Neu im Garten: Helvella crispa!Für mich immer wieder überraschend ist es, was im Laufe von nun 37 Jahren in meinem Garten so auftaucht, Tiere, Pflanzen, Pilze. Heute entdeckte ich unter einer Hainbuchen-Hecke längs der
Auffahrt zur Garage zwei Pilze, die wir hier noch nie hatten. Das größere Exemplar hier habe ich etwas von der überdeckenden Vegetation (v. a. Veilchenblätter und abgefallenes Laub) befreit,
so dass man den charakteristischen Stiel erkennt. Zufällig war die Art vor ein paar Tagen in einem anderen Forum abgebildet, so dass es nicht schwierig war, einen Artnamen zu finden.

- Herbstlorchel
Es ist die
Herbstlorchel, auch Krause Lorchel genannt. Ich kann mich nicht erinnern, diese Pilze je im Freiland gesehen zu haben, obwohl wir alljährlich auf „Pilzjagd“ gehen.
Interessant ist, dass diese Art in manchen Pilzbüchern noch heute als
gute Speisepilze bezeichnet wird, während Pilzexperten sie als unverträglich oder gar
giftig einstufen.
Wie haben wir nur die Jahrzehnte mit reichlichem Genuss von Gerichten aus selbst gesammelten Schwammerln überlebt? Allerdings haben wir Lorcheln und Morcheln stets lieber stehen gelassen, ebenso alle
anderen Pilze, die wir nicht eindeutig einordnen konnten. „
Was der Bauer net kennt, des frisst er net.“ (Unterfranken). - Ein gewiss nicht ganz falsches Prinzip! Obwohl ich so manches Experiment
nicht missen möchte: Süß herausgebackene Guppys in Japan, geröstete Seidenspinner-Puppen in Thailand, Käferlarven in Botsuana, Atta-Königinnen in Dosen, allerlei Krebstiere in Australien, diverse Gewürze
und Grünzeug mehr oder weniger erkennbarer Zugehörigkeit, usw. - interessant war es allemal. Nur einmal habe ich gestreikt: In Peru hat man uns die Wahl gelassen zwischen einem schönen Steak und
gegrillten Meerschweinchen ("
Cui"). Da habe ich dann doch auf „
keine Experimente“ geschaltet, und angesichts dessen, was bei Tischnachbarn serviert wurde, war das auch gut so.
