Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon LynnLectis » Mittwoch 17. Juni 2015, 13:24

Hallo zusammen!

In diesem Thread möchte ich mich der vielfältigen Welt meiner Gartenameisen zuwenden. Da lässt sich immer wieder sehr viel Spannendes beobachten. Da mein Foto-Equipment heillos veraltet ist, fehlen derzeit noch Fotos.

Hier erstmal ein Satelittenbild meines Gartens: KLICK.
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Zuletzt geändert von Reber am Samstag 31. Dezember 2016, 14:00, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Link auf Wunsch von Lynn nach Umzug entfernt...
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon LynnLectis » Mittwoch 17. Juni 2015, 14:42

Im Impressum meiner Site wäre die Verlinkung auch noch zu sehen, zusätzlich noch Details zur Ortsgemeinde-Site, wo sich weitere Fotos zur Örtlichkeit finden, einige auch von mir. Aber das jetzt nur nebenbei. Für einen Besuch wäre mein Garten wohl zu durchschnittlich, aber ich staune immer wieder, wie viel Faszination gerade in dieser dörflichen Idylle liegt, denn wir haben wirklich sehr günstige Bedingungen für Naturbeobachtungen, der Wald in der Nähe, dazwischen das Feld, nebenan ein ebenfalls naturverbundener Nachbar mit vielen Bäumen und darin nistenden Vögeln und Insekten. Wir selbst haben beidseitig zu den Nachbargärten hin langgezogene, hohe Hecken, am unteren Ende einige große Bäume und sonstigen Wildwuchs zum Feld hin.

Auf dem Feld lassen sich auch viele Wildtiere beobachten: vor allem bizarre Vogelschwarmformationen, aber auch "unsere" Mäusebussarde, die zu meiner Freude gern direkt über meinen Garten fliegen, wir liegen gerade auf ihrem Routineflugweg vom kleinen Bachwald zum großen Waldbereich, der sich wie ein riesiger Teppich zwischen mehreren Dörfern ausbreitet bis zu den Jura-Ketten und der in der Schweiz beliebten "Teufelsschlucht", die dann wirklich auch Touristenort wäre, vor allem für Biologen, wie mir erzählt wurde. Dorthin zog es auch schon einen Wolf, der aber leider 1991 erlegt wurde.

An meiner "Heckenmauer" findet sich viel Getier, ebenso auf dem Naturrasen und dem altstadtsteinbepflasterten Sitzplatz. Eine weitere Ameisen-Kolonie hat sich auf einem Baum ausgebreitet. Gerade dort lassen sich interessante Beobachtungen machen.

Mir wurde heute bewusst, wie dankbar ich sein kann für diesen durchschnittlichen, aber doch ausgesprochen vielfältigen Garten, wenn man ihn in allen seinen Facetten wahrnimmt. Im nicht mehr vorhandenen Haus, wo ich einst aufwuchs im Nebendorf gab es zwar mehr Pflanzenreichtum, aber es blieb recht schattig, während wir sehr viel Sonne haben im jetzigen Garten. Andere würden einen Pool anlegen, aber mir gefällt´s sehr gut im weichen Naturrasen.
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon LynnLectis » Donnerstag 18. Juni 2015, 23:22

Ein wichtiges Detail hab ich noch vergessen: Unser Garten liegt in Sichtweite zu einem kleinen Wäldchen mit dem Mäusebussard-Nest auf der einen Seite und auf der anderen Seite erstreckt sich ein Gehege, wo ein Pferd herumtollt. Beide, Mäusebussard und Pferd, höre ich oft, auch wenn ich im Haus bin. Es hat etwas Begleitendes und Beschützendes, finde ich. :)

Im Garten beobachtete ich unterschiedliche Szenen mit farbig gesprenkelten Spinnen und vielgestaltig surrealen Insekten, einige farblich an die Landschaft angepasst wie etwa ein kleiner Grashüpfer, andere wirkten wie schwebende weiße oder gelbe Farbkleckse, darunter auch sehr viele Ameisen - Lasius niger, mit dabei ein männliches Geschlechtstier mit seinen Flügeln, aber nur gerade dieses eine Geschlechtstier und später auch das nicht mehr. Eine der Arbeiterinnen wand sich im Trichternetz einer Spinne, konnte aber entfliehen, obwohl die Spinne ihr am Ende noch nachrannte. Überhaupt werden die Hecken und Bäume mit kunstvollen Spinnennetzen überspannt, das in einer Weite und Ausgeladenheit, als würde jede einzelne Spinne gleich den ganzen Garten für sich beanspruchen wollen. Ich muss teilweise schauen, ob ich noch durchkomme. Jetzt, wo ich sie nicht mehr als Futter betrachte, breiten sie sich aus, als wüssten sie, dass ich sie nun verschonen werde. Interessant, wie sie sich bei Regen zurückziehen, auch die Ameisen laufen dann eher an den Stengeln entlang, um nicht von Regentropfen weggespült zu werden.
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon LynnLectis » Freitag 19. Juni 2015, 12:59

Einen Teich haben wir nicht, trotzdem bekam ich öfter direkten Hausbesuch von leuchtend gelben Fröschen in meinem Kellerzimmer, wenn es draußen im Garten zu heiß wurde. Deshalb legte ich ein feines Metallnetz über das Fenstergitter. Schon erstaunlich, welche Strecken die Grünfrösche zurücklegen vom naheliegenden Bach her, wonach unser Dorf benannt ist aufgrund seiner trägen, "faulenzenden" Geschwindigkeit. Immerhin müssen sie noch ein großes Feld überqueren, wo auch viele Wildtiere auf sie warten. Was da schon alles bei uns anrückte, wir scheinen eine Art Naturhafen zu bilden mit unserem Garten, der zum Feld hin offen ist: Frösche, Schildkröten, Spitzmäuse, Katzen, Igel, Füchse, Vögel und sicher auch neue Ameisenkolonien, wenn der Bauer gerade sein Feld bearbeitet. Einmal war es sogar eine Fledermaus, die sich in unser Haus verirrte. Deshalb versahen wir auch unseren Balkon mit Metallgittern. Die Fledermaus gaben wir bei unserer Fledermausnotfallstation im Nachbardorf ab bzw. die Frau holte sie in einem Safari-Jeep bei uns ab. :P

Was mich heute besonders beeindruckte, war der hochfliegende Mäusebussard über unserem Garten, er scheint besonders gern über uns zu kreisen. Er segelte in langgezogenen Kurven über mir, sein braunweißes Gefieder war gut sichtbar. Er schien mich wahrzunehmen, denn auf einmal kam er im Sturzflug auf mich zu - und landete auf unserem Dach! Bisher schien er dieses immer nur knapp zu überfliegen, aber vielleicht macht er es ähnlich wie der Sperling, den ich neulich beobachtete. Dieser flog von Baum zu Baum und dann gekonnt über unsere Hecke, und zwar an der engsten Stelle, weil unser sich in der Sonne räkelnder Kater unter ihm im weichen Gras lauerte, um daraufhin in einem geschickten Aufflug zur Dachrinne zu gelangen. Dort nisten öfter Vögel, beidseitig des Daches. Vielleicht hat der Mäusebussard einen Sperling geschnappt. Er flog danach in die andere Richtung und damit außer Sichtweite.

Während ich die Natur im Panoramablick erfasste, linste wiederum unser Nachbarkind nach mir und fragte mich, was ich da denn mache! Also erzählte ich ihr von den Ameisen am Baum. Die Kleine ist gerade 4 geworden am 6. Juni und damit gerade halb so alt wie meine Nichte, die wenige Tage nach ihr ebenfalls Geburtstag hatte und 8 wurde. Ich schlug ein gemeinsames Spielwochenende vor. Echt süß, die Kleine, da sehen sogar die Ameisen alt aus! ;)
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon LynnLectis » Samstag 20. Juni 2015, 11:57

Der Übergang vom Feld in unseren Garten gestaltet sich wirklich wie ein Waldrand, sogar mit Baum. Und wenn ich mir die umliegenden Liegenschaften anschaue, sind diese alle gegen das Feld hin eingezäunt bis auf einen einzigen anderen Nachbar, der weiter weg ist, d. h. alles, was vom parallel zu unseren Gärten verlaufenden Bach kommt, landet bei uns oder dem etwas entfernten Nachbar, weil die Umzäunungen der anderen Gärten schon etwas abhalten durch ihre klare ummauernde Umgrenzung, vermute ich. Zumindest ist der Zugang zu uns erleichert für die wandernden Tiere. Artenreich könnte es tatsächlich sein, bei uns fliegt alles Mögliche herum: Bienen, Wespen, Schmetterlinge, Falter, Mücken, Fliegen, zwischendurch eine verirrte Hummel, alle möglichen und unmöglichen Käfer in unzähligen Farben und "Modellen". Schon die vielen unterschiedlichen Spinnen mit sehr schönen Mustern fielen mir vorher auf.

Bei uns im Dorf gibt es einen Schildkrötenverein und ich weiß von mehreren Schildkrötenhaltern in unserer Straße, eine der Schildkröten verirrte sich auch zu uns. Ich könnte mir vorstellen, dass es irgendwann wieder so kommen könnte, weil wir eben der nächstgelegene "offene Hafen" sind vom Feld her und die Schildkrötenhalter in diese Richtung wohnen. Eine freilebende Schildkröte sah mein Bruder einmal am nahen Fluss, ist aber ewig her, obwohl es vielleicht jetzt wieder welche geben könnte, denn es hat sich auch eine Biberfamilie in unserem Dorf angesiedelt. Wer weiß, was da noch anrückt bei uns!

HIER gibt es Fotos zur Biberfamilie bei uns im Dorf!
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon LynnLectis » Dienstag 23. Juni 2015, 17:40

Ich habe mittlerweile vier kleine Ameisenerdhügel im Garten gesichtet und sie näher beobachtet. Um nicht aus Versehen draufzutreten, belegte ich sie jeweils mit einem größeren Stein, was die emsigen Arbeiterinnen gleich zum Anlass nahmen, um ihren labyrinthisch angelegten Bau strukturell an den Stein anzupassen und ihn als Stütze zu benutzen. Drei der kleinen Ameisenerdhügel liegen ziemlich dicht nebeneinander, etwa ein Fuß dazwischen, beide liegen ungefähr einen Schritt vom Baum entfernt, wo immer noch Ameisen auf den Blättern zu sehen sind, wenn auch nicht mehr so viele. Der dritte kleine Ameisenhügel liegt wiederum einen Schritt von den beiden anderen Hügelchen entfernt im 90-Grad-Winkel mittig im Garten, also nicht in Richtung Baum, sondern damit noch etwas weiter entfernt vom Baum mit den Ameisen.

Der vierte kleine Ameisenerdhügel liegt in einer anderen Ecke des Gartens, nämlich genau dort, wo die Altstadtpflastersteine des Sitzplatzes ansetzen. Das sind die gleichen Ameisen, die ich erst kürzlich aus einer noch hausnäheren Steinritze mit einer Pfefferspur vertrieb, worauf sie mit ihren Puppen in Richtung dieses Erdaufwurfs, dem bisherigen Nest, verschwanden. Die Ameisenstraße besteht weiterhin, aber Zimt hilft, dass sie nicht weiter zum Garteneingang und vor allem dem vergitterten Kellerfenster darunter vorrücken. Der Sitzplatz bietet gerade in Hausnähe sehr viel Komfort für die Ameisen, wunderbare Dellen und Ritzen zwischen den Pflastersteinen, eine wahre Freude für die Ameisen! Da müssen wir schon immer wieder schauen, dass sie es nicht zuuuu schön finden direkt in Fensternähe. Denn IM Haus wollen wir sie ja nicht unbedingt antreffen. Wir haben bereits das Futter für die Katze versetzt, das war auch so ein Anziehungspunkt. :P

Die Lasius niger haben sich aber über die tote Fliege gefreut, die ich ihnen mitten auf ihre Ameisenstraße legte. So konnte ich beobachten, wie sie diese zu dritt in Richtung Erdnest am Sitzplatzrand wegschleppten, wobei sie beim ersten Eingang nicht durchkamen und es dann beim anderen versuchten. Der kleine Erdhaufen dort ist übrigens eher sandig, wahrscheinlich Material vom Sitzplatzgrund. Es sieht so aus, als hätten sie einige Gänge angelegt unter dem Sitzplatz, weil ich sie teilweise auch in Steinritzen verschwinden sehe, das in aller Regelmäßigkeit. Wer weiß, vielleicht sind die Gänge auch mit der hausnahen Ritze verbunden, das wären anderthalb Schritte entfernt. Eine Gyne sah ich jedenfalls nie bei den Umzugsversuchen, jedoch Puppen, die sie bei der Pfeffergrenzziehung forttrugen.
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon Boro » Dienstag 23. Juni 2015, 21:39

Hallo LynnLectis!
Du beschreibst deine Beobachtungen sehr gut, aber sehen wir auch einmal Fotos um das Ganze zu veranschaulichen??
L.G.
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon Trailandstreet » Dienstag 23. Juni 2015, 22:35

Ich nehme mal an, du hast da Lasius niger im Garten. Von denen sehr ich auch immer kleine Hügel, wenn der Rasen wieder gemäht ist.
Von den Lasius flavus sehe ich meist nur die Hügel, aber keine Ameisen.
Myrmica haben wir auch im Garten, aber bei denen würde ich es nicht als Hügel, sondern lediglich als Auswurf bezeichnen.
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon LynnLectis » Mittwoch 24. Juni 2015, 01:31

@Trailandstreet

Ja, meine Ameisen sehen eindeutig wie Lasius niger aus. Eine rote Gartenameise glaubte ich auch einmal gesehen zu haben, aber nur vereinzelt, bin mir da deshalb nicht sicher. Die kleinen Erdhügel habe ich tatsächlich auch erst nach dem Rasenmähen gesehen.

@Boro

Da ich beruflich sehr eingespannt bin, kann ich noch nicht genau sagen, wann ich es schaffe, mich mit der Fotoausrüstung zu befassen. Das Problem ist, dass meine sehr veraltet ist. Bei so kleinen Tieren ist sie evtl. ungeeignet. Aber ich lese hier im Forum immer wieder Infos dazu, um mich anzunähern. Sicher werde ich da noch eine Lösung finden. Mein Neffe kann mir evtl. auch noch helfen, da er die Schule für Gestaltung besuchte. Doch braucht das Zeit, er ist auch ziemlich eingespannt im Job. Ich will ihm da nicht zu viel Druck machen. Ich hab ja Zeit, die Ameisen werden mir nicht davonrennen. ;)
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon LynnLectis » Freitag 3. Juli 2015, 20:58

Nachdem bei uns der Rasen wieder mal fällig war und derjenige, der/die den Rasen diesmal mähte auch gleich die Ameisenecke erwischte beim Sitzplatz und noch eine wuchernde Pflanze mit viel Boden ausriss (ich weiß nicht, wer der Übeltäter war, ich jedenfalls nicht), habe ich nun guten Einblick ins Ameisengeschehen. Das aufgerissene, große Loch füllte ich mit Steinen und Erde.

Die gestörten Ameisen trugen nach der Störung ihre Puppen herum, aber sie sind nicht weit weggezogen, sondern siedelten gleich ins nahe Erdreich um zwischen Sitzplatz und aufgerissenem Boden, den ich füllte. Eigentlich sollten sie so noch bessere Bedingungen haben, Stabilität durch die kleinen Steine, aber auch neue Erde.

In der anderen Ecke des Sitzplatzes, wo ich auch öfter Ameisen sichtete in einem efeubewachsenen Steintopf, der unten offen ist, scheint auch ein Nest zu sein. Das Efeu wucherte etwas zu stark, also schob ich es zurück, wodurch auf einmal viele Ameisen unter dem efeubewachsenen Steintopf hervorrannten. Optisch gesehen offensichtlich auch Lasius niger.

Die anderen Ameisennester haben das Rasenmähen ebenfalls überlebt und liegen noch an denselben Stellen, die Steinmarkierungen blieben gleich. Entsprechend war die Aktivität dort weniger aufgeregt. Aber einmal sah ich dort ein weibliches Geschlechtstier mit Flügeln herumkrabbeln.

Fotos mit dem Handy habe ich probiert, geht leider nicht. Jetzt muss ich meine alte Fotoausrüstung erstmal in all den Archiv-Kartons finden. Wird noch eine Weile dauern, da ich derzeit beruflich im Stress stecke. Dann auch noch familiäre Verpflichtungen. Am Wochenende wird meine Nichte bei mir übernachten, da werden wir uns natürlich die Ameisennester gemeinsam ansehen. :P
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon Merkur » Samstag 4. Juli 2015, 14:58

Hallo LynnLectis:
Die gestörten Ameisen trugen nach der Störung ihre Puppen herum, aber sie sind nicht weit weggezogen, sondern siedelten gleich ins nahe Erdreich um zwischen Sitzplatz und aufgerissenem Boden, den ich füllte. Eigentlich sollten sie so noch bessere Bedingungen haben, Stabilität durch die kleinen Steine, aber auch neue Erde.
Ameisen der verschiedenen Verwandtschaftsgruppen verhalten sich gegenüber einem „gestörten“ Nistplatz ganz unterschiedlich!
Manche, wie Tapinoma erraticum, ziehen sehr rasch um und suchen unter Umständen sogar bevorzugt gestörte Stellen auf, wo die Konkurrenz durch andere Arten geringer ist.
Die meisten Arten bevorzugen Nistplätze, die längere Zeit ungestört geblieben sind, Wochen, Monate, sogar Jahre!
Lasius niger oder Formica fusca siedeln gerne unter Steinen, wild abgelagertem Müll (s. Bild 1 hier: viewtopic.php?f=46&t=1042), aber nicht sofort: Das muss sich alles erst mal etwas „gesetzt“ haben. So wird L. niger auch nach einiger Zeit (Wochen, Monate) in Deinen aufgefüllten Bereich einziehen!
Vor allem kleinere Arten, Temnothorax tuberum, Myrmecina graminicola, Stenamma debile und andere, findet man fast nur an Stellen, wo sich über mehrere bis viele Jahre nichts geändert hat, wo z. B. Steine, die in den Boden eingesunken und von Wurzeln umwachsen, teilweise von Pflanzen überwachsen sind. Dreht man so einen Stein um und legt ihn danach auch noch so sorgfältig zurück, sind die Ameisen am nächsten Tag weg, und kommen auch nicht zurück!
Bei der Suche nach Sozialparasiten z. B. von Temnothorax unifasciatus mussten wir sehr viele Nester (in Steinspalten, Natursteinmauern etc.) öffnen und wieder möglichst sorgfältig verschließen: Nur in etwa jedem zehnten Wirtsnest war die Parasitenart anzutreffen, oft noch viel seltener. Aber es war zwecklos, z. B. an demselben Trockenhang im folgenden Jahr wieder zu suchen: Man findet hauptsächlich leere Nester! (Es gab Anzeichen, dass die Völkchen nicht eingegangen sind, sondern in für uns weniger leicht zugängliche Nistgelegenheiten umgezogen sind, etwa in Steinspalten, die sich nicht öffnen ließen). So haben wir bei mehrjährigen Untersuchungen denselben Fundort in der Regel erst nach 3-4 Jahren wieder aufgesucht. Zum Glück sind Vorkommen solcher Arten meist recht ausgedehnt, so dass man ohne Probleme wechseln kann.

Gößwald hat in den 1950er Jahren geschrieben, dass eines seiner „besten“ Ameisengebiete bei Würzburg, ein steiniger Trockenrasen, entwertet wurde, als über mehrere Jahre dort Pfadfinder die Steine immer wieder zur Umrandung von Lagerfeuern etc. verlagert hatten.
Ich selbst konnte beobachten, dass in der Umgebung einer Universitätsstadt, nachdem sich dort eine große Forschungsgruppe für Ameisen etabliert hatte, in den mir bekannten Habitaten dank der intensive Suchtätigkeit interessierter Studierender bald nur noch „Allerweltsarten“ vorhanden waren, während die für mich interessanteren „kleinen“ Arten verschwanden. Sie wurden nicht etwa weggesammelt, sondern gingen aufgrund der dauernden Störungen ihrer normalen Nistgelegenheiten zurück. Vermutlich werden solche schwachen Völker auch durch aggressivere Nachbarn ausgerottet, wenn ihr einigermaßen sicheres, gut verbarrikadiertes Nest für andere Arten zugänglich gemacht wird. - Die Natur ist doch ziemlich komplex! ;)

MfG,
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon LynnLectis » Dienstag 7. Juli 2015, 11:05

Hallo Merkur! :)

Danke für Deine detaillierten Fachkenntnisse, die ich mit großem Interesse verfolge! Meine Lateinkenntnisse sind zwar etwas eingerostet, aber ich liebe Latein und mag es deshalb, wenn Du "fachsimpelst" und so klare Unterscheidungen triffst. Also tu Dir keinen Zwang an. Ich lese auch allgemein viel Fachliteratur und bevorzuge komplexe Erklärungen und Zusammenhänge. Ich finde das faszinierend und lerne gern dazu! :)

Geht es eigentlich in Ordnung, wenn ich meinen Gartenameisen in der Hitze jetzt etwas Wasser über ihren "Bau" träufeln lasse? Oder ist das auch eine Störung?

Ich hab das gemacht, nachdem sie sich wohl recht tief in den Erdboden verzogen, wo es feuchter ist. Danach wurden sie sehr aktiv und trugen auch Brut vom ausgetrockneten ins feuchtere Erdreich, das ich über das vorher bestehende Loch hinzufügte. Um sie nicht allzu oft zu stören, fügte ich vorher noch etwas mehr Erde bei und übergoss den neuen Bereich täglich mit wenig Wasser, damit sich die frische Erde setzt. Seither scheint sich das Nest leicht verschoben zu haben in Richtung neuer Erde, wobei sie vermutlich schon vorher unter dem vorherigen Loch ein Tunnelsystem hatten, denn wie ich erfuhr, wurde dort gar keine Pflanze ausgerissen, sondern nur gekürzt, d. h. das früher einmal von den Kaninchen gegrabene Loch bestand schon vorher und wurde erst jetzt sichtbar. Ach ja, meine Mutter war der Übeltäter, sie bereut zutiefst! :P

Gestern sah ich bei den baumnahen Nestern ungefähr 30 geflügelte Ameisen aus den Löchern kriechen, das in der größten Hitze. Nur eine flog hoch, alle anderen wimmelten um den Eingang herum. Da ich dieses Nest vorher nicht benetzte, ging ich davon aus, dass sie evtl. Flüssigkeit suchen. Also benetzte ich vorsichtig, ohne dass sie darin ertranken. Heute nun wimmelte es immer noch von Gartenameisen, aber diesmal keine geflügelten mehr. Aber ich fand viele lose Flügel in Nestnähe herumliegen. Offenbar haben sie doch noch nachmittags geschwärmt. Das ging aber schnell!
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon Merkur » Dienstag 7. Juli 2015, 14:33

Manchmal und bei manchen Arten funktioniert es, ein Nest und dessen Umgebung kräftig zu gießen (Rasensprenger!). Danach können die Geschlechtstiere tatsächlich abfliegen.
Ob man den Tieren dabei etwas Gutes tut, sei dahingestellt.
Normalerweise deckt ein Regenguss ja einen größeren Landstrich ab und befeuchtet diesen auch so, dass die jungen Gynen nach Begattung sich in den feuchten, weichen Boden eingrabenkönnen.
Wird bei einem trocken-heißen Klima wie jetzt nur ein relativ kleiner Bereich befeuchtet, werden viele der geschwärmten Gynen in einer Umgebung landen, wo sie dann doch vertrocknen.
Etwa bei den Lasius-Arten ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie in die Nestumgebung zurückkehren. Aber bei normal großflächigen Schwarmbetrieb landen dann doch immer wieder Gynen in der Nähe eines Nestes, das man gerade beobachtet. Woher sie kommen, kann man ihnen nicht ansehen!

Es wurde schon viel darüber diskutiert (auch mit mir), wie fliegende Gynen "entscheiden", ob sie an einer bestimmten Stelle landen. Bei den Lasius s. str.-Arten scheinen kahle Flächen (Acker, Parkplätze etc.) jedenfalls recht beliebt zu sein, grüne Flächen weniger. Aber ob sie tatsächlich eine grüne Fläche "absichtlich" überqueren und bis zu einem kahlen Platz weiterfliegen? Oder ob man sie auf einem Parkplatz einfach leichter sieht als in einer Wiese?

Meine Vorstellung ist eher, dass die "Weitflieger" einfach irgendwo landen, wo es sie gerade hin verschlägt. Mit Glück ist der Landeplatz geeignet, mit Pech ist es der Gartenpool oder ein versiegelter Parkplatz. Ich vergleiche das gerne mit Löwenzahn: Die Samen fliegen nicht gezielt, aber die Pflanze kommt doch an jeden passenden Ort, wo sie keimen und wachsen kann. Die riesigen Massen an "Nieten" sind für die Art und die Population zu verschmerzen.

MfG,
Merkur
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon LynnLectis » Donnerstag 16. Juli 2015, 17:27

Hallo Merkur :)

Danke für Deine Erklärungen. Bei der Trockenheit, die derzeit bei uns herrscht, hoffe ich nicht, dass die geflügelten Geschlechtstiere unzeitig wegflogen. Eines kann ich jetzt korrigieren: Da ich heute wieder zwei geflügelte Geschlechtstiere sah beim sorgfältigen Wassernetzen, die sich aber wieder verkrochen und zum Glück nicht abflogen bei dieser Hitze und Trockenheit, verglich ich deren Flügel mit den herumliegenden kleineren "Flügeln", die ich näher untersuchte. Das sind irgendwelche Eiweißreste vom Anfühlen her, welche die Gartenameisen hochtrugen, vielleicht Kokonreste, also offenbar doch keine Flügel, vermute ich. Ich kenne mich leider nicht aus, sah aber im Ameisenwiki.de nach unter Brut, wo davon die Rede ist, dass mit den Kokonresten Kammern ausgekleidet werden oder diese auf den Abfall geworfen werden. Es lag wirklich alles in derselben Ecke. Auch sonst fanden sich viele kleine weiße Steinchen neben den Eiweisshautresten. Oder es könnten zerstückelte Gänseblümchen-Blütenblätter sein, die sich nach dem Rasenmähen im Geflecht des Rasenbodens einfanden und aus den Gängen transportiert wurden. Aber das sind alles reine Vermutungen. Rein vom Anfühlen und Anschauen her würde ich aber die Kokonreste als wahrscheinlicher schätzen. Leider kann ich es nicht exakter sagen und muss es noch offen halten, solange meine Kamera unauffindbar bleibt, hab schon vergeblich gesucht. Ich hoffe, dass ich es in ein paar Jahren genauer ausdrücken kann. Ich bin gerade etwas genervt über meine Unwissenheit. :P
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon LynnLectis » Mittwoch 22. Juli 2015, 17:12

Gerade war ich mit meiner 8-jährigen Nichte draußen im Garten, um unsere schwarzen Gartenameisen (vom Aussehen her vermutlich Lasius niger) in der Gartenmitte zu beobachten. Die Luft flittert spürbar vor dem erwarteten Regenguss, der Gott sei Dank bald kommen wird, der ist schon lange fällig. Der Rasen ist schon ganz gelblich dürr geworden und bei uns ist es nicht erlaubt, die Gärten regelmäßig flächendeckend zu bewässern. Es zeigten sich gezählt 8 männliche und 3 weibliche geflügelte Geschlechtstiere in den Nesteingängen. Allerdings flogen sie noch nicht ab. Meine Nichte war total entzückt, wusste sie doch nicht, dass Ameisen auch Flügel haben können! Heute war der ideale Zeitpunkt. Meine Nichte holte ihre Lupe heraus, aber dann rief schon ihre Großmutter nach hier, sie wäre noch gern länger bei den Ameisen geblieben. Naja, dann eben das nächste Mal! :)

Bei den Ameisennestern in Hausnähe habe ich bisher kein einziges geflügeltes Geschlechtstier gesehen, obwohl dort nicht weniger Ameisen aktiv sind. Sie sehen eigentlich gleich aus in Farbe und Erscheinungsbild. Das wundert mich etwas. Dort beobachtete ich dafür anfangs den Umzug der Brut. Die Zimtspur beim Hauseingang respektieren sie übrigens, die musste ich noch nicht erneuern.
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon LynnLectis » Montag 17. August 2015, 00:56

Meine kleine Nichte will neuerdings regelmäßig im Garten campen, dies in unmittelbarer Nähe zum Ameisennest links vom Sitzplatz. Sie häufte ein paar Steinchen an, die sie von unserem mit Gestein umsäumten Brunnen holte. Bald darauf nahmen unsere Gartenameisen vom Steinchenhügel Besitz. So erhält meine Nichte ideale Beobachtungsverhältnisse, das bei Wind und Wetter, sogar bei leichtem Regen war sie kaum zu überreden, ihr "Zelt" aus zusammengezogenen Sonnenschirmen und gepolsterten Campingmatten aufzugeben. :P

Vor ein paar Tagen flogen dort noch ungewöhnlich viele Wespen an die Hecke, aber mein Neffe konnte sie offenbar mit der Einrichtung seines neuen Gartengrills vertreiben. Ich wollte schon nachfragen, wie man die Wespen weglocken könnte, da sie in unmittelbarer Hausnähe störten, ich las etwas von verbranntem Kaffee, aber der Grill hat es offenbar auch getan. :D

Geflügelte Geschlechtstiere sah ich übrigens schon länger nicht mehr beim mittig im Garten gelegenen Nest. Da es in letzter Zeit vermehrt zu Regenfällen kommt und sich die Arbeiterinnen wieder eher draußen blicken lassen, denke ich, dass beide Kolonien den Restsommer gut überstehen werden. Ein Maisfeld grenzt an unseren Garten, das ist wirklich schön anzusehen. Es wäre gut denkbar, dass sich die geflügelten Geschlechtstiere dort zusammenfanden und daraufhin die begatteten Gynen dort neue Nester gründeten, denn bei unserer Nachbarin hat es gerade im Grenzübergang zum Feld hin auch eine Kolonie, wie sie mir erzählte und auch ihre kleine Enkelin als "ihre" Kolonie entdecken ließ, da die Kleine immer wieder zu "meinen Kolonien" rüberguckte. :P

Das scheint eine günstige Örtlichkeit zu sein, auch weil der Traktor an den Feldrändern zu den Gärten hin nicht durchpflügt. Weitere Beobachtungen müssen warten, ich hab durch die Woche beruflich viel zu tun und bin für eine Weile weg hier. Am nächsten Wochenende wird es aber wohl ähnlich laufen, wenn meine Nichte wieder ihr "Zelt" in unserem Garten aufschlägt. :)
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon LynnLectis » Samstag 22. August 2015, 00:02

Gerade las ich einen Artikel übers Gärtnern bzw. über bestehende Risiken. Mein Vater hatte früher viel selbst angepflanzt, Kartoffeln, Tomaten, Bohnen etc. Als er noch lebte, sah unser jetziger Garten entsprechend anders aus. Kein Rasen, alles bepflanzt mit Gemüse.
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon LynnLectis » Mittwoch 26. August 2015, 21:21

Ich betrachte immer wieder sehr gern Map-Satellitenbilder meiner Region und erinnere mich dabei an einen Flug, den ich als 10-jähriges Kind in einem Zeichnungswettbewerb gewann. Ich war damals mächtig stolz, meinem Vater das zweite Flugticket spendieren zu können. Es war für uns beide der allererste Flug unseres Lebens. Eigentlich hätte es ein Alpenflug werden sollen, aber damals wurden dort gerade Militärübungen abgehalten, sodass wir uns für einen regionalen Flug entschieden. Ich wollte unser Haus von oben betrachten, wie auf einem geschenkten Flugfoto, das bereits einmal aus einem Sportflugzeug von unserem Haus aufgenommen wurde.

Seither sprachen mein Vater und ich immer wieder über die Wälder. Mein Vater erzählte mir oft, wie es in seiner Kindheit aussah. Er konnte im Laufe seines Lebens, wo er die Wälder praktisch täglich aufsuchte, geradezu den Wald sterben sehen, wobei es dort eigentlich heute noch schön aussieht. Allerdings stellte auch ich selbst an manchen Waldstellen Verschlechterungen fest, Orte, die in meiner Kindheit richtig prächtig und gesund aussahen. Auf einer Bergtour bestätigte ein Bergführer, der auch Förster war, die Beobachtungen meines Vaters. Ich frage mich, was wir den nächsten Generationen noch hinterlassen können. Der Umweltschutz ist immer noch viel zu wenig wirksam. Noch immer werden ganze Wälder zerstört, obwohl diese maßgeblich notwendig sind für uns alle.

Ein Video hat mich wieder daran erinnert, wie ich es als Kind empfand. Und wirklich anders sehe ich es auch heute nicht. Dabei denke ich durchaus auch an den Ameisenschutz.

https://www.youtube.com/watch?v=Sj00vO48MTk
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon Merkur » Donnerstag 27. August 2015, 09:13

https://www.youtube.com/watch?v=Sj00vO48MTk
Der Text des von LynnLectis verlinkten Videos ist wahr, erschreckend wahr, Wort für Wort!

Auch einige der Kommentare sind lesenswert, z. B.:
"Ich könnte vor Wut heulen... dieses Kind hat vor 23 Jahren das gesagt was aktueller den je ist..."

"Es ist so traurig. Die Rede von ihr ist 23 Jahre alt und es hat sich NICHTS, ABSOLUT NICHTS geändert. Ich bin wütend und verärgert, dass unsere Regierungen es für wichtiger halten, um das Geld für Länder in der Krise zu geizen, als dass unsere Welt vernichtet wird und wir uns IN JEDER EINZELNEN SEKUNDE, AUCH JETZT unser eigenes Grab schaufeln und auch das für die Tiere und Pflanzen dieser Welt. Egal wie oft man protestiert, solche Kommentare schreibt und Appelle and die Regierenden richtet, sie nehmen das größte Problem das wir haben nicht ernst: Die Zerstörung unserer Welt."
Geändert hat sich doch etwas: Im Text steht „wir sind eine Familie von 5 Billionen Mitgliedern." Das sind aus dem Amerikanischen falsch übersetzte 5 Milliarden, aber jetzt sind wir merklich über 7 Milliarden Menschen.... Zu meiner Grundschulzeit waren wir gerade mal 2,5 Milliarden. :(

Helft mit, unsere Natur zu bewahren, nicht sie gedanken- und gewissenlos auszubeuten!

MfG,
Merkur, der mit 75 Jahren inzwischen versuchen muss, seinen Enkeln die Welt zu "erklären". :roll:
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Re: Naturbeobachtungen bei meinen Gartenameisen

Beitragvon LynnLectis » Donnerstag 27. August 2015, 15:08

Das Mädchen hat übrigens danach Biologie und Ethnoökologie studiert (mehr HIER). Ihre Mutter (Literaturwissenschaftlerin) engagierte sich als Schriftstellerin für den Umweltschutz und speziell für die indigenen Völker. Gerade sie hat mich als Schriftstellerin inspiriert. Sie gab für ihr Engagement sogar ihre Akademikerlaufbahn auf (mehr HIER).

Von ihrem Vater (Zoologe und Genetiker) gibt es auch einen eindrücklichen Appell zum akuten Aussterben gefährdeter Tiere, zusammen mit anderen Wissenschaftlern. Man darf einfach nicht aufgeben, sich zu engagieren, jeder ist wichtig.

https://www.youtube.com/watch?v=OC6_bPw7yZo
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LynnLectis
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