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Mimicry and Eavesdropping Enable a New Form of Social....

BeitragVerfasst: Montag 22. September 2014, 21:22
von Teleutotje
Mimicry and Eavesdropping Enable a New Form of Social Parasitism in Ants.

Enjoy! You can find the pdf here: http://www.researchgate.net/publication ... sm_in_Ants

Re: Mimicry and Eavesdropping Enable a New Form of Social...

BeitragVerfasst: Freitag 3. Oktober 2014, 09:59
von Merkur
Zuerst: Danke an Teleutotje für den Link!

Im amerikanischen Forum hat sich eine lebhafte Diskussion zum Thema entwickelt, bei der ich mich auch beteiligt habe:
http://antfarm.yuku.com/topic/18242/Mim ... C5c1vlxmig

Ich versuche, die wesentlichen Ergebnisse hier wiedergeben zu können.
Im Prinzip denke ich, dass die (sehr sorgfältigen und genauen!) Beobachtungen eine Form von Parabiose aufgedeckt haben, mit einer bisher nicht in dieser Art bekannten Kombination von Merkmalen, die aber im Einzelnen von anderen Ameisenarten bekannt sind.
Ob man dies als "neue Form des Sozialparasitismus" bezeichnen sollte, ist eine Frage der Definitionen.
Als besondere Merkmale der beschriebenen Assoziation von Cephalotes specularis und der „Wirtsart“ Crematogaster ampla werden angegeben:

Visuelle Mimikry: Cephalotes specularis trägt wie Crematogaster beim Laufen die Gaster hoch erhoben, sieht dem „Vorbild“ also ähnlich, vermeidet allerdings den direkten Kontakt mit den sehr aggressiven Crematogaster. (In Europa gibt es visuelle Mimikry zwischen Camponotus lateralis und Crematogaster scutellaris, die ebenfalls gemeinsame Straßen benutzen).

Cephalotes kann die Spuren von Crematogaster „lesen“ und sich auf diesen zu Nahrungsquellen der „Wirtsart“ bewegen. (Lasius fuliginosus kann Spuren anderer Lasius-Arten „verstehen“. Formicoxenus nitidulus kann den Formica-Wirten beim Nestumzug auf deren Spuren folgen)

Cephalotes legt ihre Nester ausschließlich im Nahrungsterritorium von Crematogaster an, was als „xenobiotic nesting“ bezeichnet wird (Bekannte Xenobionten, Gastameisen der Gattung Formicoxenus, nisten nicht nur im Territorium, sondern direkt innerhalb der Nester ihrer Wirte, wo sie allerdings ihre Brut von der ihrer Wirte getrennt halten und selbst aufziehen).

Laut abstract betrachten die Autoren die Beziehungen zwischen Cephalotes specularis und Crematogaster ampla als ein „neuartiges adaptives Syndrom sozialer Ausbeutung“. Dem ist zuzustimmen, während meines Erachtens die Bezeichnung als „Sozialer Parasitismus“ doch eine sehr weit gefasste Definition von "Sozialparasitismus" voraussetzt. - In der engsten Fassung leben die Parasiten innerhalb der Wirtsvölker, deren Arbeiterinnen die Brut ihrer Parasiten füttern und aufziehen!

MfG,
Merkur