Der Winter ist – fast – vorbei. Noch ist zwar schlechtes Wetter bei uns, aber lange wird es wohl nicht mehr anhalten: Die Winterruhezeit der einheimischen Ameisen neigt sich folglich dem Ende. Für mich Grund genug an dieser Stelle eine kurze Zwischenbilanz zu ziehen.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben alle meine Völkchen die Winterruhe überstanden.

Darunter auch meine Manica rubida. Diese durften zusammen mit Camponotus lateralis die ganz kalten Zeiten ( - 15 °C waren angekündigt) im Kühlschrank überstehen, während die Anderen draussen bleiben mussten.
Ganz so schlimm kam es aber auch für die Aussenposten nicht: Die kälteste auf Balkonhöhe gemessene Wintertemperatur betrug - 7,5 °C, die höchste 31 °C (der Messfühler ist der Sonne ausgesetzt, gemessen habe ich von Mitte November bis jetzt). Innerhalb der Winterkiste wurde es währenddessen nie kälter als - 0,5 °C und nie wärmer als 21 °C (die hohen Messresultate stammen noch aus dem schönen November). Die Luftfeuchtigkeit war, dank regelmässiger Bewässerung der Gips- und Ytong-Nester (alle zwei bis drei Wochen) und einer geöffneten Flasche durchgehend hoch.
Beim den gleichbleibenden Temperaturen im Kühlschrank waren M. rubida noch verhältnismässig lange aktiv. Sie reagierten von allen Arten am stärksten auf die Kontrolle. Während sich etwa bei Camponotus lateralis bei 5 °C nichts rührte, erkannte ich bei M. rubida sofort Bewegung, wenn ich die Folie entfernte und ins Nestinnere leuchtete.
Die Manica sind erst mitten im Winter richtig ruhig geworden: Nachdem sie längere Zeit in der Aussenkiste verbrachten, liessen auch sie sich nicht mehr von den Kontrollen stören. Die Gyne wechselte zwar ab und zu die Kammer, war aber immer in einer der zwei Aussparungen, in denen auch die Larven gelagert werden, anzutreffen. Anders als etwa meine Camponotus ligniperdus Gyne, war sie nie liegend anzutreffen.
Vorerst werde ich die Ameisen weiter in der Styropor-Kiste belassen, sobald ich höhere Aktivität feststelle, kommen sie wieder ins Zimmer.