über die nachlassende Beteiligung an der Wikipedia

Anscheinend ist die seit längerem zu beobachtende nachlassende Beteiligung am Ameisenwiki kein Einzelphänomen. Auch die "Mutter aller Online-Enzyklopädien", die Wikipedia verzeichnet seit 2007 eine kontinuierlich sinkende User-Beteiligung.
Die Süddeutsche Zeitung hat sich (anläßlich einer stattgefundenen Studie zum Thema) dem Thema angenommen und nennt auch gleich die Ursachen:
Und weiter heißt es:
Die SZ schließt ihren 2-seitigen Online-Artikel mit folgendem Resümee ab:
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/digital/wiki ... .2784114-2
Im Artikel nicht erwähnt wurden weitere mögliche Gründe für rückläufige Userzahlen und abnehmende Beteiligung in der Wikipedia; beispielsweise das "Ausweichen" einiger User in andere Medien, aber auch häufig zu beobachtender "Vandalismus" (in unterschiedlichen Ausprägungen) sowie "Rachekorrekturen" u.dgl., die lediglich der Provokation dienen sollen. Betrieben meist von anonymen Neuanmeldungen.
Ich stelle den Artikel (ohne eine Diskussion anstoßen zu wollen) hier ein, da er inhaltlich (in Teilen) evtl. auch auf das Ameisenwiki sowie (in Teilen) evtl. auch auf die nachlassende Beteiligung in (Ameisen-)Foren anzuwenden ist. Für mich persönlich (und vielleicht für andere auch) ein Anlass, zumindest einmal darüber nachzudenken. Egal, welchem Forum (und welcher Einstellung) er/sie/es sich verbunden fühlt.
Wünsche allen einen schönen Sonntag
Die Süddeutsche Zeitung hat sich (anläßlich einer stattgefundenen Studie zum Thema) dem Thema angenommen und nennt auch gleich die Ursachen:
Wissenschaftler der Universitäten von Berkeley, Washington und Minnesota haben in der Studie "The Rise and Decline of an Open Collaboration System" zwei Hauptgründe für diese abfallende Kurve ausgemacht: Da ist zum einen das abschreckend komplizierte Regelwerk der Wikipedia. Wer dagegen verstößt, dessen Textbeiträge werden "revertiert", also gelöscht. Zum anderen mangelt es an Willkommenskultur: zwar gibt es viele Empfehlungen, wie neue Autoren zu behandeln sind - doch das klappt selten.
Der Grundton auf den Diskussionsseiten, die es zu jedem Artikel gibt, ist gereizt, die in den Wikipedia-Regeln vorgeschriebene Freundlichkeit eher die Ausnahme. Die amerikanischen Wissenschaftler haben dem Gesamtphänomen einen Namen gegeben: "Calcification" - Verkalkung. Wikipedia leidet an fortschreitender bürokratischer Erstarrung, die den verzweifelt gesuchten "goldenen Autoren", die sowohl guten Willen als auch profundes Fachwissen mitbringen, das Mitmachen verleidet. [..]
Und weiter heißt es:
Wie die amerikanischen Wissenschaftler darlegen, neigen die Power-User zur Vereinsmeierei. Oft betrachten sie neue Autoren als Eindringlinge in ihre Welt, in der zudem ein für Außenstehende unverständlicher Techno-Slang gesprochen wird. Hinzu kommt ein Konstruktionsfehler: Die tragende Säule im System sind gewählte "Administratoren", die auf die Einhaltung der Regeln achten und Konflikte schlichten sollen. Sie sind in Streitfällen gleichzeitig Untersuchungsführer, Ankläger und Richter. Sie können Autoren sperren.
Nun sind Administratoren zunächst einmal Menschen, die sich ehrenamtlich für eine große Sache einsetzen. Doch birgt die Konstruktion viel Konfliktstoff in sich: Seiten, auf denen die Nutzer diskutieren, können, sind voll von Klagen über Selbstherrlichkeit und Willkür von Administratoren. Da gegen ihre Entscheidungen in der Praxis kaum anzukommen ist, erlauben sich manche von ihnen Verstöße gegen die Regeln, über deren Einhaltung sie eigentlich wachen müssen. [..]
Die SZ schließt ihren 2-seitigen Online-Artikel mit folgendem Resümee ab:
Der Grundgedanke von Wikipedia, eine offene Plattform zu sein, bleibt dabei auf der Strecke. Und alle Vorurteile über Qualitätsmängel werden bestätigt. Eigentlich hat man bei den Wikipedianern keine Illusionen darüber. Die Statistik für 2014 weist ganze 2,09 Prozent der Gesamtzahl der deutschsprachigen Artikel als "lesenswert" aus - nach den Kriterien, die die Wiki-Community selbst definiert hat. Eine der tieferen Ursachen für diese niedrige Zahl liegt im Profilierungsdrang vieler Power-User: Sie sehen die eigentlich auf kollektive Arbeit angelegte Interaktion als Dauerduell an. Dass auf diese Weise "goldene Autoren" vergrault werden, ist längst Alltag geworden: 85 Prozent steigen nach weniger als einem Jahr wieder aus.
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/digital/wiki ... .2784114-2
Im Artikel nicht erwähnt wurden weitere mögliche Gründe für rückläufige Userzahlen und abnehmende Beteiligung in der Wikipedia; beispielsweise das "Ausweichen" einiger User in andere Medien, aber auch häufig zu beobachtender "Vandalismus" (in unterschiedlichen Ausprägungen) sowie "Rachekorrekturen" u.dgl., die lediglich der Provokation dienen sollen. Betrieben meist von anonymen Neuanmeldungen.
Ich stelle den Artikel (ohne eine Diskussion anstoßen zu wollen) hier ein, da er inhaltlich (in Teilen) evtl. auch auf das Ameisenwiki sowie (in Teilen) evtl. auch auf die nachlassende Beteiligung in (Ameisen-)Foren anzuwenden ist. Für mich persönlich (und vielleicht für andere auch) ein Anlass, zumindest einmal darüber nachzudenken. Egal, welchem Forum (und welcher Einstellung) er/sie/es sich verbunden fühlt.
Wünsche allen einen schönen Sonntag