Baubericht: Porenbetonnest mit Wassertank (pro/contra)

Hi zusammen,
vielleicht hat der ein oder andere verfolgt, wie ich plötzlich zu einem Überschuss an F. fusca Puppen kam. Da ich diese nicht einfach verpilzen lassen wollte, entschied ich mich zum Kauf einer kleinen Kolonie - zumal mich die Art ohnehin schon immer faszinierte. Hier möchte ich Euch von der weiteren Entwicklung berichten, die sehr vielversprechend begann, dann aber ein vorerst trauriges Ende nahm.
In erster Linie soll dieser Beitrag aber ein Baubericht sein, der die Vor- und Nachteile meiner Bauweise und Lösungsansätze herausstellt.
Ich hatte mir vor kurzem ein kleines Aquarium (30x20x20cm) besorgt, welches nun die neue Heimat meiner Kolonie werden sollte. Die Sorge um die Verpilzung der Eier zwang mich, zügig zu arbeiten, was zunächst auch gelang. Ich entschied mich für ein Nest aus Porenbeton, das fest an die Aquarieninnenwand gepresst wird, was zwei Vorteile mit sich bringt:
- Das Nest kann im Notfall relativ Kolonieschonend herausgenommen werden
- Das Verschrauben oder verkleben der Frontscheibe entfällt
Der Zeitnot wegen kratzte ich diesmal mit einem starken Schraubendreher (einfach Einstechen, dann drehen) die zuvor mit Bleistift angezeichneten Kammern in den Porenbeton hinein. Das ging ziemlich schnell und gut von der Hand. Nur die gleichmäßige Tiefe einzuhalten war etwas schwieriger, als mit meiner Dremel-Lösung vom letzten Versuch. Trotzdem: Ich war zufrieden. (Bilder weiter unten)
Die Bewässerung sollte diesmal nicht mittels Bewässerungsrinne sondern mittels eines Tanks erfolgen - In meinem Fall eine Fehlentscheidung, wie sich herausstellen sollte. Aber zunächst zur Umsetzung: Mein Nest war ziemlich flach konzipiert, um im Bodengrund nicht zu viel Höhe zu verlieren. Außerdem gefiel mir der Gedanke, dass sich die Nestöffnung auf Höhe des Bodengrunds befindet. Der geplante Tank durfte also nicht höher sein, als das Nest selbst. Meine Lösung bestand aus einer Box, die ich aus einem asiatischen Imbiss hatte. Stabil, flach (5cm), trotzdem voluminös (18x13cm), gut zu bearbeiten. Und nicht zu vergessen: Mit relativ dichtem Deckel und einer so geringen Wandstärke, dass ich mit einer Taschenlampe gut den Wasserstand kontrollieren konnte. Grandios!!!
Im Baumarkt hatte ich ein kurzes Stück dünnen Schlauch besorgt, der Tank und Nest verbinden sollte und durch den später der Docht geführt wurde. Nachdem die Position von Nest und Tank feststanden und klar war, an welcher Stelle der Schlauch den docht zum Nest führen sollte, galt es den Schlauch möglichst dicht durch den Deckel zu führen. Hierzu schmolz ich mit einem erhitzten Schraubendreher ein Loch in den Deckel, das knapp unter dem Umfang des Schlauchs blieb. Anschließend erwärmte ich das Loch erneut (sehr kurz) und steckte den Schlauch durch die Öffnung. Stabil und dicht. Was will man mehr?
Es fehlte noch eine Möglichkeit, den Tank neu zu bewässern. Hierzu integrierte ich einen weiteren Schlauch in die hintere Ecke des Tanks, der dann nach oben, fast bis zum Deckel des Formicariums reichte.
Dann kam die Feuerprobe. Den Docht bildete ein Stück synthetisches Spültuch, was bestens funktionierte. Es konnte also das Nest eingesetzt und festgeklemmt werden (zuvor waren mit einem Cuttermesser die Silikonwülste zu entfernen).
Das Nest war für die bestellte Kolonie natürlich deutlich überdimensioniert. Den Großteil der Kammern befüllte ich daher mit Aquarienkies.
Als nächstes füllte ich den Bodengrund auf, der aus ausgewaschenem Aquarienkies besteht, um Schimmelbildung und der befürchteten völligen Durchfeuchtung des Bodengrundes vorzubeugen, die ich bei meinem F. sanguinea Formicarium feststellen musste (Dort nutze ich ein Sand-Kies Gemisch).
Auch nach Auffüllen des Bodengrundes hatte ich gute Einsicht in den Tank:
-----------------------------------------------------------------------------------
Dann kam die Kolonie.
Die Arbeiterinnen entdeckten das neue Nest und zerrten die etwas unwillige Königin in den hinteren Bereich des Nestes. Das Reagenzglas lag bald verlassen da. Ein Teil des im Reagenzglas mitgesandten Bodengrundes - vielleicht Erde und feine Stöcker oder Nadeln - wurde jedoch ebenfalls ins Nest eingetragen und der Eingang schnell mit Kies verschlossen. Honig und Proteine (Feuchtfutter f. Katzen) wurden gerne angenommen. Ich war begeistert!
Wenige Tage später entschied ich mich, einen großen Teil der meiner überschüssigen F. fusca Puppen in das Formicarium zu geben, die sich schon am nächsten Tag sämtlich im Nest wiederfanden. Ich ergänzte einen Sichtschutz aus roter Folie, um die Entwicklung der Kolonie nicht zu stören. Allein das Kondenswasser machte mir Sorgen. (Weiter im nächsten Teil...)
vielleicht hat der ein oder andere verfolgt, wie ich plötzlich zu einem Überschuss an F. fusca Puppen kam. Da ich diese nicht einfach verpilzen lassen wollte, entschied ich mich zum Kauf einer kleinen Kolonie - zumal mich die Art ohnehin schon immer faszinierte. Hier möchte ich Euch von der weiteren Entwicklung berichten, die sehr vielversprechend begann, dann aber ein vorerst trauriges Ende nahm.
In erster Linie soll dieser Beitrag aber ein Baubericht sein, der die Vor- und Nachteile meiner Bauweise und Lösungsansätze herausstellt.
Ich hatte mir vor kurzem ein kleines Aquarium (30x20x20cm) besorgt, welches nun die neue Heimat meiner Kolonie werden sollte. Die Sorge um die Verpilzung der Eier zwang mich, zügig zu arbeiten, was zunächst auch gelang. Ich entschied mich für ein Nest aus Porenbeton, das fest an die Aquarieninnenwand gepresst wird, was zwei Vorteile mit sich bringt:
- Das Nest kann im Notfall relativ Kolonieschonend herausgenommen werden
- Das Verschrauben oder verkleben der Frontscheibe entfällt
Der Zeitnot wegen kratzte ich diesmal mit einem starken Schraubendreher (einfach Einstechen, dann drehen) die zuvor mit Bleistift angezeichneten Kammern in den Porenbeton hinein. Das ging ziemlich schnell und gut von der Hand. Nur die gleichmäßige Tiefe einzuhalten war etwas schwieriger, als mit meiner Dremel-Lösung vom letzten Versuch. Trotzdem: Ich war zufrieden. (Bilder weiter unten)
Die Bewässerung sollte diesmal nicht mittels Bewässerungsrinne sondern mittels eines Tanks erfolgen - In meinem Fall eine Fehlentscheidung, wie sich herausstellen sollte. Aber zunächst zur Umsetzung: Mein Nest war ziemlich flach konzipiert, um im Bodengrund nicht zu viel Höhe zu verlieren. Außerdem gefiel mir der Gedanke, dass sich die Nestöffnung auf Höhe des Bodengrunds befindet. Der geplante Tank durfte also nicht höher sein, als das Nest selbst. Meine Lösung bestand aus einer Box, die ich aus einem asiatischen Imbiss hatte. Stabil, flach (5cm), trotzdem voluminös (18x13cm), gut zu bearbeiten. Und nicht zu vergessen: Mit relativ dichtem Deckel und einer so geringen Wandstärke, dass ich mit einer Taschenlampe gut den Wasserstand kontrollieren konnte. Grandios!!!
Im Baumarkt hatte ich ein kurzes Stück dünnen Schlauch besorgt, der Tank und Nest verbinden sollte und durch den später der Docht geführt wurde. Nachdem die Position von Nest und Tank feststanden und klar war, an welcher Stelle der Schlauch den docht zum Nest führen sollte, galt es den Schlauch möglichst dicht durch den Deckel zu führen. Hierzu schmolz ich mit einem erhitzten Schraubendreher ein Loch in den Deckel, das knapp unter dem Umfang des Schlauchs blieb. Anschließend erwärmte ich das Loch erneut (sehr kurz) und steckte den Schlauch durch die Öffnung. Stabil und dicht. Was will man mehr?
Es fehlte noch eine Möglichkeit, den Tank neu zu bewässern. Hierzu integrierte ich einen weiteren Schlauch in die hintere Ecke des Tanks, der dann nach oben, fast bis zum Deckel des Formicariums reichte.
Dann kam die Feuerprobe. Den Docht bildete ein Stück synthetisches Spültuch, was bestens funktionierte. Es konnte also das Nest eingesetzt und festgeklemmt werden (zuvor waren mit einem Cuttermesser die Silikonwülste zu entfernen).
Das Nest war für die bestellte Kolonie natürlich deutlich überdimensioniert. Den Großteil der Kammern befüllte ich daher mit Aquarienkies.
Als nächstes füllte ich den Bodengrund auf, der aus ausgewaschenem Aquarienkies besteht, um Schimmelbildung und der befürchteten völligen Durchfeuchtung des Bodengrundes vorzubeugen, die ich bei meinem F. sanguinea Formicarium feststellen musste (Dort nutze ich ein Sand-Kies Gemisch).
Auch nach Auffüllen des Bodengrundes hatte ich gute Einsicht in den Tank:
-----------------------------------------------------------------------------------
Dann kam die Kolonie.
Die Arbeiterinnen entdeckten das neue Nest und zerrten die etwas unwillige Königin in den hinteren Bereich des Nestes. Das Reagenzglas lag bald verlassen da. Ein Teil des im Reagenzglas mitgesandten Bodengrundes - vielleicht Erde und feine Stöcker oder Nadeln - wurde jedoch ebenfalls ins Nest eingetragen und der Eingang schnell mit Kies verschlossen. Honig und Proteine (Feuchtfutter f. Katzen) wurden gerne angenommen. Ich war begeistert!
Wenige Tage später entschied ich mich, einen großen Teil der meiner überschüssigen F. fusca Puppen in das Formicarium zu geben, die sich schon am nächsten Tag sämtlich im Nest wiederfanden. Ich ergänzte einen Sichtschutz aus roter Folie, um die Entwicklung der Kolonie nicht zu stören. Allein das Kondenswasser machte mir Sorgen. (Weiter im nächsten Teil...)