Hallo Boro,
Das sind ja beachtliche Zahlen, und Beobachtungen, die nicht nur in einem Forum mitgeteilt werden sollten!
Seifert (und andere Autoren von Büchern oder Zeitschriftenartikeln) können sich ja, neben eigenen Untersuchungen, nur auf publizierte Angaben berufen. Internet-Einträge „verschwinden“ oft allzu schnell, wie wir leider auch in den Ameisenforen erleben mussten.
Natürlich lassen sich solche Beobachtungen nicht in einem der „großen“ Journale wie Insectes Sociaux oder Myrm. News unterbringen, aber gerade in Österreich gibt es meines Wissens noch ein paar kleinere entomologische Blätter (z. B. „Beiträge zur Entomofaunistik“ von der ÖGEF), wo so etwas gut dokumentiert werden kann.
Ich möchte Dich also anregen, über eine formale Publikation Deiner Beobachtungen an D. quadripunctatus nachzudenken!
An meinem Nussbaum sind sie jetzt seit ein paar Tagen, zusammen mit
Camponotus fallax und
C. truncatus sowie
Temnothorax affinis, auch wieder aktiv, aber ich kann selten mehr als 10
Dolichoderus gleichzeitig erblicken.
Ca. 1984 habe ich im Garten ein „Xerotherm-Habitat“ eingerichtet. Zu Beginn habe ich das auch mit Materialien aus Unterfranken (Muschelkalk-Gebiet) „dekoriert“ sowie ein paar passende Pflanzen angesiedelt.
Ich konnte beobachten, wie ein ganzes Volk von
D. quadripunctatus aus einem dürren Schlehen-Ast, den ich dort eingesteckt hatte, quer über einen Trampelpfad in einen Wacholder-Strauch umzog. Da hatte sich eine regelrechte Straße über 1 bis 1.5 m entwickelt, aber leider war
Lasius niger rasch zur Stelle und hat den
Dolichoderus ihre Brut abgenommen. Ich habe nie wieder etwas von der Kolonie gesehen. – Von der Existenz der
Dolichoderus in dem Schlehen-Ast hatte ich keine Ahnung gehabt, sonst hätte ich ihn natürlich an Ort und Stelle belassen. Mein neu angelegter Garten war damals noch lange nicht „reif“ für solche Ameisen! Die inzwischen im - damals neu gepflanzten - Nussbaum wohnenden Arten sind alle von alleine zugeflogen.
MfG,
Merkur