KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Hier können Fragen rund um das Thema Ameisenhaltung gestellt werden.

Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Captainwex » Montag 1. Juni 2015, 18:48

Soo.
Nochmal eine kurze Frage zu Mehlwürmern:
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass als ich vor 2 Jahren Mehlwürmer verfüttert habe, diese nach 1-3 Stunden schwarz wurden. Das liegt wohl an den Verdauungsenzymen, die das Fleisch dann eben "verdaut".
Wie macht ihr das genau? Theoretisch sollt es ja funktionieren, die Würmer länger im heißen Wasser zu lassen, damit die Enzyme denaturieren. Werden dadurch aber nicht auch Nährstoffe zerstört?
Was habt ihr so für Tips :D

Danke!
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Antkönig » Montag 1. Juni 2015, 19:23

Hey Captainwex,
ich friere meine Mehlwürmer immer ein und taue diese bei Bedarf auf. Bis jetzt hat sich da nix verfärbt und die Würmer wurden auch ohne Probleme angenommen.

LG Antkönig
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Merkur » Montag 1. Juni 2015, 19:34

Die Schwarzfärbung kommt davon, dass die Verdauungsenzyme aus dem Darm den toten Mehlwurm von innen her "verdauen".
Schon durch kurzes Überbrühen werden diese Enzyme, es handelt sich ja um Proteine, Eiweißverbindungen, "denaturiert", d. h. dass die für die Enzymfunktion wichtige Struktur des Proteins zerstört wird.
Da gehen keinerlei Nährstoffe verloren, da ja die Proteinbausteine, Aminosäuren, komplett erhalten bleiben. Schließlich gehen für uns beim Kochen von Eiern oder Fleisch ja auch keine Nährstoffe verloren.
Dass im Darmtrakt eines Mehlwurms etwas "Ungutes" ist, zeigte mir eine Beobachtung an gefangen gehaltenen Kohlmeisen. Die für ein Forschungsprojekt bestimmten Tiere wurden u. a. mit lebenden Mehlwürmern gefüttert: Man konnte zusehen, wie sie einen Mehlwurm griffen, mit einem Fuß auf der Sitzstange festhielten, dann den Kopf abrissen, wobei der Darmtrakt mit heraus gezogen wurde. Der wurde mit heftigem Schnabelschwung zur Seite geschleudert (und blieb als unappetitliche Masse an den Käfigstäben hängen). - Der Mehlwurm wurde anschließend genüsslich geschluckt.

MfG,
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Trailandstreet » Montag 1. Juni 2015, 21:53

Demnach wäre abbrühen also eigentlich günstiger. Ich hab meine immer roh verfüttert.
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Captainwex » Dienstag 2. Juni 2015, 16:59

Update:
Ich habe eben einen Mehlwurm für 5 Sekunden unter dem heißen Wasser gehalten (aus dem Wasserkocher). Trotzdem verfärben sie sich noch schwarz. Vielleicht ist es ja besser, die Puppen zu verfüttern. Angeblich sollen da keine Verdauungsenzyme vorhanden sein (vorrausgesetzt, dass die Puppe alt genug ist).
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Merkur » Dienstag 2. Juni 2015, 17:26

@Captainwex:
Da alle Puppen von Insekten keine Nahrung aufnehmen, haben sie auch keine Verdauungsenzyme. Im Puppenstadium wird die gesamte innere Organisation umgebaut, wovon man von außen nichts sieht. Deshalb spricht man auch von "Puppenruhe". - Jedenfalls sind überbrühte Mehlkäferpuppen als Ameisenfutter bestens geeignet, und wenn man sie nach Brühen und kurzem Abtrocknen einfriert, sind sie für mehr als ein Jahr verwendbar (nach Bedarf einzeln aus dem Behälter entnommen).

MfG,
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Reber » Sonntag 14. Juni 2015, 23:31

Bezüglich der Diskussion hier stellt sich mir die Frage: Kann es sein, dass die ersten Arbeiterinnen des Jahres bei Formica (Serviformica) spp. - die ja ganz ohne Brut überwintern - kleiner ausfallen, als die folgenden Generationen und warum (nicht)?
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Trailandstreet » Mittwoch 17. Juni 2015, 09:37

Warum heißen Roßameisen eigentlich so?

Ich hab auch schon gegoogelt, hab da aber auch nichts finden können.
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Xeras » Donnerstag 23. Juli 2015, 13:27

Moin moin,

kann es sein dass die Serviformica sich schneller bewegen können als die Formica sensu stricto ?

MfG Xeras
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Merkur » Donnerstag 23. Juli 2015, 14:33

Hallo Xeras,

So einfach und allgemein lässt sich das kaum sagen! Es dürfte außer von der Temperatur auch von der „Motivation“ der Tiere abhängen, ob sie herumsuchen, zielstrebig auf einer Straße zu einem verlausten Baum eilen (Formica s. str.), rekrutieren etc..
Wissenschaftlich untersucht wurden vor allem Rekord-verdächtige Gattungen wie Cataglyphis. Auch die Größe der Einzeltiere sollte sich bemerkbar machen: Mit kürzeren Beinen macht man kleinere Schritte. ;)

MfG,
Merkur
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Trailandstreet » Donnerstag 23. Juli 2015, 14:35

ich habs zwar noch nicht gemessen, aber wenn ich die Serviformica so bei uns übers Pflaster oder den Asphalt rennen sehe, glaub ich es sofort. Es ist aber gut möglich, dass die Formica s str auf befestigtem und relativ glattem Untergrund mindestens genauso schnell sind. Waldboden ist ja doch strukturierter.
Wenn es recht warm ist, rennen die Serviformica aber schon wie verrückt.
Aufgund der Beinlänge müssten aber die F s str schneller sein. Die sind ja auch größer.

Eine gute Frage, aber wie testen wir das aus?
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Xeras » Donnerstag 23. Juli 2015, 15:22

Oha,

die Frage kam mir als ich beobachtete wie beide Arten nebeneinander auf einem Baum Kohlenhydrate abgefarmt haben, sich gegenüber aber feindlich benommen. Dabei hatte ich das Gefühl dass die F. s. str. massiver gebaut sind und die Serviformica graziler. Da hatte es den Anschein dass die graziler gebaute Art irgendwie wendiger und schneller ist und durchaus neben der aggressiven Formica s. str. ohne Gefahr mitlaufen kann.

MfG Xeras
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Trailandstreet » Freitag 24. Juli 2015, 08:14

Ich hab mich heut gefragt, wie sich das wohl verhält, mit der Anzahl der Gynen in einer polygynen Kolonie und der Volksstärke. Ist sie direkt proportional oder fahren die Gynen evtl ihre Legeleistung herunter, wenn sie merken, dass mehrere vorhanden sind?
Ich vermute aber schon, dass das wohl bei jeder Art verschieden ist.
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon ratti » Freitag 21. August 2015, 21:57

Habe heute einen Lasius flavus Schwarmflug beobachtet, der irgendwie komisch war.
Der Ort war eine trockene Wiese auf einem Friedhof am ehemaligen Mauerstreifen in Berlin. Wetter war warm bei ca 25° und keiner nennenswerten Bewölkung.
Die Uhrzeit war mit 19 Uhr ziemlich spät. Ich konnte 2 Nester in relativer Umgebung ausmachen, welche umrandet waren von anderen Kolonien. Vor allem Formica spec (eventuell rufibarbis) waren zu finden.
Ich finde die späte Uhrzeit merkwürdig. Aber was noch merkwürdiger war : es wirkte als könnten die Gynen nicht fliegen. Ich habe sie ca 1 Stunde beobachtet. Angefangen wie sie aus dem Nest gekommen sind und weiter wie sie über die Wiese gelaufen sind. Öfter habe ich Gynen gesehen die versucht haben los zu fliegen aber es hat nicht geklappt. Selbst wenn ich sie hoch genommen habe, sind sie quasi nur zu Boden gegleitet aber nicht wirklich geflogen.
Bei den Männchen habe ich einige fliegen sehen.
Kommt sowas vor? Kommt es vor, dass Geschlechtstiere nicht flugfähig sind? Lasius flavus werden doch auch im Flug und nicht am/im Nest begattet? Sollte ich eventuell morgen früh nochmal schauen ob ich auf der Wiese Tiere finde?
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Reber » Freitag 21. August 2015, 23:00

Ja, Lasius flavus machen einen Hochzeitsflug. Laut Seifert schwärmen die Tiere zwischen 16.00 und 18.00 Uhr. Die von deiner Kolonie haben wohlgrad nicht auf die Uhr geschaut. :D Vielleicht waren die flugfähigen Königinnen aber auch schon weg und die zurückgebliebenen haben tatsächlich irgendwie Probleme (verletzungen etc.) und können nicht fliegen?

Falls du morgen zum Ort des Geschehens zurückkerst ein Tipp: Lasius flavus gründen gerne in Pleometrose. Es lohnt sich, in der Nähe allfällige Mäusehügel vorsichtig zu verstreuen!
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Boro » Samstag 22. August 2015, 07:08

Das mit der Zeit kann schon hinkommen: Ich bin mir ziemlich sicher, dass SEIFERT die Zeit immer als wahre Sonnenzeit angibt, demnach war die beobachtete Zeitangabe 19:00 in der Sonnenzeit 18:00.
Was die Flugfähigkeit betrifft, so darf man nicht vergessen, dass diese Lasius-Gynen vergleichsweise schwere Brummer sind. Es gilt aber auch für viele andere Arten: Der Start der Weibchen erfolgt fast immer von erhöhten Positionen aus; ist nun das Gras etwa kurz geschnitten, haben die Gynen beim Abflug große Probleme. Die Männchen tun sich leichter, die sind besser flugfähig.
L.G.
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Trailandstreet » Samstag 22. August 2015, 07:44

Was mir auch beim letzten Schwarmflug aufgefallen ist, da schwärmten sie nämlich zusammen mit Lasius niger, sie werfen tendenziell erst später die Flügel ab. Welchen Grund das hat, ist mir auch ein Rätsel. Ich hab dort mehrere Gynen auf der Straße beobachtet. Die L. niger waren alle unbeflügelt auf Nestsuche, aber die L. flavus hatten sie noch alle, waren aber wohl auch alle auf Nestsuche.
Ich hab übrigens je eine mitgenommen, hätte gerne mehr, aber hatte kein Gefäß dabei. Beide Gynen haben Eier gelegt und die L. flavus hat die Flügel inzwischen abgeworfen.
Apropos schwere Brummer, was Boro noch angesprochen hat. Die L. niger hatten alle vergleichsweise längere Gaster als die L. flavus.
Die Hügelchen, haben die ca 4 cm Durchmesser, etwa 10-20 mm hoch und in der Mitte ein ca 3 mm Loch? So eins haben wir seit dem letzten Schwarmflug vor der Gartentür.
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Reber » Samstag 22. August 2015, 12:16

Trailandstreet hat geschrieben: Die Hügelchen, haben die ca 4 cm Durchmesser, etwa 10-20 mm hoch und in der Mitte ein ca 3 mm Loch? So eins haben wir seit dem letzten Schwarmflug vor der Gartentür.


Die Beschreibung passt m.E. eher zu einer Solitären Biene oder Wespe.

Ich meinte schon echte Hügel von (Schär)Mäusen. Die frisch aufgeworfene Erde scheint eine gewisse Anziehungskraft auf geschwärmte Lasius flavus Königinnen zu haben. Als Kind konnte ich beim Verteilen der Hügel auf Weiden oft mehre Gynen im gleichen Auswurf entdecken. Vermutlich können sie sich in der frischen Erde leichter Eingraben. Auf kaum gepflegten Weiden (oder Hängen) überwachsen solche Hügel in verlassenen Mäusenestern ja auch rasch und bliden eine Grundlage für die mancherorts typischen Bult-Nester der Ameisenart.
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon ratti » Samstag 22. August 2015, 14:33

So ich war heute nochmal da, konnte aber keine Spur der Lasius flavus entdecken. Da die Wiese in der vollen Sonne liegt, war es auch ziemlich warm. Frisch aufgeworfene Erde gibt es hier gar nicht. Ich vermute mal, dass das durch regelmäßige mähen (wenn es denn mal nicht so trocken ist) kommt. Ich habe also keine Ahnung was mit den Tieren passiert ist.
Ich war gestern dort übrigens 19-20 Uhr sprich wenn Seifert die Zeit "falsch" angibt, wäre es immer noch relativ spät, vor allem bin ich gegangen, weil es langsam dämmerte. Kann mir nicht vorstellen, dass da noch ein Schwarmflug möglich ist?
Selbst wenn die Gynen von einem erhöhten Platz geflogen sind, sind sie einfach relativ plump zu Boden gesegelt.
Übrigens bin ich immer wieder überrascht wie viele Kolonien es hier doch gibt. Vor allem auf der betreffenden Wiese gibt es unzählige Formica (ich vermute rufibarbis) Nester. Dazwischen sind immer wieder Lasius niger zu finden. Ein Stück weiter gibt es noch weitere, teils riesige Formica Kolonien (vermute hier aus der cinerea Gruppe). Tetramorium fehlen auch nicht und auch Solenopsis müsste es hier geben (nach denen habe ich gestern eigentlich gesucht, nachdem ich letztes Jahr hier eine Gyne der Art fand).
Ich war letztes Wochenende im Harz wandern und dort in der unmittelbaren Natur gab es m.E. bedeutend weniger Kolonien. Bin ich einfach nur zu Blöd die in der "Wildnis" zu finden, oder spielt der Mensch als indirekte Nahrungsquelle hier eine Rolle?

Darüber hinaus habe ich auf meinen Weg durch die Schönholzer Heide eben einen vermuteten Ausleger des Waldameisennestes, was ich seit Beginn des Jahres beobachte, entdeckt. Da es für Berlin keinen Landesverband der Ameisenschutzwarte gibt : wer kümmert sich um solche Nester? Werden diese Kartografiert? Kann man die irgendwo melden? Grade diese sind m.E. schützenswert, da hier doch relativ viel Menschenverkehr herrscht (der betreffende Bereich ist auch gut zugemüllt).

Meine letzte Frage : Ich habe mich vor geraumer Zeit beim Landesverband Brandenbrug der DASW angemeldet und auch einen Brief mit den Aufnahmeunterlagen zugeschickt bekommen. Diesen habe ich ausgefüllt und absichtlich auch erwähnt, dass ich Ameisen halte und mich für den Schutz der heimischen Arten einsetzen möchte. Bis jetzt kam keine Antwort (leider kann ich nicht nachprüfen wann ich den Brief versendet habe, aber mindestens 3 Monate dürften dann schon sein). Kommt da irgendeine Form der Rückmeldung ?
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Re: KFKA - Kurze Fragen, Kurze Antworten!

Beitragvon Merkur » Samstag 22. August 2015, 16:38

Keine "kurze Antwort", aber:

Hallo ratti,

Offiziell ist für Berlin die Brandenburgische ASW zuständig. http://ameisenschutzwarte.de/asw.php?ac ... w&verein=3
Vielleicht kannst Du mal den 2. Vorsitzenden anrufen, oder jemand anderen aus der Liste.
Manche Landesverbände bevorzugen die mündlich-telefonische Kommunikation, nach meiner Erfahrung. ;)

Zu den Lasius flavus:
„Selbst wenn die Gynen von einem erhöhten Platz geflogen sind, sind sie einfach relativ plump zu Boden gesegelt.“
Bei solchen ungewöhnlichen Beobachtungen kann es hilfreich sein, mal 3-4 der Tiere einzusammeln, in Alkohol einzulegen und mir zuzusenden. Es geht mit 70 % Alkohol, aber auch mit Brennspiritus, und notfalls mit einem 40 %igen Schnaps. :D
Oft genug lässt sich dann noch feststellen, was den Tieren fehlte. Als Alternative bleibt ja leider nur unbefriedigende Spekulation.

In Frage käme z.B. Befall mit Fadenwürmern, Brachypterie (zu kurze Flügel, http://antbase.org/ants/publications/9608/9608_0313.pdf) aus diesem Grund, Fliegenlarven, oder starker Befall mit phoretischen Milben.
So treten bei mir immer mal wieder von Milben stark befallene Holzbienen auf, die aus diesem Grund nicht fliegen können, s.Bild.
Xylocopa-Milben-03-web.jpg
Xylocopa violacea, flugunfähig dank Milbenbefall (die braune "Weste")
Bei der großen Anzahl von gründungswilligen Lasius-Königinnen ist eine solche Entnahme auf jeden Fall ethisch vertretbar, auch wenn es Ignoranten gibt, die sich über das Abtöten von Gynen zu Erkenntniszwecken („Wissenschaft“) immer wieder das Maul zerreißen.
Um von der Erfolgsquote von Gründerköniginnen eine Vorstellung zu vermitteln, habe ich diesen Beitrag verfasst:
viewtopic.php?f=11&t=578&hilit=Wie+viele+K%C3%B6niginnen+gr%C3%BCnden+erfolgreich

MfG,
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