Sommer, Sonne, Badewetter…. - Anno dunnemals.Die beiden Bilder sind aus einem Fotoalbum, von 1956, vor ziemlich genau sechzig Jahren.
Mit Fahrrad, Zelt und zwei Freunden ging es von unserer Heimatstadt zu einem großen Fischweiher, an dem man wild zelten konnte.
Tagsüber trieben wir auf den Luftmatratzen über den See, Sonnenbrand inklusive, aber man konnte sich langsam in große Ansammlungen
von Wasserfröschen hinein manövrieren, ohne sie in ihren Gesangsübungen zu stören. Nachts war an Schlaf kaum zu denken, so durchdringend
und anhaltend haben sie um die Gunst ihrer Damen geworben. Es war einfach idyllisch, zumindest jetzt in der Erinnerung!

- Auf dem Fischweiher, rechts ein Entenküken
Es war die Zeit, als man im Biologieunterricht mit den Arbeiten von Konrad Lorenz zur Prägung von Gänse- und Entenküken vertraut
gemacht wurde. Wir entdeckten ein Nest von Stockenten, in dem die Eier gerade am Aufbrechen waren. „Natürlich“ war das eine Gelegenheit,
sich als Jungforscher zu betätigen. Zwei der gerade schlüpfenden Küken haben wir im Schlafsack vollends „ausgebrütet“,
und am nächsten Tag ging es wieder hinaus aufs Wasser, mit den piepsenden Kleinen.

- Eines der Entenküken bei seiner "Ersatzmutter" auf der Luftmatratze
Tatsächlich blieben die Tierchen bei uns, ihren „Ersatzeltern“, schwammen mit uns umher,
und wenn man mit dem Finger in die Wasserlinsen an der Oberfläche stippte, pickten sie eifrig ebenfalls danach.
Zusammen mit dem Dottervorrat reichte das zum Überleben.
Das bittere Ende kann nicht verschwiegen werden: Nach dem Wochenende, wieder zu Hause und über viele Stunden in der Schule,
war es um die flaumigen Piepser halt doch bald geschehen. Auch wir haben als Teenies nicht so weit voraus gedacht….
Immerhin waren es Erlebnisse wirklich mitten in der Natur, die mich sicher fürs Leben geprägt haben. Noch heute gehe ich lieber
in ein naturnahes Gewässer als ins geflieste Schwimmbad!
