für sie ist es dann scheinbar nicht mehr sicher genug .

Daher lasse ich mittlerweile grundsätzlich die Finger vom Nest .

Was das Artgerechte/Natürliche angeht .........Die Plastikarena ist mit Sicherheit nicht zu gebrauchen . Aber an ihr (man erkennt es auf dem Foto ) ist ein Schlauch angeschlossen .
An dem könnte man ein natürlich eingerichtetes Becken anschließen .
Oder gar den "Ganzen Apfel " in ein solches Becken stellen .

Ich denke bei dem Nest eher daran sensible Arten bis zu einer bestimmten größe gründen zu lassen .


Also bisher teil ich nur die Bedenken das die Wege im Nest aus Plastik zu glatt und steil sind . :roll:
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Re: Französisches Projekt

Beitragvon Rbn » Montag 4. Mai 2015, 16:18

Das Nest wäre für eine Gründung eindeutig zu groß. Die Tiere würden anfangen Müll in den Kammern zu verstauen und das wiederum kann schimmeln. Sehr unschön, daher wäre das Nest meines Erachtens so von 150-650 Tiere Adäquat. Bei einer größenren Anzahl (angenommen 10% des Volkes fouragieren) würden mehr als ca. 65 Tiere in der ,,Arena" umherwandern, die viel zu wenig platz für die Anzahl fouragierender Tiere bietet. Die Folge wäre wohl ein panisches umherlaufen der Tiere in der Arena und das ewige herumtragen von Artgenossen. Nicht gut!

Zwei Jahre? Bei T. nylanderi reicht es für immer (und ist womöglich auf Dauer ein klein wenig zu groß), bei P. pallidula womöglich nur ein Jahr oder noch weniger. Das ist sehr stark artabhängig.

Grundsätzlich in Ruhe lassen ist gut! Neststörungen sind prinzipiell nicht gut: Aber was, wenn es doch mal schimmelt? Oder sich eine Spinne ins Nest schleicht (das ist mir schon passiert.....)? Im Notfall ist es immer gut in ein Nest eingreifen zu können, ohne es komplett zu zerstören, damit es auch weiterhin als Nest verwendet werden kann.

Sensible Arten (mitunter auch sehr Kostspielige) mit heikler Gründung, wie Oecophylla sp. würde ich rein aus Vorsicht ausschließlich im ABSOLUT lichtdichten und ,,auf weichem Material liegenden" RG gründen lassen, wo das Tier absolut nicht mehr als nötig gestört wird, das ist allein schon von der Größe artgerechter (Okay, bei Größe waren Oecophylla sp. jetzt ein doofes Beispiel: Stichwort 200 Jahre alter Ficus).

Schön, dass wir uns da einig sind :)
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