Myrmecina graminicola: Queen polymorphism genetisch bedingt!

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Myrmecina graminicola: Queen polymorphism genetisch bedingt!

Beitragvon Merkur » Samstag 22. November 2025, 18:06

Myrmecina graminicola: Völker mit entflügelter Königinnen sind monogyn, solche mit intermorphen Königinnen sind meist polygyn. Ursache ist ein komplexes Supergen-System, das Ausbreitungsmodus und Königinnen-Polymorphismus verbindet. - Ich bin sehr erfreut, dass mit dieser Arbeit meine Ergebnisse (publiziert 2005) aus Zucht- und Kreuzungsversuchen mit dem Nachwuchs von gynomorphen und intermorphen Königinnen nun (20 Jahre später!) mittels moderner molekulargenetischer Methoden bestätigt wurden!
Mona et al., Genomic evidence of a complex supergene system linking dispersal to social polymorphism, Current Biology (2025), https://doi.org/10.1016/j.cub.2025.10.065
Meine Kreuzungsversuche hatte ich über ca. 5 Jahre selbst durchgeführt. Aufgrund der langen Dauer zwischen Kreuzbegattung und Produktion von weiblichen Geschlechtstieren konnte ich solche Forschung keinem Kandidaten zumuten. Es war dann schwierig, Herausgeber von Zeitschriften und Referees von meiner Interpretation zu überzeugen; umso mehr bin ich jetzt von dem Ergebnis der Publikation der insgesamt 14 Autoren begeistert! Die Molekulargenetik hat izwischn enorme Fortschritte gemacht. Damals konnte man von so etwas noch nicht mal träumen.
Doums,Myrmecina gen.1 - Kopie.jpg
Titelseite der Publikation
ZUSAMMENFASSUNG
Supergene spielen eine wichtige Rolle bei der Evolution komplexer Phänotypen, indem sie bestimmte Allelkombinationen fixieren. 1–3 Ein solcher komplexer Phänotyp ist der soziale Polymorphismus bei Ameisen, d. h. das Vorhandensein einer einzigen (monogynen) oder mehrerer (polygynen) reproduktiver Königinnen innerhalb von Kolonien, der bekanntermaßen durch soziale Supergene in mindestens fünf Abstammungslinien bestimmt wird. 4,5 Dieser Polymorphismus ist mit unterschiedlichen individuellen und kolonialen Merkmalen verbunden, von denen einige mit der Ausbreitung zusammenhängen. 6 Wir untersuchten die Idee, dass die antagonistische Selektion zwischen sozialen Formen die Entstehung von Regionen mit unterdrückter Rekombination begünstigt. Zu diesem Zweck untersuchten wir die Ameise Myrmecina graminicola, bei der ein sozialer Polymorphismus mit dem Vorhandensein/Fehlen von Flügeln bei Königinnen einhergeht. Wir entdeckten ein neues „soziales Supergen” von ∼20 Mb mit drei Haplotypen. Die Supergen-Genotypen bestimmen die drei in der Natur beobachteten Königinnen-Phänotypen: monogyne geflügelt, monogyne flügellos und polygyne flügellos. Die beiden mit Apterie assoziierten Haplotypen tragen eine zusätzliche Kopie eines Gens, das wahrscheinlich an der Flügelentwicklung beteiligt ist, als Teil einer Insertion von ca. 116 kb, die vor dem Ursprung des sozialen Supergens (ca. 20 vs. ca. 1 mya) entstanden ist. Syntenische Analysen zeigten eine unabhängige Evolution des sozialen Supergens. Die Untersuchung der Genotypen der Arbeiterinnen deutet darauf hin, dass assortative Paarung und Segregationsverzerrung eine Rolle bei der Erhaltung des Supergen-Polymorphismus spielen könnten. Dieses einzigartige Supergensystem veranschaulicht den theoretisch zu erwartenden genetischen Zusammenhang zwischen sozialem Polymorphismus und Ausbreitung bei Ameisen. Seine modulare Evolution spiegelt die Rolle der sexuell antagonistischen Selektion bei der Entstehung von Geschlechtschromosomen wider und macht Ameisen zu einem vielversprechenden Modell für die Untersuchung der Supergenentwicklung. - Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)
MfG,
Merkur
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