Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Hallo ihr lieben,
im Folgenden wird es um meinen Neuzugang, Camponotus ligniperdus, gehen.
Warum diese Art?
Camponotus ligniperdus besticht durch ihre Größe und die rot-bräunliche bis schwarze Färbung. Der Glanz dieser Ameisen tut sein Übriges. Selbst mit bloßem Auge sind Maxillen und Labium zu erkennen. Mit etwas Fototechnik ist hier noch deutlich mehr zu sehen. Hinzu kommt das, besonders zu Anfang, langsame Wachstum der Kolonie. Für Halter mit vorläufig wenig Platz ist diese Art daher eine gute Option. Wenn diese Kolonie wirklich groß wird, so der Plan, bin ich mit meinem Studium fertig. Dann habe ich auch mehr Geld für mehr Platz! Meine anderen Kolonien habe ich abgegeben, dies ist nun mein einziges Projekt neben Lasius cf. emarginatus, welche jedoch bereits lange bei mir wohnen.
Zu der Art selbst:
Camponotus ligniperdus wirken auf mich bisher sehr gemächlich. Da sich jedoch der Charakter einer Kolonie oft mit der Größe ändert, werde ich die von mir so geschätzte Eigenschaft sicherlich in Zukunft revidieren müssen. Ein oftmals genannter "Nachteil": Die Brut dieser Art braucht eine deutlich längere Entwicklungszeit, als viele andere Arten. Um in der Natur überhaupt etwas "gebacken" zu bekommen, muss die Entwicklung so stark beschleunigt werden, wie dies möglich ist. Zwei Parameter sind hier wichtig: Futter und Temperatur. So ist es nicht verwunderlich, dass Camponotus ligniperdus warme Neststandorte mit direkter Sonneneinstrahlung schätzen. Nester dieser Art finden sich häufig in Kombination mit Totholz, aber auch weichem Holz lebender Bäume. In beiden Fällen sind mehr oder minder große Erdnester vorhanden. Laut Seifert gibt es zudem reine Erdnester, welche von dieser Art beim Fehlen von geeignetem Holz benutzt werden.
Besonders Majore dieser Art gelten als wehrsam, der angeblich überragende Mandibelkampf wird von meiner Kolonie jedoch nicht benötigt. Sorge um die Finger des Halters sind jedoch sicherlich zeitweise berechtigt. Weitere Daten zu dieser Art werde ich bei Zeiten hier verlinken, tabellarische Angaben habe ich bewusst nicht gewählt.
Parameter der Haltung:
Ich als Halter liebe gut eingerichtete, "hübsche" Formicarien. Möglichst naturnah. Das Risiko, dass hier etwas schief geht, ist momentan jedoch zu groß. Daher werden die Ameisen gezielt einer relativ faden Umgebung ausgesetzt. Es handelt sich hierbei um ein Korknest, bestehend aus zwei übereinander liegenden Korkplatten. Die Korkplatten haben eine Stärke von 6 mm, es wird eng. Dieses Nest ist nicht verschraubt oder verklebt. Der Vorteil liegt hier ganz klar darin, dass schnell eingegriffen werden kann. Der Nachteil: Bereits jetzt hat sich der Kork durch die Feuchtigkeit verformt. Mal gucken, wie sich das entwickelt. Ein sehr simples Bewässerungssystem aus Watte, dem Fuß einer Tränke und einem Loch im Kork hält das Nest feucht.
Der Boden des Formicariums ist mit Recycling-Papier ausgelegt. Es ist weniger rutschig als Glas, auf dem diese Art nach ersten Beobachtungen nicht gut läuft. Natürlich können die Arbeiterinnen Glas empor klettern, aber es sieht wenig elegant aus. Als Ausbruchsschutz dient Talkum, welches einfach mit einem Tuch ans Glas "gepudert" wurde.
Das Ganze einmal von oben:
Wie man sieht: Es sind keine Wärmequellen Vorhanden. Der endogene Rhythmus dieser Art macht jeden Wunsch nach stark beschleunigtem Koloniewachstum durch deutlich höhere Temperaturen zunichte. Nach Beendigung des Saisonplans wird der Sommer für beendet erklärt. Die durchschnittliche Temperatur in Gefangenschaft, bedingt durch die favorisierte Temperatur des Homo sapiens, ist an sich schon unnatürlich hoch.
Das wars auch schon mit dem ersten Teil, welcher grundsätzliches meiner Haltung darlegen soll. In den folgenden Beiträgen geht es dann um die Geschehnisse innerhalb der Haltung.
Diskussionsthread, bitte hier klicken.
Grüße
Krabbel
im Folgenden wird es um meinen Neuzugang, Camponotus ligniperdus, gehen.
Warum diese Art?
Camponotus ligniperdus besticht durch ihre Größe und die rot-bräunliche bis schwarze Färbung. Der Glanz dieser Ameisen tut sein Übriges. Selbst mit bloßem Auge sind Maxillen und Labium zu erkennen. Mit etwas Fototechnik ist hier noch deutlich mehr zu sehen. Hinzu kommt das, besonders zu Anfang, langsame Wachstum der Kolonie. Für Halter mit vorläufig wenig Platz ist diese Art daher eine gute Option. Wenn diese Kolonie wirklich groß wird, so der Plan, bin ich mit meinem Studium fertig. Dann habe ich auch mehr Geld für mehr Platz! Meine anderen Kolonien habe ich abgegeben, dies ist nun mein einziges Projekt neben Lasius cf. emarginatus, welche jedoch bereits lange bei mir wohnen.
Zu der Art selbst:
Camponotus ligniperdus wirken auf mich bisher sehr gemächlich. Da sich jedoch der Charakter einer Kolonie oft mit der Größe ändert, werde ich die von mir so geschätzte Eigenschaft sicherlich in Zukunft revidieren müssen. Ein oftmals genannter "Nachteil": Die Brut dieser Art braucht eine deutlich längere Entwicklungszeit, als viele andere Arten. Um in der Natur überhaupt etwas "gebacken" zu bekommen, muss die Entwicklung so stark beschleunigt werden, wie dies möglich ist. Zwei Parameter sind hier wichtig: Futter und Temperatur. So ist es nicht verwunderlich, dass Camponotus ligniperdus warme Neststandorte mit direkter Sonneneinstrahlung schätzen. Nester dieser Art finden sich häufig in Kombination mit Totholz, aber auch weichem Holz lebender Bäume. In beiden Fällen sind mehr oder minder große Erdnester vorhanden. Laut Seifert gibt es zudem reine Erdnester, welche von dieser Art beim Fehlen von geeignetem Holz benutzt werden.
Besonders Majore dieser Art gelten als wehrsam, der angeblich überragende Mandibelkampf wird von meiner Kolonie jedoch nicht benötigt. Sorge um die Finger des Halters sind jedoch sicherlich zeitweise berechtigt. Weitere Daten zu dieser Art werde ich bei Zeiten hier verlinken, tabellarische Angaben habe ich bewusst nicht gewählt.
Parameter der Haltung:
Ich als Halter liebe gut eingerichtete, "hübsche" Formicarien. Möglichst naturnah. Das Risiko, dass hier etwas schief geht, ist momentan jedoch zu groß. Daher werden die Ameisen gezielt einer relativ faden Umgebung ausgesetzt. Es handelt sich hierbei um ein Korknest, bestehend aus zwei übereinander liegenden Korkplatten. Die Korkplatten haben eine Stärke von 6 mm, es wird eng. Dieses Nest ist nicht verschraubt oder verklebt. Der Vorteil liegt hier ganz klar darin, dass schnell eingegriffen werden kann. Der Nachteil: Bereits jetzt hat sich der Kork durch die Feuchtigkeit verformt. Mal gucken, wie sich das entwickelt. Ein sehr simples Bewässerungssystem aus Watte, dem Fuß einer Tränke und einem Loch im Kork hält das Nest feucht.
Der Boden des Formicariums ist mit Recycling-Papier ausgelegt. Es ist weniger rutschig als Glas, auf dem diese Art nach ersten Beobachtungen nicht gut läuft. Natürlich können die Arbeiterinnen Glas empor klettern, aber es sieht wenig elegant aus. Als Ausbruchsschutz dient Talkum, welches einfach mit einem Tuch ans Glas "gepudert" wurde.
Das Ganze einmal von oben:
Wie man sieht: Es sind keine Wärmequellen Vorhanden. Der endogene Rhythmus dieser Art macht jeden Wunsch nach stark beschleunigtem Koloniewachstum durch deutlich höhere Temperaturen zunichte. Nach Beendigung des Saisonplans wird der Sommer für beendet erklärt. Die durchschnittliche Temperatur in Gefangenschaft, bedingt durch die favorisierte Temperatur des Homo sapiens, ist an sich schon unnatürlich hoch.
Das wars auch schon mit dem ersten Teil, welcher grundsätzliches meiner Haltung darlegen soll. In den folgenden Beiträgen geht es dann um die Geschehnisse innerhalb der Haltung.
Diskussionsthread, bitte hier klicken.
Grüße
Krabbel