Temperaturwechsel notwendig?

Wieder einmal wird das Thema angesprochen: Sind tagesperiodische Wechseltemperaturen "Unfug", oder doch nützlich?
https://www.ameisenforum.de/anfanger-fr ... ml#p419751
Ich kann mich immer nur wundern, mit welcher Großzügigkeit manche User wissenschaftliche Erkenntnisse über Bord werfen, ja schlichtweg für Unfug erklären.
User hat wohl niemals einen Temperaturfühler in ein Temnothorax-Nest gesteckt und die Messwerte über Wochen und Monate registriert; glaubt aber „darüber streiten zu können, wie hoch die Temperaturschwankungen ausfallen“.
Sicher sind „die Temnothorax-Haltungsberichte eher überschaubar“. Doch gibt es wissenschaftliche Arbeiten zu dem Thema!
Der Temperaturgang in einem Baumstumpf (wie tief darin gemessen? Quelle?) ist gewiss anders als in einem frei am Boden liegenden Zweig von Bleistiftformat (Temnothorax nylanderi), hoch oben in einem kahlen Baum (T. affinis) oder unter einem 3 mm dünnen Steinplättchen in einer Trockenmauer, wo es mehrere andere Temnothorax-Arten gibt.
Wenn man die Ameisen natürlich innerhalb einiger Monate zu Tode gehalten hat, kann man über die Auswirkungen unnatürlich konstanter Temperaturen über Jahre hinweg nichts wissen.
Vieles zum Thema ist in den Foren zu lesen, oder im Ameisenwiki:
https://ameisenwiki.de/index.php/Temper ... _der_Arena
https://ameisenwiki.de/index.php/Winterruhe
viewtopic.php?f=23&t=1930#p17004 :
Auf die Bedeutung tagesperiodischer Wechseltemperaturen habe ich vielfach hingewiesen, u. a. hier: Buschinger, A. (1973): The Role of Daily Temperature Rhythms in Brood Development of Ants of the Tribe Leptothoracini (Hymenoptera; Formicidae). In: Effects of Temperature on Ectothermic Organisms. Ed.: W. Wieser, 229-232, 1973, Springer Berlin-Heidelberg-New York.
„Trau, schau, wem!“ So sagt der Volksmund; Wiktionary: „schenke niemandem leichtfertig Vertrauen!“ Eine leichtfertig geäußerte „Meinung“, oder wiss. belegte Fakten, was ist wohl vertrauenswürdiger?
MfG,
Merkur
https://www.ameisenforum.de/anfanger-fr ... ml#p419751
(Farbige Hervorhebung durch mich, Merkur)Was den Temperaturunterschied angeht gehen die Meinungen auseinander. Es gibt Leute, die halten alle ihre Ameisen mit Temperaturwechseln (meiner Meinung nach Unfug, es gibt Studien zu Camponotus in einem umgefallenen Baumstumpf, bei dem Messungen ergaben dass trotz Umgebungstemperaturschwankungen von bis zu 30°C die Nesttemperatur um maximal 3°C schwankte) - im Falle von Temnothorax kann man aber davon ausgehen, dass sie aufgrund kleiner offener Nest tatsächlich Temperaturschwankungen ausgesetzt sind (wie hoch die im Normalfall ausfallen darüber kann man sich aber auch streiten, eine Laubschicht isoliert nachts doch erstaunlich gut und wenn die Ameisen zusätzlich noch in einem Holzstück sitzen, dann dürfte sich das ganze doch sehr in Grenzen halten).
Ich hab bisher zumindest keinen Haltungsbericht bei dem sich ein Nichtvorhandensein täglicher Temperaturschwankungen negativ auf die Kolonie ausgewirkt hat, allerdings die die Temnothorax-Haltungsberichte auch eher überschaubar (sind halt Liebhaberameisen).
Ich kann mich immer nur wundern, mit welcher Großzügigkeit manche User wissenschaftliche Erkenntnisse über Bord werfen, ja schlichtweg für Unfug erklären.
User hat wohl niemals einen Temperaturfühler in ein Temnothorax-Nest gesteckt und die Messwerte über Wochen und Monate registriert; glaubt aber „darüber streiten zu können, wie hoch die Temperaturschwankungen ausfallen“.
Sicher sind „die Temnothorax-Haltungsberichte eher überschaubar“. Doch gibt es wissenschaftliche Arbeiten zu dem Thema!
Der Temperaturgang in einem Baumstumpf (wie tief darin gemessen? Quelle?) ist gewiss anders als in einem frei am Boden liegenden Zweig von Bleistiftformat (Temnothorax nylanderi), hoch oben in einem kahlen Baum (T. affinis) oder unter einem 3 mm dünnen Steinplättchen in einer Trockenmauer, wo es mehrere andere Temnothorax-Arten gibt.
Wenn man die Ameisen natürlich innerhalb einiger Monate zu Tode gehalten hat, kann man über die Auswirkungen unnatürlich konstanter Temperaturen über Jahre hinweg nichts wissen.
Vieles zum Thema ist in den Foren zu lesen, oder im Ameisenwiki:
https://ameisenwiki.de/index.php/Temper ... _der_Arena
https://ameisenwiki.de/index.php/Winterruhe
viewtopic.php?f=23&t=1930#p17004 :
Auf die Bedeutung tagesperiodischer Wechseltemperaturen habe ich vielfach hingewiesen, u. a. hier: Buschinger, A. (1973): The Role of Daily Temperature Rhythms in Brood Development of Ants of the Tribe Leptothoracini (Hymenoptera; Formicidae). In: Effects of Temperature on Ectothermic Organisms. Ed.: W. Wieser, 229-232, 1973, Springer Berlin-Heidelberg-New York.
Mit entsprechend verschobenen Tagestemperaturzyklen konnte ich bei etlichen Arten z. B. den Zeitraum der täglichen Sexualaktivität von Geschlechtstieren beliebig verschieben, unabhängig vom Lichtrhythmus. In den Foren und im Awiki ist nur wenig dazu zu finden, aber: viewtopic.php?f=11&t=358#p12197
Zwar habe ich nie über circadiane Rhythmik bei Ameisen gearbeitet, dafür aber Einiges über Jahreszyklen und deren Steuerung herausgefunden. Im Bereich der Tagesperiodik des Sexualverhaltens war ich darauf gestoßen, dass hier Temperaturrhythmen als Zeitgeber viel bedeutender sind als Lichtrhythmen! Das war mir wichtig für die Zucht von bestimmten Ameisenarten (Tribus Formicoxenini, züchtbare Sozialparasiten, ehemalige Gattungen Doronomyrmex, Myrmoxenus, Chalepoxenus u.a.). Einerseits konnte ich so z. B. bei dem Sklavenhalter Harpagoxenus sublaevis die Sexualaktivität von abends ca. 20-22:00 in die „Dienstzeit“ vorziehen, andererseits z. B. Arten verkreuzen, die unter Freilandbedingungen um ein paar Stunden versetzt ihr Locksterzeln zeigten (es sind Arten mit „ground swarming“).
„Trau, schau, wem!“ So sagt der Volksmund; Wiktionary: „schenke niemandem leichtfertig Vertrauen!“ Eine leichtfertig geäußerte „Meinung“, oder wiss. belegte Fakten, was ist wohl vertrauenswürdiger?
MfG,
Merkur