Holznest selber bauen

Meinen Camponotus lateralis habe ich ein ansprechendes Kork/Glas-Nest angeboten.
Das Problem ist nur, den eigentlich baumbewohnenden Ameisen gefällt es nicht - sie siedeln lieber im beleuchteten Kunststoff-Schlauch.
Warum habe ich bisher leider nicht herausgefunden. Experimentieren mit (wenig) Feuchtigkeit und Wärme hat nicht zum Erfolg geführt, die Tiere wandern nur vereinzelt durchs Nest. Brut und Gyne bleiben im Schlauch sitzen, in den ich nur schlechte Einsicht habe. Was bleibt mir also übrig? Ein neues Nest für die arboricole Art muss her!
Kosten und Aufwand sollen sich in Grenzen halten - kein Problem beim selber Basteln:
Als erstes muss ein Stück Holz aufgetrieben werden. Am besten eignet sich ein unbehandeltes, nicht verleimtes aber gehobeltes Holzstück. Beim Schreiner oder auf der Baustelle in der Umgebung sind solche Stücke oft gratis zu haben. In Baumärkten gibt es ebenfalls Verschnittmengen zu günstigen Preisen.
Bei mir tuts ein Stück tanniges Kantholz 74x94 mm. Das – für ein Ameisennest – recht massive Holzsstück hat den Vorteil, dass es sich wegen äusseren Einflüssen weniger „bewegt“ (wurde trocken und bei Zimmertemperatur aufbewahrt). Die Bearbeitung mittels Stich- oder Handsäge stellt keine Schwierigkeit dar. Noch einfacher gehts auf der Kreisäge eines befreundeten Schreiners
Die Länge (270 mm) habe ich einem 4 mm starken Plexiglasstück angepasst, dass ich so nur noch seitlich zuschneiden musste. Starkes Plexiglas biegt sich übrigens weniger, in diesem Fall ist das aber nicht so wichtig, weil es sowieso flach auf dem Holz aufliegt. Auch die Bearbeitung von Plexiglas ist keine Hexerei: Ich ziehe für kleine Stücke die handgeführte Eisensäge (mit Metallbügel) der elektrischen Stichsäge vor, weil man bei dickerem Plexi vorsichtig von „oben herunter“ sägen kann und der Kunststoff nicht erhitzt wird. So oder so muss man das Werkstück mit einem 90° Winkel und wasserfestem Filzstift auf der Schutzfolie anzeichen (ausser man lässts beim befreundeten Schreiner oder im Baumarkt auf der Kreissäge schneiden).
Jetzt kann man auf dem Holzstück die Kammern einzeichen und diese mit dem Stechbeitel umranden, dann ausstechen und mit der Dremel etwas nachschleifen. Bei mit weichen die Kammern schlussendlich immer von der Zeichnung ab, exakte Leute kriegen das aber auch genau hin
Danach müssen die Befestigungslöcher ins Plexiglas gebohrt werden. Ich bohre nach dem Anzeichnen mit einem kleinen 1,5 mm Metallbohrer vor. Danach bohre ich die Löcher mit einem 5 mm Bohrer aus. Es empfiehlt sich, langsam und mit nur wenig Druck zu bohren. Wieder hat das dickere Plexiglas einen Vorteil: Es bricht weniger schnell ab, als dünnes.
Ins Holz kommen jetzt noch zwei 10 mm Bohrungen: Eine erste für den Nesteingang und eine Zweite für den Wassertank (Reagenzglas mit Wasser hinter der Watte - garantiert eine gewisse Feuchtigkeit ohne dass man das Holznest direkt befeuchten/bewässern muss) oder für allfällige Nesterweiterungen. Die mit etwas Aquarien-Silikon bestrichenen Schläuche mit 10 mm Aussendurchmesser können leicht in die Bohrlöcher eingeführt werden. Selbstverständlich muss man alles trocknen lassen, bevor die Ameisen einziehen können.
Jetzt noch die Scheibe drauf schrauben - und fertig ist das Holznest. Bei den Holz-Schrauben sollte darauf geachtet werden, dass sie im Bohrloch etwas Spiel haben: Z.B. bei 5 mm Loch 4 mm Schraube verwenden.
Natürlich lässt sich das etwas kolbige Nest nicht mit dem „Designer-Kunstnest“ vergleichen – dafür ist es günstig und die Herstellung macht Spass - und ich bin guter Dinge, dass es den Ameisen gefällt. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.
Das Problem ist nur, den eigentlich baumbewohnenden Ameisen gefällt es nicht - sie siedeln lieber im beleuchteten Kunststoff-Schlauch.
Warum habe ich bisher leider nicht herausgefunden. Experimentieren mit (wenig) Feuchtigkeit und Wärme hat nicht zum Erfolg geführt, die Tiere wandern nur vereinzelt durchs Nest. Brut und Gyne bleiben im Schlauch sitzen, in den ich nur schlechte Einsicht habe. Was bleibt mir also übrig? Ein neues Nest für die arboricole Art muss her!
Kosten und Aufwand sollen sich in Grenzen halten - kein Problem beim selber Basteln:
Als erstes muss ein Stück Holz aufgetrieben werden. Am besten eignet sich ein unbehandeltes, nicht verleimtes aber gehobeltes Holzstück. Beim Schreiner oder auf der Baustelle in der Umgebung sind solche Stücke oft gratis zu haben. In Baumärkten gibt es ebenfalls Verschnittmengen zu günstigen Preisen.
Bei mir tuts ein Stück tanniges Kantholz 74x94 mm. Das – für ein Ameisennest – recht massive Holzsstück hat den Vorteil, dass es sich wegen äusseren Einflüssen weniger „bewegt“ (wurde trocken und bei Zimmertemperatur aufbewahrt). Die Bearbeitung mittels Stich- oder Handsäge stellt keine Schwierigkeit dar. Noch einfacher gehts auf der Kreisäge eines befreundeten Schreiners

Die Länge (270 mm) habe ich einem 4 mm starken Plexiglasstück angepasst, dass ich so nur noch seitlich zuschneiden musste. Starkes Plexiglas biegt sich übrigens weniger, in diesem Fall ist das aber nicht so wichtig, weil es sowieso flach auf dem Holz aufliegt. Auch die Bearbeitung von Plexiglas ist keine Hexerei: Ich ziehe für kleine Stücke die handgeführte Eisensäge (mit Metallbügel) der elektrischen Stichsäge vor, weil man bei dickerem Plexi vorsichtig von „oben herunter“ sägen kann und der Kunststoff nicht erhitzt wird. So oder so muss man das Werkstück mit einem 90° Winkel und wasserfestem Filzstift auf der Schutzfolie anzeichen (ausser man lässts beim befreundeten Schreiner oder im Baumarkt auf der Kreissäge schneiden).
Jetzt kann man auf dem Holzstück die Kammern einzeichen und diese mit dem Stechbeitel umranden, dann ausstechen und mit der Dremel etwas nachschleifen. Bei mit weichen die Kammern schlussendlich immer von der Zeichnung ab, exakte Leute kriegen das aber auch genau hin

Danach müssen die Befestigungslöcher ins Plexiglas gebohrt werden. Ich bohre nach dem Anzeichnen mit einem kleinen 1,5 mm Metallbohrer vor. Danach bohre ich die Löcher mit einem 5 mm Bohrer aus. Es empfiehlt sich, langsam und mit nur wenig Druck zu bohren. Wieder hat das dickere Plexiglas einen Vorteil: Es bricht weniger schnell ab, als dünnes.
Ins Holz kommen jetzt noch zwei 10 mm Bohrungen: Eine erste für den Nesteingang und eine Zweite für den Wassertank (Reagenzglas mit Wasser hinter der Watte - garantiert eine gewisse Feuchtigkeit ohne dass man das Holznest direkt befeuchten/bewässern muss) oder für allfällige Nesterweiterungen. Die mit etwas Aquarien-Silikon bestrichenen Schläuche mit 10 mm Aussendurchmesser können leicht in die Bohrlöcher eingeführt werden. Selbstverständlich muss man alles trocknen lassen, bevor die Ameisen einziehen können.
Jetzt noch die Scheibe drauf schrauben - und fertig ist das Holznest. Bei den Holz-Schrauben sollte darauf geachtet werden, dass sie im Bohrloch etwas Spiel haben: Z.B. bei 5 mm Loch 4 mm Schraube verwenden.
Natürlich lässt sich das etwas kolbige Nest nicht mit dem „Designer-Kunstnest“ vergleichen – dafür ist es günstig und die Herstellung macht Spass - und ich bin guter Dinge, dass es den Ameisen gefällt. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.