Bienensterben!

Alles halb so schlimm, oder wie?
(Ich habe ein paar Bemerkungen in ( ...) in den Text eingefügt. - Merkur)
Heute in http://www.t-online.de/heim-garten/gart ... etten.html
(Das Interview ist vom 29.03.2017)
Was ist der Grund für das Bienensterben?
"Die Kombination von Varroamilben und Viren ist der Hauptgrund für die sogenannten Winterverluste, das heißt, dass die Bienen den Winter nicht überleben", erklärt Bienefeld, der Leiter des Instituts für Bienenkunde an der Humboldt Universität Berlin. Alles andere sei deutlich geringer gefährlich, wie zum Beispiel ungünstige Wetterbedingungen oder der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
(Jetzt sind Pflanzenschutzmittel auf einmal geringer gefährlich ? - Merkur)
Sobald die Milben den Bienenlarven das Virus in die Lymphe (das "Blut" der Biene) spritzen, erkranken diese und es kommt zu Symptomen wie verkürzter Hinterleib, Flügeldeformationen und verkürzte Lebenserwartung. "Was vor Kurzem erst entdeckt wurde: Auch der Speichel der Milbe scheint das Immunsystem der Biene negativ zu beeinflussen, sodass alles gegen die Biene zusammenarbeitet und zu den dramatischen Folgen führt", sagt der Experte.
(Von dem Virus aus der Varroa lese ich hier zum ersten Mal. - Merkur)
Imker bekämpfen den Parasiten
Im Kampf gegen die Varroamilbe setzen die Imker meist Ameisensäure ein. Diese kann beispielsweise auf ein Schwammtuch aufgetragen werden, das auf dem Bienensitz, also dem "Wohnsitz" des Bienenvolkes, platziert wird. Durch die Dampfkonzentration der Säure werden die in der verdeckelten Brut lebenden Milben getötet. "Wenn das effizient und zur richtigen Zeit gemacht wird, ist das einigermaßen erfolgreich", weiß Bienefeld. Der nachhaltige und bessere Weg ist aber, Bienen zu züchten, die mit der Milbe zurechtkommen.
"Wir züchten Bienen, die die Varroamilben in den verdeckelten Brutzellen erkennen und bemerken, dass sie sich gerade vermehren. Sie öffnen dann die Zelldeckel, reißen die Brut heraus und hindern den Parasit somit an der Vermehrung. Und ein Parasit, der permanent bei der Vermehrung gestört wird, ist kein gefährlicher Parasit mehr. Wenn die Bienen das dauerhaft machen würden, ist das Problem Varroa gelöst", verrät der Experte den aktuellen Stand der Forschung.
(Wie lange wird es dauern, bis genügend Völker der Apis mellifera durch resistente Völker ersetzt sind, bundesweit, in Europa, weltweit? - Merkur)
Wie können Sie die Biene retten?
Was der einzelne Mensch tun kann, um den einheimischen Bienen zu helfen, sei ganz einfach, erläutert Bienefeld: "In Deutschland werden pro Jahr ungefähr 100.000 Tonnen Honig verzehrt, aber nur 25.000 Tonnen werden von deutschen Bienenvölkern produziert. Es gibt die Tendenz, dass im Supermarkt nur auf den Preis geschaut wird. Deswegen wird dann eher der Honig gekauft, der meist aus Südamerika oder Asien stammt."
"Es wäre eine große Hilfe, wenn Sie den einheimischen Honig, das heißt den Honig beim Imker in der Nähe kaufen. Damit unterstützen Sie die einheimische Imkerschaft und fördern somit die Bienenhaltung", erklärt der Experte.
Darüber hinaus können Sie eine Wasserschale mit essbaren Blüten auf Ihren Balkon stellen. Dies ist nicht schön anzusehen sondern bietet den fleißigen Insekten auch eine ideale Möglichkeit, zu trinken. Zusätzlich dienen Kapuzinerkresse, Ringelblumen oder Boretsch als Nahrungsquelle für die Bienen.
(Hier mache ich mal ein Fragezeichen dran. Blühende Pflanzen auf dem Balkon: Ja! Aber wieso essbare Blüten in einer Wasserschale? - Merkur)
Wie dramatisch ist das Bienensterben?
"Die Verluste sind gemessen am langjährigen Mittel überdurchschnittlich, aber nicht im dramatischen Bereich", erklärt Christoph Otten vom Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen die aktuelle Situation. "Man kann davon ausgehen, dass es knapp 200.000 Bienenvölker sind, die deutschlandweit den Winter nicht überlebt haben." Die Berechnung basiert nach Angaben des Fachzentrums auf Zahlen einer Online-Erhebung, an der sich mehr als 10.000 Imker beteiligten.
"Es gibt durchaus in manchen Jahren hohe Verluste bei den Bienen", bestätigt auch Bienefeld. Allerdings könne nicht die Rede von Bienensterben sein: "Im Gegenteil: Weltweit und auch in Deutschland ist insgesamt ein Anstieg der Bienenvölker und der Imker festzustellen."
(Da gehen die "Meinungen" der Experten ja sehr weit auseinander! - Merkur)
Wie wichtig sind Bienen?
Dennoch sieht auch der Experte ein Problem, wenn es nicht gelänge, die Varroamilbe zu bekämpfen. "Nehmen wir einmal an, wir hätten kaum noch Bienen, dann wäre unser Nahrungsangebot deutlich eingeschränkt, sowohl qualitativ als auch quantitativ. Es gäbe deutliche Verluste in der Nahrungsmittelproduktion."
Die Bedeutung der Biene sollte zudem nicht heruntergespielt werden: "Man schätzt, dass über die Bestäubung von Insekten, speziell der Honigbiene, ungefähr 9,5 Prozent des gesamten Ertrages aus der Lebensmittelproduktion erwirtschaftet wird. Das sind knapp 160 Milliarden Euro weltweit. Bienen spielen eine große Rolle und wenn wir sie nicht hätten, dann hätten die Landwirte nichts zu ernten."
--
So weit der Bericht. Was mir immer wieder fehlt, ist die Tatsache, dass Honigbienen zwar für die Obstproduktion von enormer Bedeutung sind, dass aber die Hauptmasse der Produktion pflanzlicher Nahrung von windbestäubten Pflanzen (Getreide inkl. Mais) stammt, wobei die Bienen keine Rolle spielen.
MfG,
Merkur
(Ich habe ein paar Bemerkungen in ( ...) in den Text eingefügt. - Merkur)
Heute in http://www.t-online.de/heim-garten/gart ... etten.html
(Das Interview ist vom 29.03.2017)
Was ist der Grund für das Bienensterben?
"Die Kombination von Varroamilben und Viren ist der Hauptgrund für die sogenannten Winterverluste, das heißt, dass die Bienen den Winter nicht überleben", erklärt Bienefeld, der Leiter des Instituts für Bienenkunde an der Humboldt Universität Berlin. Alles andere sei deutlich geringer gefährlich, wie zum Beispiel ungünstige Wetterbedingungen oder der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
(Jetzt sind Pflanzenschutzmittel auf einmal geringer gefährlich ? - Merkur)
Sobald die Milben den Bienenlarven das Virus in die Lymphe (das "Blut" der Biene) spritzen, erkranken diese und es kommt zu Symptomen wie verkürzter Hinterleib, Flügeldeformationen und verkürzte Lebenserwartung. "Was vor Kurzem erst entdeckt wurde: Auch der Speichel der Milbe scheint das Immunsystem der Biene negativ zu beeinflussen, sodass alles gegen die Biene zusammenarbeitet und zu den dramatischen Folgen führt", sagt der Experte.
(Von dem Virus aus der Varroa lese ich hier zum ersten Mal. - Merkur)
Imker bekämpfen den Parasiten
Im Kampf gegen die Varroamilbe setzen die Imker meist Ameisensäure ein. Diese kann beispielsweise auf ein Schwammtuch aufgetragen werden, das auf dem Bienensitz, also dem "Wohnsitz" des Bienenvolkes, platziert wird. Durch die Dampfkonzentration der Säure werden die in der verdeckelten Brut lebenden Milben getötet. "Wenn das effizient und zur richtigen Zeit gemacht wird, ist das einigermaßen erfolgreich", weiß Bienefeld. Der nachhaltige und bessere Weg ist aber, Bienen zu züchten, die mit der Milbe zurechtkommen.
"Wir züchten Bienen, die die Varroamilben in den verdeckelten Brutzellen erkennen und bemerken, dass sie sich gerade vermehren. Sie öffnen dann die Zelldeckel, reißen die Brut heraus und hindern den Parasit somit an der Vermehrung. Und ein Parasit, der permanent bei der Vermehrung gestört wird, ist kein gefährlicher Parasit mehr. Wenn die Bienen das dauerhaft machen würden, ist das Problem Varroa gelöst", verrät der Experte den aktuellen Stand der Forschung.
(Wie lange wird es dauern, bis genügend Völker der Apis mellifera durch resistente Völker ersetzt sind, bundesweit, in Europa, weltweit? - Merkur)
Wie können Sie die Biene retten?
Was der einzelne Mensch tun kann, um den einheimischen Bienen zu helfen, sei ganz einfach, erläutert Bienefeld: "In Deutschland werden pro Jahr ungefähr 100.000 Tonnen Honig verzehrt, aber nur 25.000 Tonnen werden von deutschen Bienenvölkern produziert. Es gibt die Tendenz, dass im Supermarkt nur auf den Preis geschaut wird. Deswegen wird dann eher der Honig gekauft, der meist aus Südamerika oder Asien stammt."
"Es wäre eine große Hilfe, wenn Sie den einheimischen Honig, das heißt den Honig beim Imker in der Nähe kaufen. Damit unterstützen Sie die einheimische Imkerschaft und fördern somit die Bienenhaltung", erklärt der Experte.
Darüber hinaus können Sie eine Wasserschale mit essbaren Blüten auf Ihren Balkon stellen. Dies ist nicht schön anzusehen sondern bietet den fleißigen Insekten auch eine ideale Möglichkeit, zu trinken. Zusätzlich dienen Kapuzinerkresse, Ringelblumen oder Boretsch als Nahrungsquelle für die Bienen.
(Hier mache ich mal ein Fragezeichen dran. Blühende Pflanzen auf dem Balkon: Ja! Aber wieso essbare Blüten in einer Wasserschale? - Merkur)
Wie dramatisch ist das Bienensterben?
"Die Verluste sind gemessen am langjährigen Mittel überdurchschnittlich, aber nicht im dramatischen Bereich", erklärt Christoph Otten vom Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen die aktuelle Situation. "Man kann davon ausgehen, dass es knapp 200.000 Bienenvölker sind, die deutschlandweit den Winter nicht überlebt haben." Die Berechnung basiert nach Angaben des Fachzentrums auf Zahlen einer Online-Erhebung, an der sich mehr als 10.000 Imker beteiligten.
"Es gibt durchaus in manchen Jahren hohe Verluste bei den Bienen", bestätigt auch Bienefeld. Allerdings könne nicht die Rede von Bienensterben sein: "Im Gegenteil: Weltweit und auch in Deutschland ist insgesamt ein Anstieg der Bienenvölker und der Imker festzustellen."
(Da gehen die "Meinungen" der Experten ja sehr weit auseinander! - Merkur)
Wie wichtig sind Bienen?
Dennoch sieht auch der Experte ein Problem, wenn es nicht gelänge, die Varroamilbe zu bekämpfen. "Nehmen wir einmal an, wir hätten kaum noch Bienen, dann wäre unser Nahrungsangebot deutlich eingeschränkt, sowohl qualitativ als auch quantitativ. Es gäbe deutliche Verluste in der Nahrungsmittelproduktion."
Die Bedeutung der Biene sollte zudem nicht heruntergespielt werden: "Man schätzt, dass über die Bestäubung von Insekten, speziell der Honigbiene, ungefähr 9,5 Prozent des gesamten Ertrages aus der Lebensmittelproduktion erwirtschaftet wird. Das sind knapp 160 Milliarden Euro weltweit. Bienen spielen eine große Rolle und wenn wir sie nicht hätten, dann hätten die Landwirte nichts zu ernten."
--
So weit der Bericht. Was mir immer wieder fehlt, ist die Tatsache, dass Honigbienen zwar für die Obstproduktion von enormer Bedeutung sind, dass aber die Hauptmasse der Produktion pflanzlicher Nahrung von windbestäubten Pflanzen (Getreide inkl. Mais) stammt, wobei die Bienen keine Rolle spielen.
MfG,
Merkur