Hallo Phil,
Ich hoffe, mich nicht falsch ausgedrückt zu haben! - Forschung von „Laien“, oder von „Quereinsteigern“, die keine spezielle Ausbildung in ihrem Interessensbereich haben, sondern sich ihr Wissen selbst angeeignet haben, sollte man niemals unterschätzen. Mein Lieblingsbeispiel ist Heinrich Kutter, der als (promovierter) Apotheker nicht in Entomologie ausgebildet wurde und dennoch bis heute große Anerkennung für seine Ameisenforschung genießt.
Mir ist durchaus bekannt, dass es viele Hobby-Biologen mit enormen Kenntnissen im einen oder anderen Spezialgebiet gibt. Ich staune oft über das Wissen von Käfer- oder Schmetterlingssammlern, oder von Hobby-Ornithologen usw..
Wichtig ist aber, dass diese Leute ihr Wissen an die Öffentlichkeit bringen, und das geht immer noch am besten in Form von Veröffentlichungen in Fachjournalen.
Wissen, das der Betreffende für sich behält und dereinst ins Grab mitnimmt, ist verloren.
Leider gilt das auch für Wissen und Informationen, die in Foren oder Blogs etc. „veröffentlicht“ werden: Wir erleben es ja immer wieder, dass Blogs plötzlich nicht fortgesetzt werden oder ganz verschwinden. Dasselbe gilt für Foren, die ganz oder teilweise gelöscht werden, oder für Wikis, die nicht weiter gepflegt und entwickelt werden. Zu den jeweiligen Ursachen sage ich lieber nichts…
Doch auch den anderen Fall gibt es nicht selten: Diplombiologen, ja promovierte Biologen (in die der jeweilige Betreuer oft sehr viel Arbeit
investiert hat!

) ziehen sich mit ihrem Titel zurück und machen etwas ganz Anderes. Manchmal gelingt es dann, solche Leute wenigstens zur Publikation ihrer vielleicht wichtigen Ergebnisse zu bewegen, aber dann kommt….nichts mehr! Natürlich weiß ich, dass so Manche/r Probleme hat, eine geeignete Position mit Forschungsgelegenheit zu finden. Andere stellen sich dabei einfach dumm an, oder sind menschlich irgendwie unfähig eine geeignete Chance zu ergreifen. – Ich habe dazu einige Erfahrungen gemacht, und das gilt gewiss für jeden Hochschullehrer!
Was ich sagen möchte: Man muss nicht Akademiker sein, um gute Forschung zu machen. Aber auch eine volle akademische Ausbildung ist keine Garantie dafür, dass der/ die Betreffende gute Forschung macht und auch kommuniziert.
MfG,
Merkur