Um möglichen Bedenken zum "Verbrauch" zahlreicher Ameisen für Forschungszwecke vorzubeugen: Das Sezieren auch von Ameisen ist vielfach notwendig, wenn es um die chemische Aufklärung bestimmter verhaltensrelevanter Drüsensekrete geht. Heute gibt es sicher empfindlichere Nachweismethoden als vor 20 Jahren, aber ganz kommt man nicht darum herum, einige Tiere zu opfern, wenn man wissen will, was "drin" ist, chemisch, oder auch "nur" morphologisch-anatomisch.
Als Beispiel füge ich hier Teile einer Arbeit (von 1995!) an, in der es uns gelang, das bei
Harpagoxenus sublaevis als Sexualpheromon dienende Sekret der Giftdrüsen zu analysieren. Zur Freude der Chemiker kamen dabei neue, bis dato nicht beschrieben Verbindungen heraus. In einer späteren Arbeit wurden die Verbindungen als „Leptothoracine“ bezeichnet. Eine ganz ähnliche Mischung von Verbindungen fand sich in den Wirtsarten
Leptothorax acervorum und
L. muscorum, sowie der ebenfalls bei
L. acervorum parasitierenden arbeiterlosen
Leptothorax goesswaldi.
Zur Freude der Chemiker kamen dabei neue, bis dato nicht beschrieben Verbindungen heraus. In einer späteren Arbeit wurden die Verbindungen als „Leptothoracine“ bezeichnet.
Die gesamte Arbeit ist nicht online bzw. nur gegen Bares an den Verlag erhältlich.
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... 597.f01t04

- Reder, Veith, Buschinger S. 73

- S. 74

- Zusammenfassung
Ich zeige nur die relevanten Teile. Wer sich für den weiteren Inhalt interessiert, kann von mir (über PN, Mailadresse angeben!) eine Kopie der ganzen Arbeit erhalten.
Eine weitere Publikation aus diesen Untersuchungen: R. Koob, Ch. Rudolph, H. J. Veith (1997): The Absolute Configuration of 3-Methylpyrrolidine Alkaloids from Poison Glands of Ants Leptothoracini (Myrmicinae)
Helv. Chim. Acta 1997, 80, 267-272.
MfG,
Merkur