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Hallo an alle,

ich habe drei Manica rubida-Gynen gefangen, die alle in der Gründungsphase sind. Eine davon scheine ich bei der Futtersuche eingefangen zu haben, zumindest war sie immer auf der Suche nach etwas, versuchte auszubrechen und nahm das Nest (RG) erst sehr spät an. Mittlerweile hat diese Eier gelegt. Sie hatte sich lediglich einmal in der Watte verfangen und reagierte nach meiner Befreiung eine Zeit lang sehr empfindlich auf Störungen. Auch das hat sich mittlerweile wieder gelegt. Eine andere hat bereits Larven und es scheint ihr gutzugehen.

Sorgen bereitet mir die dritte: Sie wird unter denselben Parametern gehalten wie die anderen beiden, die drei Tupperboxen stehen direkt nebeneinander, sie werden gleichzeitig mit Wasser und Zuckerwasser/Honigwasser gefüttert, keine Watte ist ausgelaufen und sie befinden sich auch alle die meiste Zeit im Nest. Sie jedoch hat nun fast ihre ganze Brut vertrocknen lassen, ein Ei klebt sogar außen am RG. Ihre Bewegungsmuster sind ebenfalls sehr sonderbar. Siehe auch das Video. Manchmal scheint sie ihre Beine nach oben durchzustrecken. Woran kann es liegen? Da ich zwei weitere Gynen habe, bin ich nicht verzweifelt, aber mich würde interessieren, womit man sich das erklären kann. Hat jemand eine Vermutung? Milbenbefall ist natürlich nicht auszuschließen, habe Futtertiere meist nicht abgebrüht, es handelte sich um Fliegen. Nur einmal habe ich Cataglyphis nodus-Männchen verfüttert, diese wurden abgebrüht. Erkennbar ist jedoch meiner Meinung nach nichts. Ideen?

Ich kann auch nur spekulieren. Für mich wirkt es im Video so, als würde die Gyne einen nicht vertrauten "Geruch" oder eine neue Umgebung wahrnehmen. Wie wenn die Fühler oder die Beine mit etwas ungewohntem oder klebrigen in Kontakt gekommen wären oder etwas am Reagenzglas geändert wurde und sie sich nicht vorwärts traut...

Kannst du noch etwas mehr zu den Haltungsbedingungen sagen? Könnte es sein, dass der Wattestopfen zu dick ist (Brut sollte im RG nicht vertrocknen). Hast du Futter (z.B. fremde Ameisenmännchen) direkt ins Reagenzglas gegeben? Wurde mit fremder Brut gepusht? Verdunkelst du das Nest? Woraus besteht der Untergrund in der Arena und wo hast du ihn her? Könnte die Gyne in der Arena in Zucker-/Honigwasser (ge)fallen (sein)?

Hallo Reber,

danke für deine Antwort. An und für sich hat sich bei dieser Gyne nichts verändert. Sie wird unter den gleichen Parametern wie die beiden anderen gehalten, ich denke auch nicht, dass das RG schlechter präpariert war. Nur ein Unterschied fällt mir jetzt ein: Das Zuckerwasser wurde nicht in einem Plastikschälchen, sondern auf Alufolie gereicht. Allerdings immer in Form von getränkter Watte, um Ertrinken vorzubeugen. Das abgebrühte C. nodus-Männchen wurde vor das RG gelegt, so wie eigentlich alles an Futter.

Das Nest ist sicher nicht stockdunkel, aber mit einem Bogen Alufolie abgedunkelt. Der Untergrund besteht aus Erde, die ich einfach in der Nähe des Fundortes (wenige km) mitgenommen habe. Dies trifft allerdings auch auf die beiden anderen Gynen zu, die keine Probleme zu haben scheinen.

Auffällig war, dass die Problemgyne bereits seit längerer Zeit ihre Eier nicht mehr als Paket gelagert hatte, sondern diese verstreut im RG lagen.

Ich habe nun ein zweites RG angeboten. Eingang mit Watte verschlossen, durch ein Stück Strohhalm kann sie eintreten, so wie auch zuvor. Aus dem alten habe ich sie etwas unsaft geschüttelt, da es keine Anzeichen gab, dass sie es verlassen könnte. [Edit: Warum ich das gemacht habe? Ich weiß es selbst nicht, ich hätte natürlich warten können. Die Tatsache, dass ich ihr offensichtlich so hilflos beim Sterben zusehen muss, hat mich vielleicht zu etwas übereilten Handlungen bewogen...] Ihre Bewegungen sind tatsächlich sehr krankhaft. Es sah allerdings so aus, als würde sie versuchen, das Wasser im kleinen Schälchen zu erreichen, jedoch hatte sie Schwierigkeiten damit, da sie immer wieder nach unten fiel. Siehe auch das Video, besonders der Schluss:

UPDATE:

Da die Gyne die ganze Nacht am Rücken lag und nicht mehr vom Fleck kam, habe ich ihr kurzes, leidvolles Leben vorzeitig durch heißes Wasser beendet. RIP.

Schade, aber Manica rubida ist in der Gründung wirklich heikel und es kommt oft vor, dass es die Gynen in der Haltung nicht bis zu den ersten Arbeiterinnen schaffen.
Wünsche dir viel Erfolg mit den anderen beiden Tieren!

Ja, eine unserer Gynen hat schon einiges an Larven, die viel Hunger zu haben scheinen. Mehrere Fruchtfliegen und eine größere wurden heute eingetragen. Danke für deine Antworten!

Die verstorbene Gyne hat ein würdiges Begräbnis bekommen: (musste irgendwie sein ^^)