Trockenheit - keine Nahrung - Alternative, andere Ameisen?!

Hallo!
Ich konnte diese Woche eine Beobachtung bei den Raptiformicas machen, die ich so zuvor noch nicht gesehen habe. Es war am Montag in Wien bei ca. 33 Grad im Schatten um 19:00 Uhr. Habitat- stillgelegtes Bahnhofsgelände (Trockenrasen mit Büschen und einigen alten Silberpappeln).
Ergänzend: Es hat schon sehr sehr lange nicht wirklich geregnet und somit ist die Vegetation schon sehr ausgetrocknet und daraus schließe ich, dass auch das Nahrungsangebot der Raptis sehr eingeschränkt sein dürfte...
Sie haben ein Lasius niger Nest belagert und die Nesteingänge blockiert. Vor der Belagerung dürfte es auch zu Kämpfen gekommen sein, denn in den Grashalmen konnte ich mehrere Raptis entdecken, an deren Extremitäten (Beine und Fühler) noch Lasius Arbeiterinnen, bzw. deren Köpfe gehangen sind. Jede Lasius die sie erwischen konnten wurde sofort getötet und ins Heimatnest (vermutlich als Nahrung) getragen. Es gab eine regelrechte Raptiformica- Straße zwischen den beiden Nestern. Auf den umliegenden Gräsern vom Lasius- Nest konnte ich auch vereinzelte Lasius- Arbeiterinnen mit Brut entdecken, die sich vor den Räubern in Sicherheit gebracht haben.
Konntet ihr schon mal ähnliche Beobachtungen machen, denn bisher habe ich selber nur Überfälle auf Serviformica- Nester miterlebt.
Daraufhin habe ich auch noch weitere Nester von verschiedenen Arten kontrolliert…
Generell habe ich den Eindruck, dass die Nahrungssituation bei den meisten Ameisenarten ziemlich angespannt sein dürfte und deshalb schließe ich aus meinen Beobachtungen, dass als alternative Nahrungsquellen vermehrt fremde (bei meinen Beobachtungen meist artfremde) Ameisennester belagert werden und die erbeuteten Arbeiterinnen als Nahrung ins eigene Nest eingetragen werden. Im Gegensatz zu den „normalen“ Belagerungen, wo es darum geht einen Ressourcen- Konkurrenten zu eliminieren, bzw. zu schwächen und die getöteten feindlichen Ameisen zum Großteil einfach am Schlachtfeld zurückgelassen und NICHT als Nahrung ins eigene Nest transportiert werden. Ich vermute mal, dass Ameisen für andere Ameisen eine „qualitativ“ schlechte Nahrungsquelle sind… Aber in extremen Zeiten braucht es extreme Maßnahmen um zu überleben…
Beobachtete Belagerungen:
- Lasius niger bei diversen Serviformicas- ich weiß, dass bei vielen Serviformica- Nestern meist kleine Belagerungen in der unmittelbaren Nestnähe durch L.n. normal sind. Aber zur Zeit sind diese Belagerungen viel stärker ausgeprägt und die L.n. machen regelrecht Jagd auf die Serviformicas auch direkt auf der Nestoberfläche.
- Camponotus vagus bei Serviformica: ich konnte 6- 7 große Majore bei einem Serviformica- Nest beobachten, die richtig auf der Lauer lagen um Beute zu machen. Vor ein paar Tagen war die Nestoberfläche noch recht stark belaufen. Aktuell sieht man nur vereinzelt S.f. die einen wahren Spießroutenlauf durch die C.v. hinlegen müssen, um nicht getötet zu werden. Die Nesteingänge wurden mit Erde und Grashalmen verschlossen.
- Und eben die oben geschilderten Beobachtungen von Raptiformica bei Lasius niger.
Leider hatte ich keine Kamera dabei um meine Beobachtungen mit Bildern zu belegen. Mal sehen, vielleicht geht sich heute nach der Arbeit noch was aus und kann Bilder nachliefern…
Ich glaube es gibt einige User aus dem Wiener Raum, vielleicht konntet ihr ja auch ähnliche Beobachtungen machen…
LG Andreas.
Ich konnte diese Woche eine Beobachtung bei den Raptiformicas machen, die ich so zuvor noch nicht gesehen habe. Es war am Montag in Wien bei ca. 33 Grad im Schatten um 19:00 Uhr. Habitat- stillgelegtes Bahnhofsgelände (Trockenrasen mit Büschen und einigen alten Silberpappeln).
Ergänzend: Es hat schon sehr sehr lange nicht wirklich geregnet und somit ist die Vegetation schon sehr ausgetrocknet und daraus schließe ich, dass auch das Nahrungsangebot der Raptis sehr eingeschränkt sein dürfte...
Sie haben ein Lasius niger Nest belagert und die Nesteingänge blockiert. Vor der Belagerung dürfte es auch zu Kämpfen gekommen sein, denn in den Grashalmen konnte ich mehrere Raptis entdecken, an deren Extremitäten (Beine und Fühler) noch Lasius Arbeiterinnen, bzw. deren Köpfe gehangen sind. Jede Lasius die sie erwischen konnten wurde sofort getötet und ins Heimatnest (vermutlich als Nahrung) getragen. Es gab eine regelrechte Raptiformica- Straße zwischen den beiden Nestern. Auf den umliegenden Gräsern vom Lasius- Nest konnte ich auch vereinzelte Lasius- Arbeiterinnen mit Brut entdecken, die sich vor den Räubern in Sicherheit gebracht haben.
Konntet ihr schon mal ähnliche Beobachtungen machen, denn bisher habe ich selber nur Überfälle auf Serviformica- Nester miterlebt.
Daraufhin habe ich auch noch weitere Nester von verschiedenen Arten kontrolliert…
Generell habe ich den Eindruck, dass die Nahrungssituation bei den meisten Ameisenarten ziemlich angespannt sein dürfte und deshalb schließe ich aus meinen Beobachtungen, dass als alternative Nahrungsquellen vermehrt fremde (bei meinen Beobachtungen meist artfremde) Ameisennester belagert werden und die erbeuteten Arbeiterinnen als Nahrung ins eigene Nest eingetragen werden. Im Gegensatz zu den „normalen“ Belagerungen, wo es darum geht einen Ressourcen- Konkurrenten zu eliminieren, bzw. zu schwächen und die getöteten feindlichen Ameisen zum Großteil einfach am Schlachtfeld zurückgelassen und NICHT als Nahrung ins eigene Nest transportiert werden. Ich vermute mal, dass Ameisen für andere Ameisen eine „qualitativ“ schlechte Nahrungsquelle sind… Aber in extremen Zeiten braucht es extreme Maßnahmen um zu überleben…
Beobachtete Belagerungen:
- Lasius niger bei diversen Serviformicas- ich weiß, dass bei vielen Serviformica- Nestern meist kleine Belagerungen in der unmittelbaren Nestnähe durch L.n. normal sind. Aber zur Zeit sind diese Belagerungen viel stärker ausgeprägt und die L.n. machen regelrecht Jagd auf die Serviformicas auch direkt auf der Nestoberfläche.
- Camponotus vagus bei Serviformica: ich konnte 6- 7 große Majore bei einem Serviformica- Nest beobachten, die richtig auf der Lauer lagen um Beute zu machen. Vor ein paar Tagen war die Nestoberfläche noch recht stark belaufen. Aktuell sieht man nur vereinzelt S.f. die einen wahren Spießroutenlauf durch die C.v. hinlegen müssen, um nicht getötet zu werden. Die Nesteingänge wurden mit Erde und Grashalmen verschlossen.
- Und eben die oben geschilderten Beobachtungen von Raptiformica bei Lasius niger.
Leider hatte ich keine Kamera dabei um meine Beobachtungen mit Bildern zu belegen. Mal sehen, vielleicht geht sich heute nach der Arbeit noch was aus und kann Bilder nachliefern…
Ich glaube es gibt einige User aus dem Wiener Raum, vielleicht konntet ihr ja auch ähnliche Beobachtungen machen…
LG Andreas.