https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3905736/
Yongliang Fan and Jennifer J. Wernegreen (2013): Can’t Take the Heat: High Temperature Depletes Bacterial Endosymbionts of Ants.
(„Sie vertragen keine Hitze: Hohe Temperatur beeinträchtigt bakterielle Endosymbionten von Ameisen“)
Die Autoren konnten zeigen, dass Symbionten der Gattung Blochmannia im Darmtrakt von Camponotus-Arten bei zu hoher Temperatur über längere Zeit Schaden nehmen, um mehr als 99 % reduziert werden. Das entspricht ähnlichen Befunden bei anderen Insekten.
Was man als Halter daraus lernen kann: Wir wissen sehr wenig über die Bedeutung von Endosymbionten für Ameisen, wo es welche gibt, wie wichtig sie für das Überleben bzw. die normale Entwicklung der Ameisen sind, und welche Einflüsse in der Haltung die Symbiose stören können.
Übertragen z. B. auf die Ernährung von Ameisen sollte das heißen, dass man besser vermeidet, künstliche Medien zu verfüttern, die zur Konservierung irgendwelche Bakterien und Pilze hemmenden Chemikalien enthalten. Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, für die es nicht notwendig (und bei der Vielzahl gehaltener Arten auch unmöglich) ist, in jedem Einzelfall Evidenzen zu erbringen über die tatsächliche Schädlichkeit der Konservierungsmittel.
Es ist ein ähnliches Problem wie mit der Frage, ob man Ameisen in abgedunkelten Nestern oder im vollen Licht halten soll: Es braucht nicht unbedingt für jede Art den experimentellen Beweis, dass dunkle Nester (über-)lebensnotwendig sind. Dass Ameisen in der Natur generell dunkle Nester bewohnen, reicht (mir) als Begründung dafür, dass man ihnen auch in der Haltung ein abgedunkeltes Nest gönnen sollte. – Aber ich will hier nicht die uferlosen Diskussionen um „Rote Folien“ und die spektrale Empfindlichkeit von Ameisen erneut aufgreifen.

Noch eine Randbemerkung: Es ist manchmal lohnend, in den verschiedenen Ameisenforen zu stöbern! Und nicht selten auch amüsant.

MfG,
Merkur