Die Arbeit von Patrick Krapf erinnert an die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen: Der Ökologie-Doktorand aus Innsbruck ist im gesamten Alpenraum unterwegs, um eine besondere Ameise auszukundschaften.
Ja, Ameisenhandel. Es gebe Ameisenfans, die die Tiere zuhause halten, wie andere Spinnen oder Skorpione. Genügsam sind sie jedenfalls. Krapf hält die Tiere in Plastikdosen, in denen er ihnen mit Watte und Röhrchen kleine Rückzugsorte eingerichtet hat. Er füttert sie mit gefrorenen Fruchtfliegen und Zuckerwasser.
„Es ist schon fein, wenn ich mit Freunden unterwegs bin. Wenn ich mir vorgenommen habe, fünf Nester an einem Standort zu finden und dann wird es schon dunkel, dann könnte ich manchmal verzweifeln. Es gibt aber auch Tage, da habe ich in zehn Minuten das erste Nest gefunden“, erzählt er.
Unter seinen Kollegen und Studenten gilt er als der Schmerzensmann: Justin O. Schmidt, 69, Professor für Entomologie an der Universität von Arizona in Tucson, reist seit Jahrzehnten um die Welt und lässt sich im Namen der Wissenschaft von Wespen, Bienen und Ameisen stechen. Seine Rangliste der Insektenstichschmerzen, der „Schmidt Sting Pain Index“, genießt unter Forschern und Fans gleichermaßen Kultstatus. In seinem Buch „The Sting of the Wild“ erzählt er die Geschichten hinter den Stichen.
MfG,In Deutschland gibt es etwa 115 verschiedene Ameisenarten: Rossameise, Schwarze Holzameise, Zweifarbige Wegameise, Braune Wegameise, Rasenameise, Rote Gartenameise, um nur einige zu nennen. Im Haus sind sie nicht gerne gesehen, richten sie doch an Holz und Dämmung veritable Schäden an. Siehe die Beimerstetter Friedhofstoiletten. Dabei sind Ameisen ausgesprochen wichtig für das Ökosystem. Sie beseitigen pflanzliche Abfälle und tote Tiere, verspeisen Eier von Insekten und Schnecken, schleppen kleine Raupen ins Nest und halten den Boden locker. Nicht zuletzt spielen sie bei der Verbreitung von Samen eine wichtige Rolle. Die fleißigen Tierchen sollten also im Garten – auf jeden Fall aber draußen – bleiben, um Gutes zu tun.
Soldaten der Wanderameisenvölker bilden gefürchtete Truppen. Aber wie sich nun zeigte, gibt es einen beständigen nachbarschaftlichen Austausch zwischen verschiedenen Völkern, der auch für eine gewisse genetische Verwandtschaft sorgt.
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Genetischer Austausch
Daniel Kronauer von der Harvard-Universität, der seine Ameisenstudien in Würzburg begonnen hat, und Jacobus Boomsma von der Universität Kopenhagen haben jetzt herausgefunden, dass der nachbarschaftliche Austausch der Armeen bei afrikanischen Wanderameisen der Art Dorylus molestus offensichtlich gang und gäbe ist. Offensichtlich geht die Vermischung sogar so weit, dass jeder Soldat genetisch zumindest ein wenig mit anderen Soldaten seines neuen Volkes verwandt ist. Das berichten die beiden Forscher in den aktuellen "Proceedings" der Royal Society in London.
Soldaten keine Konkurrenz
Der Ameisenstaat, der den verwaisten Soldaten Unterschlupf bietet, kann andererseits ziemlich sicher sein, dass die Adoptierten ihnen nicht zur Konkurrenz in der Fortpflanzung werden. Denn während gewöhnliche Arbeiter durchaus hin und wieder die Chance haben, die Königin zu befruchten, ist diese Möglichkeit bei den Soldaten an der Front praktisch ausgeschlossen.
Verwundert bin ich, dass danach bei Ameisen bereits Genmanipulation erfolgt sein soll. (Vielleicht weiß einer der User mehr dazu?)![]()
Ameisen spielen eine meist unterschätze, jedoch sehr wichtige Rolle für unser Ökosystem: Indem sie tote Tiere fressen, sind sie die Müllabfuhr der Natur, zudem belüften sie den Waldboden und verteilen Pflanzensamen. In Deutschland gibt es etwa 100 verschiedene Ameisenarten - doch diese Vielfalt ist bedroht, von einem der mächtigsten Organismen unseres Planeten, der vor mehr als 100 Jahren eingeschleppten Argentinischen Ameise.
Entlang der europäischen Mittelmeerküste haben die winzigen Argentinischen Ameisen während der vergangenen Jahrzehnte eine Kolonie biblischen Ausmaßes erschaffen. Sie erstreckt sich inzwischen über fast 6.000 Kilometer von Norditalien über Frankreich und Spanien bis nach Portugal. Milliarden von Arbeiterinnen bilden hier den größten Superorganismus der Welt. Sie kämpfen mit unglaublicher Aggressivität und vernichten alle heimischen Ameisenarten.
Wissenschaftler befürchten, dass die Argentinische Ameise das Potential hat, Ökosysteme auf der ganzen Welt zu verändern. Die Forscher versuchen daher, die Strategien der Argentinischen Ameisen zu entschlüsseln und ihren Einfluss auf die europäische Natur zu verstehen. Sie wollen Abwehrmaßnahmen ergreifen, bevor die Argentinischen Ameisen weiter nach Norden vordringen.
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