Wenn man gleichzeitig verhindern will, dass die Ameisen in den Erdboden einziehen - weil so die Beobachtungsmöglichkeiten für das Nest-Innenleben wegfallen - steht man allerdings vor der Herausforderung. Üblicherweise besteht das Bodensubstrat für Pflanzen in Tropen-Terrarien aus Kokos- oder Torfe-Erde. Weil die meisten Pflanzen aber nicht mit Staunässe (stehendes Wasser, dass zu einem sumpfigen Boden führt) zurechtkommen, wird unter der Erdschicht noch eine Drainage z. B. mit Blähton-Kugeln, Ton-Granulat oder Kies eingerichtet. Das Wasser läuft, bzw. sickert durch die Erde in die Drainageschicht ab, während die Pflanzen in der feuchten Erde wurzeln. Damit die Erdschicht und die Drainageschicht sich nicht vermischen, kommt dazwischen noch Trennmaterial zu Einsatz. Zum Beispiel eine Schicht Filtermatte (besser als Filterwatte), eine Kunststoff-Gaze oder ein Vlies (im Fachhandel werden spezielle Trennvliese für Drainagen angeboten).
Hydrokultur bietet die Möglichkeit den Erdboden ganz wezulassen. Als Bodensubstrat wird Blähton oder Kies verwendet, welche den meisten Ameisen keine Gelegenheit für den Nestbau bieten. Diese Einrichtungsart eignet sich für praktisch alle Ameisen die kein wirklich trockenes Klima in der Arena benötigen. Sie kann problemlos bei einheimischen Ameisen und auch bei vielen tropischen Arten angewendet werden.
Bei wenig oder trockenem Bodengrund kann auf den «Reagenzglas-Topf» zurückgegriffen werden. Beides will ich euch hier kurz vorstellen:
Hydrokultur ist eine Methode Pflanzen ohne Erdreich, in wassergefüllten Behältern zu ziehen. Meistens kommt ein «Stützsubstrat» zum Einsatz. Also Blähton-Kugeln oder eben Kies, damit die Wurzeln einen Halt finden. Die Stützsubstrate speichern – anders als etwa Tongranulate, wie etwa Seramis – kaum Wasser! Das Wasser steht einige Zentimeter hoch am Terrariumboden und wird von einer trockenen Schicht Substrat überlagert.
Nun eignet sich natürlich nicht jede Pflanze für die Hydrokultur. Wobei man angeblich sogar Kakteen in Hydrokultur halten kann. Bei den Klassikern undter den Terrarienpflanzen wie Ficus, Efeututen, Philodendren und Farnen gelingt es aber bestimmt.
Die grösste Schwierigkeit liegt beim Umstellen von Erd- auf Hydrokultur. Am besten gelingt die Umstellung bei Jungpflanzen! Denn einerseits müssen die Wurzeln der Pflanzen sauber abgewaschen und gänzlich von Erdreich befreit werden (sonst kann Fäulnis entstehen). Andererseits dürfen die Wurzeln möglichst nicht beschädigt werden. Bei älteren Pflanzen ist es jedoch kaum zu vermeiden, dass empfindliche Wurzelteile abbrechen. Die Bruchstellen bilden ein Einfallsportal für Krankheiten. Ausserdem entsteht so oft ein «übergeweicht» von Blättern, die von weniger Wurzeln versorgt werden müssen. Sowohl für das Abwaschen der Wurzeln als auch beim Giessen sollte man kein kaltes Wasser, sondern solche mit Zimmertemperatur verwenden.
Am einfachsten gelingt es natürlich Pflanzen auf Hydrokultur umzustellen, von denen sich direkt im Wasser Stecklinge ziehen lassen. Auch lassen sich viele Pflanzen bereist in Hydrokultur gezogen kaufen. Aber Vorsicht, die meisten Zierpflanzen aus dem Handel wurden mit Pestiziden behandelt. Bevor man sie ins Formicarium einpflanzt, sollte man sie noch einige Wochen draussen pflegen, sowie nach dem Kauf und vor dem Einpflanzen gründlich mit Wasser abwaschen.
Wenn die Pflanzen eingesetzt sind, lässt sich der Boden mit Eichenlaub und Moosen abdecken, das gibt dem Ganzen ein natürliches aussehen – und den Ameisen Versteckmöglichkeiten

Es lohnt sich, die Deckschicht auch gleich mit Springschwänzen zu „impfen“. Die kleinen beseitigen dann Abfall und Schimmel. Hält man die Deckschicht regelmässig feucht, können die Moose sogar wachsen. Hier eignen sich sowohl einheimische Moose als auch "Javamoos" aus der Aquaristik, welches auch an Land wächst.
Ein weiterer Vorteil: Hydrokultur-Pflanzen lassen sich auch in kleinen Gläsern mit oder ohne Kies, sogar in Reagenzgläsern halten. So können entsprechende Pflanzen auch in relativ trockenen Terrarien und solchen mit wenig oder keinem Bodengrund eingesetzt werden. Die kleinen Behälter lassen sich hinter Dekomaterial verstecken. Der Nachteil ist das kleine Wasserreservoir. Es muss oft z.B. mit der Spritze gegossen werden, weil kleine Behälter schneller austrocknen bzw. von der Pflanze leer gesogen werden.