Revision der australischen Myrmecia pilosula-Gruppe

http://www.mapress.com/zootaxa/2015/f/z03911p520f.pdf
(den Link hat Teleutotje im amerikanischen yuku-Forum gepostet; danke!)
Robert W. Taylor (2015): Ants with Attitude: Australian Jack-jumpers of the Myrmecia pilosula species complex, with descriptions of four new species. Zootaxa 3911 (4): 493–520. (Der volle Text mit Bildern ist nur gegen Gebühr zugänglich)
Unter dem Namen Myrmecia pilosula war eine recht verwirrende Gruppe von Bull Ants bekannt, die nun nach Arten aufgegliedert sind. Als „Hüpfer-Ameisen“ sind sie charakterisiert durch ihr Verhalten, potenzielle Feinde anzuspringen und ohne Vorbereitungen zuzustechen, z. B. von Grashalmen aus auf nackte Beine kurz behoster Ameisenforscher im outback Australiens.
Bekannt waren zwei Arten Myrmecia pilosula Fr. Smith 1858 und M. croslandi Taylor 1991; neu benannt und beschrieben werden M. banksi, M. haskinsorum, M. imaii und M. impaternata.
Eine Besonderheit ist M. croslandi, da sie eine von nur zwei Tierarten mit der niedrigstmöglichen Chromosomenzahl von 2n = 2 darstellt (die andere ist ein Fadenwurm). M. croslandi - Männchen haben demnach nur ein einziges Chromosom in jeder Zelle .
Ansonsten variieren die Chromosomenzahlen in der Gruppe ganz enorm.
Myrmecia impaternata (wörtlich „die vaterlose“) ist allodiploid (n = 5 oder 14; 2n = 19 chromosomen), eine Hybride von M. banksi und einer Form der westlichen Rasse von M. pilosula. Sie pflanzt sich gynogenetisch fort (weibliche Nachkommen haben nur das mütterliche Erbgut), aber die Gyne muss begattet sein, und die Eier werden besamt, jedoch nicht befruchtet!
Taylor weist bereits im Abstract darauf hin, dass die Jack-jumpers übel stechen und dass ihr Stachelgift manchmal tödliche anaphylaktische Schocks bei empfindlichen Menschen hervorrufen kann.
Ein bisschen OT:
In mir weckt die Arbeit eine ganze Reihe von Erinnerungen an meine Zeiten in Australien. Bob Taylor hatte ich 1990 in Canberra besucht: Er ist längst im Ruhestand, aber noch aktiv an der Australian National Insect Collection! Mike Crosland, nach dem M. croslandi benannt ist, hat mich 1987 von Sydney aus ein paar Mal zum Sammeln mitgenommen, bis ich mich in der 3-Millionen-Stadt mit einem Leihwagen in den Linksverkehr gewagt habe.
Hirotami Imai aus Japan (M. imaii ist nach ihm benannt) hat uns in Darmstadt besucht, wo er mir und den Teilnehmern eines Praktikums seine Technik der Darstellung von Ameisen-Chromosomen beigebracht hat.
Ja, und die Jack-jumpers haben nach zähen Verhandlungen mein Taschenmesser wieder freigegeben, das ich leichtfertig in ein Nest gesteckt hatte, um ein brauchbares Foto zu schießen. Zuvor waren sie mir immer wieder aufs Objektiv gehüpft, so dass ich nicht zum Zuge kam. Leider haben sie mich so nervös gemacht, dass das Bild dennoch nichts wurde.
MfG,
Merkur
(den Link hat Teleutotje im amerikanischen yuku-Forum gepostet; danke!)
Robert W. Taylor (2015): Ants with Attitude: Australian Jack-jumpers of the Myrmecia pilosula species complex, with descriptions of four new species. Zootaxa 3911 (4): 493–520. (Der volle Text mit Bildern ist nur gegen Gebühr zugänglich)
Unter dem Namen Myrmecia pilosula war eine recht verwirrende Gruppe von Bull Ants bekannt, die nun nach Arten aufgegliedert sind. Als „Hüpfer-Ameisen“ sind sie charakterisiert durch ihr Verhalten, potenzielle Feinde anzuspringen und ohne Vorbereitungen zuzustechen, z. B. von Grashalmen aus auf nackte Beine kurz behoster Ameisenforscher im outback Australiens.
Bekannt waren zwei Arten Myrmecia pilosula Fr. Smith 1858 und M. croslandi Taylor 1991; neu benannt und beschrieben werden M. banksi, M. haskinsorum, M. imaii und M. impaternata.
Eine Besonderheit ist M. croslandi, da sie eine von nur zwei Tierarten mit der niedrigstmöglichen Chromosomenzahl von 2n = 2 darstellt (die andere ist ein Fadenwurm). M. croslandi - Männchen haben demnach nur ein einziges Chromosom in jeder Zelle .
Ansonsten variieren die Chromosomenzahlen in der Gruppe ganz enorm.
Myrmecia impaternata (wörtlich „die vaterlose“) ist allodiploid (n = 5 oder 14; 2n = 19 chromosomen), eine Hybride von M. banksi und einer Form der westlichen Rasse von M. pilosula. Sie pflanzt sich gynogenetisch fort (weibliche Nachkommen haben nur das mütterliche Erbgut), aber die Gyne muss begattet sein, und die Eier werden besamt, jedoch nicht befruchtet!
Taylor weist bereits im Abstract darauf hin, dass die Jack-jumpers übel stechen und dass ihr Stachelgift manchmal tödliche anaphylaktische Schocks bei empfindlichen Menschen hervorrufen kann.
Ein bisschen OT:
In mir weckt die Arbeit eine ganze Reihe von Erinnerungen an meine Zeiten in Australien. Bob Taylor hatte ich 1990 in Canberra besucht: Er ist längst im Ruhestand, aber noch aktiv an der Australian National Insect Collection! Mike Crosland, nach dem M. croslandi benannt ist, hat mich 1987 von Sydney aus ein paar Mal zum Sammeln mitgenommen, bis ich mich in der 3-Millionen-Stadt mit einem Leihwagen in den Linksverkehr gewagt habe.

Ja, und die Jack-jumpers haben nach zähen Verhandlungen mein Taschenmesser wieder freigegeben, das ich leichtfertig in ein Nest gesteckt hatte, um ein brauchbares Foto zu schießen. Zuvor waren sie mir immer wieder aufs Objektiv gehüpft, so dass ich nicht zum Zuge kam. Leider haben sie mich so nervös gemacht, dass das Bild dennoch nichts wurde.

MfG,
Merkur