Waldkunstpfad Darmstadt 2018

Nachdem das Rätsel auf ein so interessiertes Echo gestoßen ist, will ich Euch noch etwas mehr von unserer Wanderung über den „Internationalen Waldkunstpfad“ am So, 21.10.2018 berichten.
Die Veranstaltung des Vereins für Waldkunst e. V. läuft alle zwei Jahre, jetzt zum 9. Mal. Künstler aus aller Welt beteiligen sich, jeweils zu einem bestimmten Thema. Diesmal war es „Kunst Ökologie“ (Programm)
In dem aufgelockerten, stadtnahen und gut besuchten Waldgebiet sind die Werke entlang eines ca. 2,5 km langen Weges verteilt. Es ist immer interessant zu sehen, welche Gedanken sich Künstler zu einem Thema machen und wie sie diese in (mehr oder weniger vergängliche) Installationen umsetzen. Manchmal zum Schmunzeln, wenn z. B. die „Natur“ nicht so mitspielt wie erhofft, aber immer auch zum Nachdenken anregend. - Ich habe darüber in früheren Jahren bereits mehrfach berichtet: Im DASW-Forum 2006, im AP 2014, und 2016. Immer wieder mal kommen auch Ameisen vor, gelegentlich auffällig, heuer eher verhalten mit nur einem Individuum.
Ein paar Eindrücke habe ich gestern festgehalten:
Das Wald-Weite-Web
Leider hat der trockene Sommer dem Web nicht gut getan. Pilzernte und Genuss blieben aus. Aber vielleicht wird‘s noch in den nächsten Jahren?
Magnetfeld
Sie sehen zwar nicht so aus wie ein Kreiselkompass, blinken Dich aber doch irgendwie an.
Die Gebilde sind nur etwas größer als ein Daumennagel.
Das Mondschiff
Das rätselhafte Ensemble aus diesem Post soll also eine Art Gebetsschiff für die Ökologie darstellen. Mir drängt sich eine Assoziation zu den Bestrebungen der Raumfahrt auf: Man liest ja viel darüber, dass „die Menschheit“ sich im Weltraum ausbreiten, andere Planeten besiedeln soll, vor allem, wenn sie ihren Heimatplaneten unbewohnbar gemacht hat. Ob nicht so manches Raumschiff, endlich am Ziel angekommen, dann dort als Wrack mit ein paar trockenen Knochen von der vergeblichen Mühe zeugen wird? (Falls wirklich mal Zeugen dorthin kommen).
Ich habe mich vergeblich bemüht, das Skelett einer Art zuzuordnen. Vielleicht ein Potpourri aus dem Schlachthof? Das Rentiergeweih rechts war gut verankert (mit Moniereisen). Die Schneckenhäuser sind eventuell einem Kunstsammler der etwas anderen Art zum Opfer gefallen; die Abwurfstangen von Reh und Hirsch werden wohl bald wegen ihres Salzgehaltes von Waldmäusen etc. zerkleinert. Bei Sotheby's wird man keines der Werke ersteigern können: Ihre Lebensdauer ist auf allenfalls fünf bis zehn Jahre begrenzt. Viele der Exponate früherer Jahre wurden bereits abgeräumt oder sind fast spurlos zerfallen.
Die Talüberquerung
Fast schon Lehrbuch-Charakter hat diese Installation, mit sehr viel Text über das Recycling in der Natur; ich musste die Aufnahme teilen. Die beiden Künstler sind ausgebildete Biologen.
Buchenstämme überqueren den kleinen Bach, der dann einen Tümpel vor dem Goethefelsen speist. Die Holzstapel enthalten Äste in unterschiedlichen Stadien der Zersetzung. An den Hölzern sind Täfelchen mit Fotos verschiedener am und im Totholz lebender Tierchen verschraubt, dabei auch die hier gezeigte Ameise.
Der Waldkunstpfad ist immer einen Spaziergang wert; längst nicht alles habe ich hier gezeigt. Aber die Werke verbleiben ja am Ort. Ein Museum der anderen Art!
Weitere Informationen hier und hier.
MfG,
Merkur
Die Veranstaltung des Vereins für Waldkunst e. V. läuft alle zwei Jahre, jetzt zum 9. Mal. Künstler aus aller Welt beteiligen sich, jeweils zu einem bestimmten Thema. Diesmal war es „Kunst Ökologie“ (Programm)
In dem aufgelockerten, stadtnahen und gut besuchten Waldgebiet sind die Werke entlang eines ca. 2,5 km langen Weges verteilt. Es ist immer interessant zu sehen, welche Gedanken sich Künstler zu einem Thema machen und wie sie diese in (mehr oder weniger vergängliche) Installationen umsetzen. Manchmal zum Schmunzeln, wenn z. B. die „Natur“ nicht so mitspielt wie erhofft, aber immer auch zum Nachdenken anregend. - Ich habe darüber in früheren Jahren bereits mehrfach berichtet: Im DASW-Forum 2006, im AP 2014, und 2016. Immer wieder mal kommen auch Ameisen vor, gelegentlich auffällig, heuer eher verhalten mit nur einem Individuum.
Ein paar Eindrücke habe ich gestern festgehalten:
Das Wald-Weite-Web
Leider hat der trockene Sommer dem Web nicht gut getan. Pilzernte und Genuss blieben aus. Aber vielleicht wird‘s noch in den nächsten Jahren?
Magnetfeld
Sie sehen zwar nicht so aus wie ein Kreiselkompass, blinken Dich aber doch irgendwie an.
Die Gebilde sind nur etwas größer als ein Daumennagel.
Das Mondschiff
Das rätselhafte Ensemble aus diesem Post soll also eine Art Gebetsschiff für die Ökologie darstellen. Mir drängt sich eine Assoziation zu den Bestrebungen der Raumfahrt auf: Man liest ja viel darüber, dass „die Menschheit“ sich im Weltraum ausbreiten, andere Planeten besiedeln soll, vor allem, wenn sie ihren Heimatplaneten unbewohnbar gemacht hat. Ob nicht so manches Raumschiff, endlich am Ziel angekommen, dann dort als Wrack mit ein paar trockenen Knochen von der vergeblichen Mühe zeugen wird? (Falls wirklich mal Zeugen dorthin kommen).
Ich habe mich vergeblich bemüht, das Skelett einer Art zuzuordnen. Vielleicht ein Potpourri aus dem Schlachthof? Das Rentiergeweih rechts war gut verankert (mit Moniereisen). Die Schneckenhäuser sind eventuell einem Kunstsammler der etwas anderen Art zum Opfer gefallen; die Abwurfstangen von Reh und Hirsch werden wohl bald wegen ihres Salzgehaltes von Waldmäusen etc. zerkleinert. Bei Sotheby's wird man keines der Werke ersteigern können: Ihre Lebensdauer ist auf allenfalls fünf bis zehn Jahre begrenzt. Viele der Exponate früherer Jahre wurden bereits abgeräumt oder sind fast spurlos zerfallen.
Die Talüberquerung
Fast schon Lehrbuch-Charakter hat diese Installation, mit sehr viel Text über das Recycling in der Natur; ich musste die Aufnahme teilen. Die beiden Künstler sind ausgebildete Biologen.
Buchenstämme überqueren den kleinen Bach, der dann einen Tümpel vor dem Goethefelsen speist. Die Holzstapel enthalten Äste in unterschiedlichen Stadien der Zersetzung. An den Hölzern sind Täfelchen mit Fotos verschiedener am und im Totholz lebender Tierchen verschraubt, dabei auch die hier gezeigte Ameise.
Der Waldkunstpfad ist immer einen Spaziergang wert; längst nicht alles habe ich hier gezeigt. Aber die Werke verbleiben ja am Ort. Ein Museum der anderen Art!
Weitere Informationen hier und hier.
MfG,
Merkur