Lasius niger und Lasius platythorax (im 2. Teil)

Lasius niger ist eine Art, die eigentlich jeder kennt und die in fast allen Gärten vorkommt. Es ist sicher die häufigste Art in Mitteleuropa, L. niger gilt als eurytope Art, die mit unterschiedliche Habitaten zurechtkommt und er ist Kulturfolger. Ebenso kann sich L. niger unterschiedlichen Umwelteinflüssen anpassen (ist eurypotent) und wird als eine der wenigen Arten in gepflügten und gedüngten Äckern angetroffen. Notgedrungen habe ich mich jahrzehntelang mit dieser Art (nebenbei) beschäftigt und kann daher meine Eindrücke zusammenfassen:
1. Die Art ist aggressiv und steht in der Dominanzhierarchie weit oben. Bei einem zufälligen Zusammentreffen mit größeren Arten, z. B. Serviformica spp. greift L. niger abrupt an. L. niger dürfte über einen Eigenduft verfügen, der auf viele andere Arten abstoßend wirkt (Repellent ?)
2. Starke Populationen greifen interspezifische Konkurrenten an und können sie vernichten. Mitunter kann man regelrechte Kriegszüge beobachten, die über etliche Meter Entfernung geführt werden. Myrmica spp., Serviformica spp. und sogar ein jüngeres Nest v. Manica rubida wurden im Garten schon vernichtet. Nur ein starkes Nest v. L. emarginatus konnte Parole bieten, ebenso kleinere, kryptisch lebende Arten wie Tetramorium sp. od. Solenopsis fugax.
3. L. niger geht gegen Feinde oft "strategisch" vor: Wenn sie vorrücken, werden unter Blättern/flachen Steinen Lagerplätze und Brückenköpfe gebildet - von dort erfolgt ein systematisches Vorrücken Richtung Ziel. Ebenso beherrscht die Art die Belagerungstaktik: Nester anderer (größerer) Arten können viele Tage lang "belagert" werden ohne dass ein direkter Angriff erfolgt. Es erfolgen immer wieder "Nadelstiche", einzelne Nestbewohner werden von mehreren Angreifern fixiert und im Kollektiv getötet. Das kann zur Verunsicherung dieser Nestbewohner und schließlich zur Abwanderung führen.
4. Intraspezifisch agiert L. niger zurückhaltender, es kommt im Frühjahr zu sog. Kommentkämpfen, Turnierkämpfen, die wenig od. gar keine Opfer fordern.
5. L. niger ist eindeutig lernfähig. Wenn eine Ameisenstraße über Gehwegplatten zu einem Dauernahrungsplatz führt u. immer wieder Individuen zertreten werden, verlegen sie ihre Routen in die Ritzen zw. den Steinplatten; wenn sie auch dort noch zu Schaden kommen verschieben sie ihre diesbezügliche Aktivität nachhaltig in die Nachtstunden.
6. L. niger ist vorsichtig: Im Gegensatz zu anderen Arten konnte ich noch nie eine Nestverlagerung auf der Erdoberfläche beobachten. Wege werden bei feuchter Witterung oft mit einem Erdmantel umgeben. Die Königin hält sich stets in der Tiefe auf und ist kaum jemals in der oberen Bodenschichte zu finden. In Hochgrasfluren können Erdburgen bis zu 50 cm Höhe errichtet werden, dort können bis zu 50.000 Individuen leben (SEIFERT S. 275)
7. Die Art ist ungemein "findig", jede mögliche Nahrungsquelle wird früher od. später entdeckt und sofort im Rekrutierungsverfahren "beschlagnahmt!
Und dabei handelt es sich um kleine Tiere, etwa zw. 2,5 und 4 mm Körperlänge. Das Schwärmen der Geschlechtstiere geht als Massenphänomen über die Runde, der Ausbreitungsflug kann über weite Strecken führen. Die Art meidet Wälder, nasse und sehr heiße Standorte. L. niger-Arbeiterinnen sind nicht leicht zu bestimmen, es gibt andere Arten, deren Arbeiterinnen sehr ähnlich sind, z. B. L. platythorax.
So, viell. fällt mir noch etwas ein; die Fotos folgen später.....
1. Die Art ist aggressiv und steht in der Dominanzhierarchie weit oben. Bei einem zufälligen Zusammentreffen mit größeren Arten, z. B. Serviformica spp. greift L. niger abrupt an. L. niger dürfte über einen Eigenduft verfügen, der auf viele andere Arten abstoßend wirkt (Repellent ?)
2. Starke Populationen greifen interspezifische Konkurrenten an und können sie vernichten. Mitunter kann man regelrechte Kriegszüge beobachten, die über etliche Meter Entfernung geführt werden. Myrmica spp., Serviformica spp. und sogar ein jüngeres Nest v. Manica rubida wurden im Garten schon vernichtet. Nur ein starkes Nest v. L. emarginatus konnte Parole bieten, ebenso kleinere, kryptisch lebende Arten wie Tetramorium sp. od. Solenopsis fugax.
3. L. niger geht gegen Feinde oft "strategisch" vor: Wenn sie vorrücken, werden unter Blättern/flachen Steinen Lagerplätze und Brückenköpfe gebildet - von dort erfolgt ein systematisches Vorrücken Richtung Ziel. Ebenso beherrscht die Art die Belagerungstaktik: Nester anderer (größerer) Arten können viele Tage lang "belagert" werden ohne dass ein direkter Angriff erfolgt. Es erfolgen immer wieder "Nadelstiche", einzelne Nestbewohner werden von mehreren Angreifern fixiert und im Kollektiv getötet. Das kann zur Verunsicherung dieser Nestbewohner und schließlich zur Abwanderung führen.
4. Intraspezifisch agiert L. niger zurückhaltender, es kommt im Frühjahr zu sog. Kommentkämpfen, Turnierkämpfen, die wenig od. gar keine Opfer fordern.
5. L. niger ist eindeutig lernfähig. Wenn eine Ameisenstraße über Gehwegplatten zu einem Dauernahrungsplatz führt u. immer wieder Individuen zertreten werden, verlegen sie ihre Routen in die Ritzen zw. den Steinplatten; wenn sie auch dort noch zu Schaden kommen verschieben sie ihre diesbezügliche Aktivität nachhaltig in die Nachtstunden.
6. L. niger ist vorsichtig: Im Gegensatz zu anderen Arten konnte ich noch nie eine Nestverlagerung auf der Erdoberfläche beobachten. Wege werden bei feuchter Witterung oft mit einem Erdmantel umgeben. Die Königin hält sich stets in der Tiefe auf und ist kaum jemals in der oberen Bodenschichte zu finden. In Hochgrasfluren können Erdburgen bis zu 50 cm Höhe errichtet werden, dort können bis zu 50.000 Individuen leben (SEIFERT S. 275)
7. Die Art ist ungemein "findig", jede mögliche Nahrungsquelle wird früher od. später entdeckt und sofort im Rekrutierungsverfahren "beschlagnahmt!
Und dabei handelt es sich um kleine Tiere, etwa zw. 2,5 und 4 mm Körperlänge. Das Schwärmen der Geschlechtstiere geht als Massenphänomen über die Runde, der Ausbreitungsflug kann über weite Strecken führen. Die Art meidet Wälder, nasse und sehr heiße Standorte. L. niger-Arbeiterinnen sind nicht leicht zu bestimmen, es gibt andere Arten, deren Arbeiterinnen sehr ähnlich sind, z. B. L. platythorax.
So, viell. fällt mir noch etwas ein; die Fotos folgen später.....