Der versteinerte WaldEbenfalls in Damaraland gibt es einen „Versteinerten Wald“. Wir haben ihn nun, nach 20 Jahren, zum zweiten Mal besucht.

- Die Fundstelle
Auf einer leichten Anhöhe gelegen trifft man auf eine Gruppe von Gebäuden, Kassenhäuschen, Getränkeshop, Toiletten, eine offene
Halle (Lapa), wo man Brotzeit machen kann und wo die Guides auf Kundschaft warten. Die fossilisierten Baumstämme sind 240-300 Mio Jahre
alt und sollen bei einer gewaltigen Flut angeschwemmt worden sein. Unter einer Sedimentdecke wurde das organische Material im wesentlichen
durch Kieselsäure ersetzt. Die 50-60 Stämme, die durch Erosion freigelegt wurden, sind in viele Stücke zerbrochen.

- Fossilien alt und jung
Hier hat man ein „lebendes Fossil“, eine Welwitschia-Pflanze mit solchen fossilen Holzstücken umrandet. Es ist eine uralte Pflanzengruppe
mit einer sehr ungewöhnlichen Wuchsform: Es gibt kein Apicalmeristem (Wachstumszone an der Spitze,Terminalknospe). Stattdessen liegt
eine ringförmige Wachstumszone vor, die nach außen zwei stetig weiter wachsende Blätter liefert (es sieht nach mehr aus, aber nur, weil
die beiden Blätter zerschlissen sind). Nach außen verwittern die Blätter. Nach innen bildet das Meristem immer wieder Blütenstände aus
(im Bild zu sehen). Zur Mitte hin verholzt das Ganze. Die Pflanzen werden uralt; eine nahe Swakopmund soll gegen 3.000 Jahre alt sein!

- "Hartholz"!
Nein,ich wollte mich nicht in Schnitzkunst üben! Das treue Schweizer Militärmesser muss nur immer mal als Größenvergleich
herhalten. Das Holz wirkt erstaunlich frisch, ist aber wirklich steinhart.

- Dicke Stämme
Manche der Stämme sind bis zu 1 Meter dick.

- Guide und Besucherin
Freundlich erklärt uns die Guide die Einzelheiten, Entstehung, Astknorren, Gänge von im Holz bohrenden Insekten usw..

- Langholz
Der längste misst über 30 Meter!

- Jahresringe
Sogar Jahresringe im Holz sind zu erkennen, hier im Längsschnitt. Das zeigt,
dass diese Bäume in einem Jahreszeitenklima gewachsen sind!

- Zum Vergleich: Totholz Arizona
In Amerika ist alles besser und größer! Hier zeige ich zum Vergleich einen gewaltigen fossilen Stamm von einem Petrified forest
in Arizona, den wir 1997 besucht haben. Die junge Dame dient als Größenvergleich (mein Militärmesser war zu klein dafür!).

- Zersägt?
Dort sind die Stämme so verkieselt, dass sie als Opal bezeichnet werden. Die bläulichen Scheiben aus den Baumstämmen werden z.B.
als Ziffernblätter für Wanduhren verwendet! Man meint stellenweise fast, dass begabte Holzarbeiter die Stämme in handliche Stücke
zersägt hätten. Aber sie sind nur so zerbrochen, denn damals, vor 232 Mio Jahren, gab es die Firma Stihl halt doch noch nicht!
