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Sozialparasitäre Gründung bei Wirt Lasius niger

BeitragVerfasst: Sonntag 22. Juni 2014, 19:27
von Makko
Heute habe ich zum ersten Mal eine Chtonolasius in der Arena rumlaufen sehen. Im Tageslicht ist die Farbe viel besser zu erkennen . Sie sind definitiv orange. Auf jeden Fall dunkler als Lasius flavus. Der Vergleich zu Lasius niger wurde klarer. Sie sind etwas kleiner als Lasius niger (ich schätze so ziemlich die selbe Größe wie Lasius flavus). Das Verhalten zwischen den beiden Arten ist so, als wären sie ein und dieselbe von der gleichen Gyne. Die Aufgabenverteilung ist immernoch so, dass die schwarzen Großen die Beute eintragen und die kleinen Orangen sich um die Brut kümmern. Die Entwicklung geht gut voran. Es sind viele Eier vorhanden.

Auf dem Bild erkennt man leider nicht viel, da muss ich noch herausfinden wie ich passable Bilder hinbekomme.

Hier findet ihr außerdem noch die Vorgeschichte dazu: http://www.ameisenforum.de/Lasius/50618 ... niger.html

Re: Sozialparasitäre Gründung bei Wirt Lasius niger

BeitragVerfasst: Sonntag 22. Juni 2014, 20:55
von Boro
Ja, ich kenne die Vorgeschichte: Die Gyne v. Lasius (Chthonolasius) umbratus ist dafür bekannt, dass sie eine tote, zerbissene Arbeiterin v. Lasius s. str. längere Zeit zw. den Mandibeln herumträgt. Offenbar versucht sie den Nestduft der toten Arbeiterin so gut es geht auf sich selbst zu übertragen, damit das spätere Eindringen in die Wirtskolonie problemlos vor sich geht. Chthonolasius umbratus gründet jedenfalls sozialparasitisch bei L. niger, das ist erwiesen (SEIFERT S. 282). Ich habe ein ganz passables Foto v. einer L. umbratus-Gyne mit der toten Arbeiterin zw. den Mandibeln, es kommt als Dateianhang! Die Bauchseite der Gyne ist gelblich.
Übrigens: Auf die spezielle Ausfärbung der gelben Arbeiterin würde ich nicht zu viel geben, die Gelbtöne erscheinen nicht immer gleich intensiv u. reichen v. hellgelb bis dunkelgelb.

Re: Sozialparasitäre Gründung bei Wirt Lasius niger

BeitragVerfasst: Montag 23. Juni 2014, 16:54
von Makko
Das Bild von der Gyne ist super. Leider war es damals dunkel als ich die Gyne aufgelesen habe und konnte sie mir nicht genauer anschauen, weil ich sie schnell zu meinen Ameisen setzen musste (wollte meine Frau nicht verärgern, weil ich schonwieder Ameisen mit in die Wohnung bringe :D ).

Re: Sozialparasitäre Gründung bei Wirt Lasius niger

BeitragVerfasst: Dienstag 29. Juli 2014, 19:45
von Makko
Der aktuelle Stand der Dinge:

Mittlerweile ist die Zahl der Chtonolasius deutlich größer als die der Lasius niger. Sie entwickeln sich sehr gut und es ist noch viel Brut in allen Stadien vorhanden.
Sie schließen sich der Beschaffung der Nahrung nun an zahlreich an. Ich vermute die übrigen Lasius niger schaffen es nicht mehr allein den wachsenden Bedarf zu decken.
Die meiste Aktivität liegt in der Zeit, in der es keinerlei Tageslicht mehr gibt, vor.

Mfg

Makko

Re: Sozialparasitäre Gründung bei Wirt Lasius niger

BeitragVerfasst: Samstag 5. März 2016, 19:17
von Makko
Aktualisierung :

Das Jahr 2015 verlief problemlos. Der Appetit war groß und dementsprechend auch der Zuwachs. Lasius niger Arbeiterinnen gab es keine mehr. Die Überwinterung fand wie üblich geschützt auf dem Balkon statt. Jedoch hat die Gyne diesen Winter nicht überlebt. Ich fand sie verschimmelt in einer Kammer. Allgemein haben nicht mehr als 10 Ameisen überlebt. Alles in allem war es eine tolle Erfahrung mit der sozialparasitären Gründung. Ich bin froh damals die Chtonolasius-Gyne gefunden und erkannt zu haben. Sie waren durch und durch aktive Ameisen und haben viel Spaß gemacht. Desweiteren haben sie dazu beigetragen meinem Umfeld ein besseres Verständnis für Natur und Ameisen zu verleihen. Insbesondere laufen meine Kinder dadurch jetzt mit "geöffneten" Augen durch die Welt. MfG Makko

Re: Sozialparasitäre Gründung bei Wirt Lasius niger

BeitragVerfasst: Mittwoch 9. März 2016, 12:31
von Makko
Überraschung :

Beim Saubermachen des Nestes ist mir die Gyne wohlauf mit ein paar Arbeiterinnen entgegen gekommen.
Das Ganze hat zwar sehr gestört, jedoch ist das Nest jetzt schimmelfrei.

MfG

Makko