Der Kommentar bezieht sich auf einen Artikel in Heft 3/2017: „Tatort Wiese“ („Vom stillen Sterben der Insekten“) (S. 54-65).
Darin fand ich als den Hauptverdächtigen für den Rückgang der Insektenfauna eine Gruppe neuartiger Insektizide, der Neonicotinoide.
Bei einer kurzen Internetrecherche wird deutlich, dass diese Verbindungen systemisch wirken. Das heißt: Die Pflanze nimmt das Gift über die Wurzeln auf und transportiert es in alle ihre Teile, Sprosse, Blätter, Blüten samt Pollen, Nektar, und Früchte.
An der Pflanze fressende und saugende Insekten (-larven) werden vergiftet, bei geringen Dosen eventuell so, dass sie nicht gleich sterben. Da sind auch räuberische Insekten und Aasfresser betroffen, die vielleicht durch geringere Dosen nicht direkt erkennbar geschädigt, aber möglicherweise im Verhalten gestört werden: Es sind Nervengifte, die da in die Nahrungskette eingeschleust werden!
Wikipedia:
Neonicotinoide können als Kontakt- oder Fraßgift wirken. Sie werden gut über die Wurzeln aufgenommen und in die Blätter transportiert. Behandelte Pflanzen sind dadurch sowohl vor beißenden, als auch vor saugenden Insekten geschützt. Aufgrund dieser systemischen Wirkung werden die Neonicotinoide vor allem als Saatgutbeizmittel verwendet. Des Weiteren können sie beispielsweise als Spray, Granulat oder Zusatz zum Bewässerungswasser eingesetzt werden. Da Neonicotinoide in der Pflanze nur langsam abgebaut werden, hält ihre Wirkung längere Zeit an. Bei Dauerkulturen wie Wein und Zitruspflanzen waren eingesetzte Neonicotinoide etwa ein halbes Jahr wirksam. Ahornbäume konnten durch die Injektion von Imidacloprid vier Jahre vor Schadinsekten geschützt werden…..
Den langen Artikel sollte man lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Neonicotinoide
Da kann man nur noch fragen, wie Regierungen so ein Mittel zulassen können.



MfG,
Merkur