BlattlausmumienMan findet sie nicht einbalsamiert in Pharaonengräbern, sondern im Garten, an Pflanzen geheftet.
Im Möhrenbeet machten wir eine merkwürdige Beobachtung:

- Gesunde Möhrenpflanze
Auf dem größten Teil der Fläche standen die Möhrenpflanzen in sattem Grün.

- So sah ein Teil der Pflanzen aus.
Auf einem kleinen, ca. 40 x 60 cm, war das Laub weitgehend verwelkt.

- Blattläuse! Und?
Bei genauerer Betrachtung sah man zahllose m. o. w. kugelige, unbewegliche, gelblich-braune Gebilde; dazwischen waren
einzelne grüne Blattläuse zu erkennen. (Auch ein paar
Lasius niger waren dabei, ließen sich aber nicht fotografieren).

- Aha! Blattlausmumien.
Unter dem Mikroskop sieht man, dass die Blattlausmumien noch Beine und Fühler tragen, aber eben tot sind.
Manche (z. B. rechts unten im Bild) haben ein rundes Loch, aus dem die adulte Zehrwespe geschlüpft ist.
Es handelt sich also um Blattläuse, die von winzigen Zehrwespchen parasitiert wurden (Braconidae im weitesten Sinn, Unterfamilie Aphidiinae).
Von dieser Gruppe gibt es sehr viele Arten. Ein Weibchen sticht eine Blattlaus an und legt ein Ei hinein. Die Larve ernährt sich vom Inhalt der
Laus, deren Außenskelett schließlich verhärtet, so dass sie wie eine Mumie erscheint. Schließlich verpuppt sich die Zehrwespenlarve innerhalb
der Wirts-Mumie, und nach wenigen Tagen schlüpft das junge Wespchen aus einem Loch in der ehemaligen "Haut" der Blattlaus.
Bei manchen Arten soll ein Wespenweibchen innerhalb von ein paar Tagen mehrere Hundert Blattläuse mit Eiern belegen.
Die Ameisen (Lasus niger) können anscheinend nichts gegen die Feinde ihrer Honigtaulieferanten ausrichten. Und auch die Zehrwespchen haben
unsere Möhren nicht vor dem Verwelken schützen können. Aber vielleicht haben sie die Läuse doch so reduziert, dass sie sich nicht über das
ganze Beet ausbreiten konnten.
Damit das alles nicht allzu einfach ist, gibt es auch noch andere Wespchen, die als Hyperparasiten ihre Eier in die bereits parasitierten
Blattläuse legen, wo sich ihre Larven von denen des ersten Parasitoiden ernähren.
Im Internet ist ziemlich viel über diese „Nützlinge“ (die Zehrwespchen) zu finden.
Einen Eindruck vermittelt:
https://en.wikipedia.org/wiki/Aphidiinae http://www.hortipendium.de/Aphidius_colemani Enthält viele interessante Details zum Leben einer solchen Zehrwespe. Käufliche Blattwespen gegen Gartenschädlinge.
“Die Schlupfwespen werden in Form von parasitierten Blattlausmumien in Kunststoffdosen geliefert.“http://www.haukeharder.net/internet/net ... /blsw.html (Bilder)
http://i1261.photobucket.com/albums/ii6 ... umien7.jpg Ein Beispiel an Gurken. Neben Läusen und Mumien sind weißliche Exuvien (Häutungsreste) von Blattläusen zu sehen.