Die
"Dehnungsstreifen" entstehen, wenn die Ameise den Kropf voll hat (der liegt in der Gaster), oder wenn sie viel Fett eingelagert hat. Dann weichen die dunklen Sklerite (Hartteile des Exoskeletts) auseinander und sind nur noch durch die dünnen, durchsichtigen Membranen zwischen den Skleritplatten verbunden. Dann ist der helle Inhalt der Gaster sichtbar (nach Aufnahme gefärbten Honigs z. B. scheint dann die Farbe durch). Bei wenig gefülltem Kropf bzw. wenig Fettkörper schieben sich die ganzen Hinterleibssklerite wieder ineinander (teleskopartig), so dass die dünnen Membranen verdeckt werden.
Vgl. die "Honigtöpfe" von
Myrmecocystus. Auch bei Königinnen mit sehr aktiven Ovarien ist der Effekt gut zu beobachten (Bild).
Für eine Bestimmung sind die Dehnungsstreifen also nicht geeignet!

- Anergates atratulus Königin
Das ist eine in voller Legetätigkeit begriffene Königin der parasitischen
Anergates atratulus (modisch:
Tetramorium atratulum). Die dunklen Sklerite scheinen auf den gedehnten Intersegmental-Membranen zu "schwimmen". Auch zwischen den Tergiten (dorsale Skleritplatten) und den Sterniten (ventral, im Bild nicht sichtbar) spannt sich eine breite Membran, um die Ausdehnung der Gaster zu ermöglichen.

- Anergates fertile Königin, schwärmende Gyne, Männchen
Hier nochmals oben eine fertile Königin, unten links ein schwärmendes Jungweibchen und rechts daneben das für die Art charakteristische "pupoide" Männchen, das seltsam unreif wirkt, aber voll funktionsfähig ist.
MfG,
Merkur