Urin, Vogelkot und andere Leckerli für Ameisen

Eigentlich geht es in dem Beitrag im eusozial-Forum um Camponotus gigas und um Probleme bei deren Koloniegründung http://eusozial.de/viewtopic.php?f=26&t=2833%20.
In der Diskussion kommt aber die Frage auf, ob diese (und andere Ameisenarten) für ein gesundes Gedeihen spezielle Verbindungen in der Nahrung benötigen.
Erwähnt wird u. a. auch Vogelkot als Quelle für Mineralsalze, und dass solcher von Forschern auch ausdrücklich als Nahrungsbestandteil für C. gigas genannt wird.
Ohne hier große wissenschaftliche Ausführungen bringen zu wollen, möchte ich nur auf zwei Indizien verweisen, die Vogelkot und auch Säugetier-Urin als beliebte „Salz“- Quelle für Ameisen ausweisen.
1.) Im tropischen Regenwald von Südostasien ist es naturgemäß sehr schwierig, die Laufwege von Ameisen zu ihren Nestern zu verfolgen.
Ein Artikel im AWiki beschreibt, wie man die Wege der Wanderhirten (Dolichoderus cuspidatus) verfolgt hat, indem man ihnen kleine, mit Forscher-Urin getränkte Papierschnipsel angeboten hat. Sie tragen die auffälligen Schnipsel durch das Gestrüpp, so dass man erkennen kann, wohin die Tiere laufen.
"Video: (Die heimlichen Herrscher des Dschungels): Wurde 1990 in Malaysia, auf der Forschungsstation Ulu Gombak nahe Kuala Lumpur gedreht. Ich (A. Buschinger) war 1992 und 1998 je für ein paar Wochen dort. Was ein Wiedersehen für mich! Herr Dill, damals Doktorand bei U. Maschwitz aus Frankfurt, ist bei der Arbeit zu sehen, und auch Kurt Hirschel, der Kamermann aus Film # 2. Die "Wanderhirten" waren eine Neuentdeckung von U. Maschwitz. An meinem ersten Tag in Ulu Gombak (1992), morgens frisch eingeflogen und entsprechend groggy, schleppte mich Uli zu den Genting Highlands (die Hochhäuser auf den Bergen) um eine Kolonie der Wanderhirten Dolichoderus cuspidatus zu "besorgen". Sie wurden für einen weiteren Film (nicht hier in den 2 Videos) benötigt. Dort muss ich ziemlich blöd geschaut haben, als er life und in natura die Hilfsmittel für das Markieren der Ameisenstraßen präparierte: Urin-getränkte Papierschnipsel, wie im Film gezeigt!"
Aus:
Die Links im AWiki-Artikel führen leider nur zu einer Liste von Filmen, die „Ryk-Videos“, die der User „Attafive“ 2004 im alten Ameisenforum mal zusammengestellt und angeboten hatte:
http://www.ameisenforum.de/80163-post1.html
Hier gibt es Inhaltsangaben zu den enthaltenen Filmen:
http://ameisenforum.de/80740-post34.html
2.) Auch europäische Ameisen sind scharf z.B. auf Vogelkot:
Zwar scheinen die Bandwurm-Zwischenwirte aus den Gattungen Leptothorax und Temnothorax (häufig: T. nylanderi!) bevorzugt die proteinreichen Uterusteile des Bandwurms aus dem Vogelkot zu pulen um damit ihre Larven zu füttern (wobei auch Bandwurmeier mit verfüttert werden), aber sie dürften gewohnheitsmäßig auch den Vogelkot wegen der darin enthaltenen Mineralien aufsuchen.
Sind Vogelkot und Urin notwendige Bestandteile der Ameisen-Diät?
Bei Fütterung allein mit Insekten und Honigwasser wird allerdings der Mineralienbedarf vieler einheimischer Ameisenarten offenbar voll gedeckt, auch ohne Zugabe von Urin oder Vogelkot. Anders wäre es uns nicht möglich gewesen, zahlreiche Arten bei ausschließlich dieser Diät über Jahre zu halten und über Generationen zu züchten.
Bei „schwierigen“ Arten mag es dennoch einen Versuch wert sein, mal mit Vogelkot zu experimentieren.
MfG
Merkur
In der Diskussion kommt aber die Frage auf, ob diese (und andere Ameisenarten) für ein gesundes Gedeihen spezielle Verbindungen in der Nahrung benötigen.
Erwähnt wird u. a. auch Vogelkot als Quelle für Mineralsalze, und dass solcher von Forschern auch ausdrücklich als Nahrungsbestandteil für C. gigas genannt wird.
Ohne hier große wissenschaftliche Ausführungen bringen zu wollen, möchte ich nur auf zwei Indizien verweisen, die Vogelkot und auch Säugetier-Urin als beliebte „Salz“- Quelle für Ameisen ausweisen.
1.) Im tropischen Regenwald von Südostasien ist es naturgemäß sehr schwierig, die Laufwege von Ameisen zu ihren Nestern zu verfolgen.
Ein Artikel im AWiki beschreibt, wie man die Wege der Wanderhirten (Dolichoderus cuspidatus) verfolgt hat, indem man ihnen kleine, mit Forscher-Urin getränkte Papierschnipsel angeboten hat. Sie tragen die auffälligen Schnipsel durch das Gestrüpp, so dass man erkennen kann, wohin die Tiere laufen.
"Video: (Die heimlichen Herrscher des Dschungels): Wurde 1990 in Malaysia, auf der Forschungsstation Ulu Gombak nahe Kuala Lumpur gedreht. Ich (A. Buschinger) war 1992 und 1998 je für ein paar Wochen dort. Was ein Wiedersehen für mich! Herr Dill, damals Doktorand bei U. Maschwitz aus Frankfurt, ist bei der Arbeit zu sehen, und auch Kurt Hirschel, der Kamermann aus Film # 2. Die "Wanderhirten" waren eine Neuentdeckung von U. Maschwitz. An meinem ersten Tag in Ulu Gombak (1992), morgens frisch eingeflogen und entsprechend groggy, schleppte mich Uli zu den Genting Highlands (die Hochhäuser auf den Bergen) um eine Kolonie der Wanderhirten Dolichoderus cuspidatus zu "besorgen". Sie wurden für einen weiteren Film (nicht hier in den 2 Videos) benötigt. Dort muss ich ziemlich blöd geschaut haben, als er life und in natura die Hilfsmittel für das Markieren der Ameisenstraßen präparierte: Urin-getränkte Papierschnipsel, wie im Film gezeigt!"
Aus:
Die Links im AWiki-Artikel führen leider nur zu einer Liste von Filmen, die „Ryk-Videos“, die der User „Attafive“ 2004 im alten Ameisenforum mal zusammengestellt und angeboten hatte:
http://www.ameisenforum.de/80163-post1.html
Hier gibt es Inhaltsangaben zu den enthaltenen Filmen:
http://ameisenforum.de/80740-post34.html
2.) Auch europäische Ameisen sind scharf z.B. auf Vogelkot:
Zwar scheinen die Bandwurm-Zwischenwirte aus den Gattungen Leptothorax und Temnothorax (häufig: T. nylanderi!) bevorzugt die proteinreichen Uterusteile des Bandwurms aus dem Vogelkot zu pulen um damit ihre Larven zu füttern (wobei auch Bandwurmeier mit verfüttert werden), aber sie dürften gewohnheitsmäßig auch den Vogelkot wegen der darin enthaltenen Mineralien aufsuchen.
Sind Vogelkot und Urin notwendige Bestandteile der Ameisen-Diät?
Bei Fütterung allein mit Insekten und Honigwasser wird allerdings der Mineralienbedarf vieler einheimischer Ameisenarten offenbar voll gedeckt, auch ohne Zugabe von Urin oder Vogelkot. Anders wäre es uns nicht möglich gewesen, zahlreiche Arten bei ausschließlich dieser Diät über Jahre zu halten und über Generationen zu züchten.
Bei „schwierigen“ Arten mag es dennoch einen Versuch wert sein, mal mit Vogelkot zu experimentieren.
MfG
Merkur