Lasius niger gründet claustral. Ein solches Gründungsvolk enthält zu Winterbeginn neben der Königin einige (bis gegen 20) kleine Arbeiterinnen (Pygmäen) und ein Häufchen Larven. So geht es in die Winterruhe, und im Frühjahr beginnen die Arbeiterinnen die überwinterten Larven anzufüttern. Bald setzt dann auch die Eiablage der Königin ein, aber die ersten (schon größeren) Arbeiterinnen entstehen eben aus den überwinterten Larven viel rascher als aus den neu gelegten Eiern.
Wenn aber, wie in einem Ameisenforum am 23. Feb. 2020 berichtet wurde, ein wenige Tage zuvor vom Händler oder Verkäufer geliefertes Völkchen keinerlei Brut enthält, ist definitiv etwas falsch gelaufen!
An der Größe der Arbeiterinnen könnte man erkennen, ob es sich um Pygmäen handelt, also die erste Brut der Königin. Sind die Arbeiterinnen zu groß, könnten der evtl. unbegatteten Königin im Herbst Puppen zugesetzt worden sein („Pushen“ genannt). Aber das geht aus dem Thread nicht hervor. Dass die Gyne noch mit der Eiablage beginnen wird, kann man nur hoffen.
Erfahrene Halter, die es in jenem Forum gibt, hätten dazu raten können, dass der Käufer das Völkchen umgehend an den Verkäufer zurücksendet. Wozu er jedes Recht hätte.
Doch stattdessen werden Geduld und Ruhe für die Ameisen empfohlen, sowie Fütterungstipps gegeben.

Man darf gespannt sein, ob das noch was wird. Ein Start mit einem kompletten Gründungsvolk dürfte jedenfalls besser verlaufen und mit weniger Sorgen verbunden sein!
MfG,
Merkur