Knochenmarkspende / Stammzellspende

Hoi,
ich möchte an dieser Stelle auf die DKMS aufmerksam machen.
Die DKMS, die Deutsche Knochenmarkspenderdatei, ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die das Ziel hat, die Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten mit Knochenmarkserkrankungen, z.B. Leukämie, zu erhöhen. Potentielle Spender müssen sich zwischen dem 17. und 55. Lebensjahr befinden und sollten gesund sein.
Untersuchung des Spenders:
Zu diesem Zweck wird eine Gewebeprobe des potentiellen Spenders auf Oberflächenmerkmale der Zellen hin untersucht, quasi der Fingerabdruck der Zellen aufgezeichnet. Die Gewebeprobe kann sowohl als Blut mittels einer Blutentnahme über die Vene, als auch als Abstrich mittels Wattestäbchen von der Mundschleimhaut gewonnen werden. Ersteres ist günstiger, tut aber mehr weh und erfordert den Besuch eines Arztes, oder eines offiziellen Termins von der DKMS. Zweiteres ist teuerer (~ 40 €), schmerzfrei, und kann bequem von zu Hause aus durchgeführt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Einzelne als Spender gerufen wird, ist vergleichsweise gering. Täglich erreichen in Deutschland ungefähr 15 von über 5,4 Millionen gemeldeten Spendern einen Hilferuf. Komplizierter formuliert: die Wahrscheinlichkeit, dass man innerhalb von 10 Jahren als Stammzellspender in Frage kommt, liegt bei etwas mehr als 1%. Wenn man 30 Jahre lang eingetragen ist, dann etwas mehr als 3%... usw.
Spenden:
Wird man angesprochen, man käme als Spender in Frage, gibt es 2 Wege, wie man Knochenmark spendet.
Die ältere Methode ist ein (meist mehrere) Stich(e) in den Beckenkamm und es wird etwa 1 Liter Blut-Knochenmarkgemisch entnommen. Dazu gibt es eine Vollnarkose. Von der Anwendung einer Spinalanästhesie im Rahmen des Eingriffs habe ich bislang noch nichts erfahren. Während des Eingriffs bekommt man Flüssigkeit über eine Vene, unter anderem um den Wasserverlust auszugleichen. Nach der Spende hat man das Gefühl eines kräftigen Muskelkaters, sowie ordentliche blaue Flecke, die sich noch einige Tage bis Wochen auf Druck bemerkbar machen. Weiterhin kann man Eisentabletten bekommen, um den Blutverlust schneller ausgleichen zu können. Das eigene Knochenmark an der Entnahmestelle regeneriert sich wieder.
Die neuere Methode sammelt die Knochenmarkzellen über eine Vene ein, ähnlich einer Dialyse. Hierzu wird über mehrere Tage ein Hormon verabreicht, welches einen Teil der Knochenmarkszellen in das Blut übertreten lässt. Diese werden mittels zweier Venenzugänge, ein Zu- und ein Abfluss zu einer sogenannten Apheresemaschine, vom Blut abgetrennt und das übrige Blut in den Körper zurückgeführt. Auch hierbei erholt sich das Knochenmark vom Verlust problemlos.
Die erste Variante ist schneller als die Zweite. Man kann ohne Nachteil mehrmals im Laufe des Lebens spenden. Durchaus auch demselben Empfänger, sollte es da Probleme geben (da gibt es potentiell viele, die auch noch Jahre nach der Spende auftreten können).
Übrigens: sämtliche Kosten, also Hin- und Rückfahrt, Verdienstausfall etc. werden erstattet. Der Arbeitgeber kann sich von der DKMS den Lohnausfall begleichen lassen.
Seit 1994 ist die DKMS zur weiteren Spenderanalyse, also Menschen, die die Wattestäbchen beantragen und zurücksenden, alleine auf Spenden angewiesen. Deshalb sollte man sich, bevor man sich anmeldet, bewusst dafür entschieden und sich die Folgen klar vor Augen geführt haben. Man kann die Kosten der Spende (40 €) selber tragen, oder ein Pate übernimmt die Kosten, wenn man diese nicht bezahlen möchte. Erhält man "den Anruf" werden alle weiteren Kosten von der Krankenkasse übernommen.
Selbstverständlich kann man jederzeit, sollte man als Spender in Frage kommen, die Spende verweigern. Das ist stets die Entscheidung des Spenders. Zum Zeitpunkt der Anfrage weiß der Empfänger noch nichts von seinem potentiellen Glück, um zumindest diese Enttäuschungsmöglichkeit zu vermeiden - derer es bis zur erfolgreichen Übertragung und dem Funktionieren des Transplantats mehr als genug geben kann.
Hier zwei Informationsvideos:
Was passiert nach der Online-Registrierung?
Was ist eine Stammzellspende
Dieser Informationspost kann gerne in andere Foren kopiert werden. Da ich für die Informationen einstehe, sollte mein Nickname und das Ursprungsforum darin auch erwähnt, und im Folgenden ein kurzer Informationspost, in welches Forum man den Text weiterkopiert hat, unter diesem Thema hinterlassen werden. So können etwaige Fehler überall ausgebessert werden.
ich möchte an dieser Stelle auf die DKMS aufmerksam machen.
Die DKMS, die Deutsche Knochenmarkspenderdatei, ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die das Ziel hat, die Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten mit Knochenmarkserkrankungen, z.B. Leukämie, zu erhöhen. Potentielle Spender müssen sich zwischen dem 17. und 55. Lebensjahr befinden und sollten gesund sein.
Untersuchung des Spenders:
Zu diesem Zweck wird eine Gewebeprobe des potentiellen Spenders auf Oberflächenmerkmale der Zellen hin untersucht, quasi der Fingerabdruck der Zellen aufgezeichnet. Die Gewebeprobe kann sowohl als Blut mittels einer Blutentnahme über die Vene, als auch als Abstrich mittels Wattestäbchen von der Mundschleimhaut gewonnen werden. Ersteres ist günstiger, tut aber mehr weh und erfordert den Besuch eines Arztes, oder eines offiziellen Termins von der DKMS. Zweiteres ist teuerer (~ 40 €), schmerzfrei, und kann bequem von zu Hause aus durchgeführt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Einzelne als Spender gerufen wird, ist vergleichsweise gering. Täglich erreichen in Deutschland ungefähr 15 von über 5,4 Millionen gemeldeten Spendern einen Hilferuf. Komplizierter formuliert: die Wahrscheinlichkeit, dass man innerhalb von 10 Jahren als Stammzellspender in Frage kommt, liegt bei etwas mehr als 1%. Wenn man 30 Jahre lang eingetragen ist, dann etwas mehr als 3%... usw.
Spenden:
Wird man angesprochen, man käme als Spender in Frage, gibt es 2 Wege, wie man Knochenmark spendet.
Die ältere Methode ist ein (meist mehrere) Stich(e) in den Beckenkamm und es wird etwa 1 Liter Blut-Knochenmarkgemisch entnommen. Dazu gibt es eine Vollnarkose. Von der Anwendung einer Spinalanästhesie im Rahmen des Eingriffs habe ich bislang noch nichts erfahren. Während des Eingriffs bekommt man Flüssigkeit über eine Vene, unter anderem um den Wasserverlust auszugleichen. Nach der Spende hat man das Gefühl eines kräftigen Muskelkaters, sowie ordentliche blaue Flecke, die sich noch einige Tage bis Wochen auf Druck bemerkbar machen. Weiterhin kann man Eisentabletten bekommen, um den Blutverlust schneller ausgleichen zu können. Das eigene Knochenmark an der Entnahmestelle regeneriert sich wieder.
Die neuere Methode sammelt die Knochenmarkzellen über eine Vene ein, ähnlich einer Dialyse. Hierzu wird über mehrere Tage ein Hormon verabreicht, welches einen Teil der Knochenmarkszellen in das Blut übertreten lässt. Diese werden mittels zweier Venenzugänge, ein Zu- und ein Abfluss zu einer sogenannten Apheresemaschine, vom Blut abgetrennt und das übrige Blut in den Körper zurückgeführt. Auch hierbei erholt sich das Knochenmark vom Verlust problemlos.
Die erste Variante ist schneller als die Zweite. Man kann ohne Nachteil mehrmals im Laufe des Lebens spenden. Durchaus auch demselben Empfänger, sollte es da Probleme geben (da gibt es potentiell viele, die auch noch Jahre nach der Spende auftreten können).
Übrigens: sämtliche Kosten, also Hin- und Rückfahrt, Verdienstausfall etc. werden erstattet. Der Arbeitgeber kann sich von der DKMS den Lohnausfall begleichen lassen.
Seit 1994 ist die DKMS zur weiteren Spenderanalyse, also Menschen, die die Wattestäbchen beantragen und zurücksenden, alleine auf Spenden angewiesen. Deshalb sollte man sich, bevor man sich anmeldet, bewusst dafür entschieden und sich die Folgen klar vor Augen geführt haben. Man kann die Kosten der Spende (40 €) selber tragen, oder ein Pate übernimmt die Kosten, wenn man diese nicht bezahlen möchte. Erhält man "den Anruf" werden alle weiteren Kosten von der Krankenkasse übernommen.
Selbstverständlich kann man jederzeit, sollte man als Spender in Frage kommen, die Spende verweigern. Das ist stets die Entscheidung des Spenders. Zum Zeitpunkt der Anfrage weiß der Empfänger noch nichts von seinem potentiellen Glück, um zumindest diese Enttäuschungsmöglichkeit zu vermeiden - derer es bis zur erfolgreichen Übertragung und dem Funktionieren des Transplantats mehr als genug geben kann.
Hier zwei Informationsvideos:
Was passiert nach der Online-Registrierung?
Was ist eine Stammzellspende
Dieser Informationspost kann gerne in andere Foren kopiert werden. Da ich für die Informationen einstehe, sollte mein Nickname und das Ursprungsforum darin auch erwähnt, und im Folgenden ein kurzer Informationspost, in welches Forum man den Text weiterkopiert hat, unter diesem Thema hinterlassen werden. So können etwaige Fehler überall ausgebessert werden.