Colobopsis explodens und die "platzenden Arbeiterinnen"
Die Filmchen sind wirklich nicht überzeugend!
Über Blitz und Knall habe ich irgendwo zu dieser Art ebenfalls gelesen; dürfte journalistische Übertreibung gewesen sein.
Der von Teleutotje verlinkte Artikel
https://zookeys.pensoft.net/article/22661/list/1/ hat im wesentlichen taxonomischen Inhalt.
Die „explodierenden“ Ameisen hat ursprünglich Prof. Maschwitz aus Frankfurt entdeckt,
1973 bei
Camponotus saundersi und einer zweiten Art in Malaysia. Er hat die Ereignisse sehr genau protokolliert und mit seiner Frau 1974 publiziert.
Siehe auch:
AWiki

- Titelseite der Erstbeschreibung platzender Arbeiterinnen
- 1-index.gif (30.12 KiB) 30243-mal betrachtet
aus:
https://www.jstor.org/stable/4214927?se ... b_contents

- die riesigen Mandibulardrüsen erstrecken sich bis in die Gaster

- kneift man eine minor-Arbeiterin mit einer Pinzette, kontrahiert die Ameise ihre Muskulatur bis eine Intersegmentalhaut und die Drüsenschläuche platzen
Aus Hölldobler & Wilson (1990) The Ants, S. 243.
Sogar die Chemie der Wehrsekrete wurde längst analysiert.
In jedem Fall handelt es sich lediglich um ein „Platzen“ der Gaster, ohne jegliche Verbrennung (Oxidation), geschweige denn „Explosion“.
Der letzte Blödsinn dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=nfM5YkQ2WsU (nur 1:24 min)
Beim Bombardierkäfer (
Brachynus crepitans (aus der Laufkäfer-Verwandtschaft; gibt‘s in D) ist zumindest ein leiser „Knall“ zu hören, und wenn man so einen Käfer zwischen zwei Finger klemmt, gibt‘s auch eine kleine Schmauchspur. Nach glaubhaften Berichten sieht man im Dunkeln sogar einen Lichtschein. Dabei wird Hydrochinon mittels Wasserstoffperoxid oxidiert, unter Einwirkung eines Enzyms in einer sog. „Brennkammer“ im Afterbereich. Der Käfer überlebt und kann auch mehrmals"schießen". - Ich habe das in Unterfranken auf Studenten-Exkursionen öfter mal vorführen können!
MfG,
Merkur