Hallo Xeras,
Möglicherweise verstehe ich Deine Frage nicht so recht! Auf jeden Fall ist das Thema sehr komplex und daher eigentlich nicht in KFKA zu beantworten.
Gewiss spielen die Ovarien der Königin in dem ganzen Komplex der jahreszyklischen Entwicklung einer Kolonie eine Rolle. Aber sie sind eben nur
ein Glied in dem Ganzen.
Mehr lässt sich dem AWiki entnehmen:
http://ameisenwiki.de/index.php/K%C3%B6 ... _Ovariolen Nehmen wir dieses Bild:

- aus: http://ameisenwiki.de/index.php/Datei:Ovar_Tunif.jpg
Im schmalen Beginn der Eischläuche entstehen fortlaufend Eizellen (und Nährzellen). Während die Eizelle im Eischlauch abwärts wandert, wächst sie. Dazu muss sie Dotterproteine einlagern. Diese (bzw. deren Vorstufen) nimmt die Königin mit der Nahrung auf. Arbeiterinnen synthetisieren Dotterprotein-Vorstufen und geben sie über Drüsensekrete (oder als Nähreier) an die Königin. Damit Arbeiterinnen solche Proteine synthetisieren können, müssen sie proteinhaltige Nahrung aufnehmen. Um sie verdauen zu können, muss die Temperatur entsprechend sein, dass überhaupt Stoffwechsel stattfinden kann.
Auch Larven brauchen Proteine, zum Teil sogar solche, die von Arbeiterinnen synthetisiert werden. Sie stehen also m. o. w. in „Konkurrenz“ zu der Königin. Andererseits verdauen Larven Rohfutter und geben ihrerseits daraus synthetisierte Futtersekrete an die Arbeiterinnen. Usw.
Nun kommt der Jahreszyklus hinzu: Eier überstehen nicht den Winter (bei mitteleuropäischen Arten). Sie zu spät im Jahr zu produzieren, wäre Verschwendung. Also sind im Laufe der Evolution Mechanismen entwickelt worden, die das verhindern: Die ganze Kette der Vorgänge, die zur Produktion von Eiern führt, wird rechtzeitig beendet. Ohne den Zustrom von Dotterproteinen können die Ovarien keine reifen Eier liefern. … Ohne Beute im Freiland (Winter!) können die Arbeiterinnen keine Vorstufen produzieren.
Woher „wissen“ die Ameisen, wann im Sommer/Herbstes Zeit ist, die Brutproduktion zu beenden?
Die beste Hypothese ist, dass nach Produktion einer gewissen Brutmenge, Auftauchen von Jungarbeiterinnen (und evtl. Geschlechtstieren), das „Jahressoll“ erfüllt ist. Abhängig vom Temperaturverlauf seit der letzten Winterruhe ist das früher oder später erreicht. Zu frühes Auswintern, permanente Haltung in optimalen Temp.- und Futterbedingungen (ohne die kalten, nahrungsarmen Schlechtwetterperioden im Freiland!) führen dazu, dass das Jahressoll zu früh erfüllt ist. Die Kolonien werden inaktiv und bereiten sich auf den Winter vor, auch wenn es draußen noch Hochsommer ist!
Ja, es ist kompliziert, und wenn man noch biochemische Details, Hormon- und Pheromonfaktoren einbauen würde, wär’s ein Lehrbuch-Kapitel…..
MfG,
Merkur